Nils Koffka

Nils, wie lange lebt Ihr schon in der Blankenser Gemeinde?

Wir leben seit 1997 wieder in Hamburg, nach Aufenthalten in Los Angelos und Leipzig. Meine Frau Susanne und ich haben drei Kinder, der Älteste ist bereits Konfirmand, unsere Tochter wurde in Blankenese getauft.

Wie ist Deine Beziehung zur Gemeinde, was bedeutet Dir "Gemeindeleben", gibt es bei Euch eine Familientradition, in der Bibel zu  lesen oder an Gottesdiensten teilzunehmen?

Meine Familie hält es etwas anders, aber ich bin der typische "Weihnachts-, Ostern-, Pfingstkirchgänger”, der dann auch gerne vom Pastor als seltener Gast speziell begrüßt wird. Trotz guter Vorsätze ist die Bibel leider kein regelmäßig gelesenes Buch in der Familie. Gleichwohl ist die Gemeinde, in deren Mittelpunkt die Kirche steht, für uns von großer Bedeutung. Dieses Gemeindeleben ist ohne "Kirchenarbeit" nicht vorstellbar. Ich unterstütze deshalb diesen Einsatz der Kirche, auch ohne dafür jeden Sonntag in die Kirche zu gehen.

Viele Menschen treten aus der Kirche aus - warum?

Ich glaube, das hat zwei Gründe. Zunächst sind viele unzufrieden mit den intransparenten Strukturen der Kirchenorganisation. Dies gilt nicht für die Gemeindearbeit vor Ort, aber viele wissen nicht, was zwischen EKD und Gemeinde passiert oder besser: verloren geht.

Der zweite Punkt ist viel profaner und hängt doch damit zusammen: In Zeiten knapper Kassen fällt es vielen schwer, finanzielle Einschränkungen zu akzeptieren, aber auf der anderen Seite Kirchensteuer für eine nicht sehr transparente Organisation zu zahlen. Viele fürchten vielleicht, dass von ihrer Kirchensteuer zu wenig in der Gemeinde ankommt.

Warum engagierst Du Dich? Du bist nicht nur "in der Kirche geblieben", sondern opferst viel Freizeit, um Dich für die Kirchenfenster einzusetzen.

Ich glaube, dass eine Gemeinschaft nicht funktioniert, wenn jeder nur seinen Scheck abgibt. Im Rahmen seiner Möglichkeiten muss vielmehr jeder auch einen persönlichen Beitrag für die Gemeinde oder Gesellschaft leisten. Und natürlich macht das letztlich auch Spaß. Die Diskussion über Einschränkung unserer Sozialversicherungssysteme oder anderer staatlicher Leistungen macht zudem deutlich, dass finanzielle Mittel nicht mehr wie früher zur Verfügung stehen. Dies gilt auch für die Kirche. Mehr privates Engagement wird deshalb notwendig sein.

Unsere Kirche hat wunderschöne Fenster, die einzufallen drohen. Du hast Dich dieser Fenster angenommen…

...ich bin gebeten worden, mich mit einer kleinen Projektgruppe um die Finanzierung der Fenstersanierung zu kümmern. Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel für das, was wir gerade besprochen haben. Die Fensterrahmen sind verrottet, der Gemeindehaushalt kann die Sanierung (nicht einmal einen Teil davon) bezahlen und staatliche Mittel stehen nicht zur Verfügung. Sollten diese Fenster dem nächsten Herbststurm nicht mehr standhalten und keine Mittel gefunden werden, besteht die Befürchtung, dass künftig Trauungen und Taufen hinter Plastikfenstern stattfinden könnten, wenn kein privates Engagement die ordnungsgemäße Sanierung ermöglicht.

Wie ist es denn möglich, Menschen nach den Aktionen "Stiftung" und "Förderverein" zur Unterstützung für die Fenster zu motivieren?

Die Idee ist, den Spendern eine ganz konkrete Gegenleistung für ihre Spende anzubieten.

Es besteht die einmalige Chance, ein Kirchenfenster oder für kleinere Beiträge ein Teil oder Element eines Kirchenfensters zu "kaufen". Dies bedeutet, dass jedem Spender ein bestimmtes Fensterelement oder auch ganzes Kirchenfenster "zugeordnet" wird, welches dann diesem Spender gehört. Hierüber bekommt der Spender ein Zertifikat und bei größeren Spenden sogar ein kleines Kunstwerk (von A. Scheder-Bieschin).

Unsere Hoffnung ist, dass viele Gemeindemitglieder sich freuen, wenn sie z.B. während eines Gottesdienstes "ihr" Fenster oder Fensterelement "erleben".
Auch stelle ich mir vor, dass beispielsweise bei einer Trauung oder Taufe der "Kauf" eines Fensters aus diesem Anlass eine schöne und bleibende Erinnerung an diesen besonderen Tag bedeutet.

Eine Bereicherung, dass diese Gemeinde Dich hat...


Stefanie Hempel

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Theologin Petra Bahr neu im Deutschen Ethikrat

21.05.2020

Hannover (epd). Die evangelische Theologin und Ethik-Expertin Petra Bahr hat acht Wochen nach dem Beginn der Corona-Krise an die Eigenverantwortung der Menschen appelliert. In der aktuellen Phase der Krise mit vorsichtigeren Lockerungen werde es viel schwieriger, angemessen mit der Bedrohung durch das Coronavirus umzugehen als vorher, sagte die hannoversche Regionalbischöfin am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd).

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Kleine Abendmusik vom Turm

13.05.2020

Unsichtbar, aber voller Kraft: Jeden Mittwoch und Sonntag schallen – seit zwei Wochen schon - nach dem abendlichen Glockengeläut um kurz nach 18 Uhr Trompeten-Choräle aus dem Kirchturm in den Ort hinunter. Der Turmbläser, dessen Musik viele Menschen aus dem Umfeld der Kirche erfreut, möchte ungenannt bleiben. Wir fühlen uns reich beschenkt – und danken ihm herzlich!

Der zentrale ökumenische Gottesdienst zum 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges

08.05.2020
EKD-Newsletter: Die Aufzeichnung des Ökumenischen Gottesdienstes aus dem  Berliner Dom ist noch in der Mediathek der ARD verfügbar: Am Gottesdienst wirkten der Ratsvorsitzende der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, sowie der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron, mit.
 
Die Predigt hielten Heinrich Bedford-Strohm und Georg Bätzing gemeinsam. Der Gottesdienst stand unter dem Leitwort „Frieden!“ und fragte nach der Verantwortung, die aus der Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft vor 75 Jahren heute für ein friedvolles Miteinander erwächst.

Willkommen zurück: Gottesdienst in der Blankeneser Kirche!

07.05.2020

 

So 10. Mai, 10 + 11 Uhr | Kirche | Predigt: Pastor Thomas Warnke
Musik: Kantor Stefan Scharff, Karin Klose, Gesang
Die Kirchengemeinde schreibt: "Wir dürfen wieder Gottesdienst in der Kirche feiern. Und so wagen wir am kommenden Sonntag „Kantate“, dem 10. Mai, einen Neuanfang. Strenge Auflagen sind zu bedenken: Sicherheitsabstände von zwei Metern, Hygiene-Regeln, Masken-Pflicht. Singen ist noch nicht erlaubt, dafür aber Summen – und natürlich musikalische Begleitung durch Orgel und Solisten. Trotzdem wird es ein schöner, ganz besonderer Gottesdienst werden!

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