Karin Klose

Liebe Karin Klose. Seit 1994 leben Sie in Blankenese, nun mit Ihrer 12-jährigen Tochter Anna und Ihrem 6-jährigen Sohn Luca. Wir kennen Sie aus dem Familiengottesdienst „Fago“ und konnten Sie oft singen hören. Sie leiten die Kindergartenkantorei und seit September letzten Jahres den Kinderchor der Singschule für die Altersgruppe der 4-6 jährigen. Wie viele andere haben auch Sie in Ihrem Leben in der Kirche „pausiert“, wie sind Sie wieder in diese Kirche gekommen?

Es begann mit dem Wunsch, unser erstes Kind taufen zu lassen und ich nahm Kontakt mit Pastor Plank auf. Er lud mich in den Fago ein und ich stand zehn Minuten später in dem Altarraum und fühlte mich wohl -  wohl in der Kirche mit den Menschen und wohl mit Pastor Plank. Bei der Taufe meiner Tochter sang ich und ab da begann meine Einbindung in das erweiterte musikalische Umfeld dieser Gemeinde. Ich leitete den Fago-Chor in der Vorbereitung für die 700 Jahr Feier von Blankenese. Wir erstellten die CD "Miteinander - Füreinander" und traten im Rahmen der Feierlichkeiten auf. Hin und wieder sang ich bei verschiedenen Anlässen wie auf Taufen und Hochzeiten und zu einem Silvesterkonzert.

Was ist die Kindergartenkantorei, die Sie heute leiten?

Es gibt sie seit etwa zwei Jahren. Der komplette Kindergarten, ca. 100 Kinder, kommt ein Mal in der Woche in die Kirche zum Singen. Für die Proben teile ich sie in zwei Altersgruppen auf – die so genannten Elementarkinder im Alter zwischen 3 – 5 und die „Schukis“ im Alter von 5 bis 6 Jahren. Wichtig ist mir hierbei, dass alle Kinder des Kindergartens die Möglichkeit haben zu singen, unabhängig davon, ob sie für ein zusätzliches Nachmittagsprogramm angemeldet werden. Sie erfahren so alle einen Zugang zur Musik.

Und dieser Zugang scheint Ihnen am Herzen zu liegen?

Ja, nach meinen Kindern, die für mich das allergrößte Geschenk in meinem Leben überhaupt sind, bin ich dankbar für das Geschenk der musikalischen Ausdrucksmöglichkeit. Ich hatte als Kind und Jugendliche das Glück, einen begnadeten Musikpädagogen an meiner Schule zu haben. Es gab verschiedene Chöre, auch einen Kammerchor. Es gab Orchester und wir nahmen LPs auf, wir nahmen an Wettbewerben teil, wir reisten, wir sangen sogar in der Notre Dame in Paris. Ich kannte kein Weihnachten ohne Musik, wir spielten oder sangen immer. Auch zu Haus machten wir Musik und meine Eltern sangen viel mit uns. Wenn ich heute singen darf, ist es eigentlich egal, ob ich morgens mit den kleinen Kindern singe oder abends mit einer Band. Immer wenn ich singe, fühle ich mich Gott sehr nahe. Ich fühle ich mich verbunden mit einer großen Kraft und empfinde mich wie ein Medium, in welches etwas herein- und herausströmt, was nicht von mir alleine ist. Es gab Momente beim Singen, da wusste ich nicht, woher die Töne kamen. Ich hörte mich einfach singen. Die Stimme ist für mich der Spiegel der Seele. Sie kann sich beim Singen ausdrücken. Aber die Musik und die Töne an sich empfinde ich als göttlich und Gott gegeben. Fließt beides zusammen, ist es ein intensives und wunderbares Erlebnis. Diesen Zugang möchte ich den Kindern gerne näher bringen.

Verbindet es auch uns Menschen in dieser Gemeinde?

Ja, wir kommen in Kontakt miteinander. Man kann nicht mit jemandem singen, ohne in einen Kontakt zu treten.

Erhalten die  Kinder und Jugendlichen in dem musikalischen Umfeld unserer Kirche genügend Beachtung?

Mit der im letzten Jahr gegründeten Singschule ist ein bedeutsamer Schritt getan. In ihr liegt ein großes Entwicklungspotential. Mit meinem Chor habe ich im September begonnen und jetzt sind es schon 30 Kinder aus einem großen Einzugsbereich. Ich denke, die Nachfrage ist so groß, weil der Gesang ein uns allen sofort zugängliches Potential ist. Die Kinder haben unendlich viel Freude am Singen. Diese Begeisterung bekomme ich auch immer wieder bei Begegnungen mit den Kindern auf der Straße oder beim Einkaufen zu spüren. Sie begrüßen mich und manches Mal stimmen sie sogar das gemeinsam geübte Lied an – oft sehr zur Verwunderung der Eltern. Am liebsten würde ich jedes Kind in der Gemeinde erreichen. Darüber hinaus sollte man auch über Kinder-  und Jugendorchester nachdenken.

Wünschen Sie sich mehr Öffentlichkeit der Kinderchöre in der Gemeinde?

Ja, die Kinder benötigen ein Ziel. Sie möchten auf der Bühne stehen und in ihrem Können wahrgenommen werden. Die Kinder und Jugendlichen sollten regelmäßig im Gottesdienst  und bei anderen Gemeindeanlässen auftreten. Auch wünsche ich mir eine bessere Generationen übergreifende Vernetzung in der musikalischen Aktivität innerhalb der Gemeinde. Mit den Kinder- und Jugendchören sind wir schon auf dem Weg dahin, aber es wäre auch schön, wenn wir mit allen Altersgruppen musikalische Begegnungen initiieren würden. Es sollte im Kirchenjahr dazu viele Anlässe geben. Hierfür sind die Möglichkeiten noch lange nicht ausgeschöpft. Die wohltuende und verbindende Kraft der Musik und des Singens  ist eine große Chance für alle Menschen, so unterschiedlich sie auch sind. Und natürlich auch für unsere ganze Gemeinde.  

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21.05.2020

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So 10. Mai, 10 + 11 Uhr | Kirche | Predigt: Pastor Thomas Warnke
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