28. Februar 2015

Ölbild von Viktor Wetschgenow 1955- 94

Ich habe Gott gesucht und fand ihn nicht.
Ich schrie empor und bettelte um Licht.
Da, wie ich weinend bin zurückgegangen,
Faßt's leise meine Schulter: Ich bin hier.
Ich habe dich gesucht und bin bei dir.
Und Gott ist mit mir heimgegangen.

Gustav Schüler

----------------
Bild "Der verlorene Sohn" oder "der gütige Vater" - Predigttext für den Gottesdienst morgen

Fotos u.a. von Hermann Bach

27. Februar 2015

Himmel rückt Erde nah

Gott nimmt uns in seinen Arm
Wenn wir müde sind
Und führt uns durch die Finsternis und falsche Nacht
Wenn wir die Augen schließen
Er kennt das Ziel
Er ist die Sprache und das Licht
Er öffnet unsere Augen und Ohren
Läßt uns mit allen eins sein
Um unseretwillen
Um seinetwillen
Um Gottes willen.

Hanns Dieter Hüsch

----------------------
lichtgrau

26. Februar 2015

Schaffen


Der Mensch liebt zu schaffen und Wege zu bahnen, das ist nicht zu bestreiten.

Aber weshalb liebt er auch die Zerstörung und das Chaos bis zur Leidenschaft?

Vielleicht weil er instinktiv fürchtet, sein Ziel zu erreichen und das zu schaffende Gebäude zu vollenden?

Woher wissen Sie, ob er nicht das Gebäude nur aus der Ferne und keineswegs in der Nähe liebt?

Fjodor Michailowitsch Dostojewski

-----------------------------------------

unten: ... aus der Nähe - vor dem Spiegel. Und: Lernfähigkeit wird allen zugetraut!

25. Februar 2015

dahin

Zwei Ungläubige betraten eine Kirche.
Der eine blieb aufrecht stehen, der andre kniete mit den Betenden nieder.
„Wie konntest du knien?“, fragte ihn beim Fortgehen sein Gefährte, „du glaubst ja nicht.
„Ich beugte mich vor dem Glauben der andern“, erhielt er zur Antwort.

Marie von Ebner-Eschenbach

---------------------

Bilder in Blankenese- und Hafennähe

24. Februar 2015

grenzenlos - bescheiden

Jedem tiefen Naturforscher muß eine Art religiösen Gefühls nahe liegen, weil er sich nicht vorzustellen vermag, daß die ungemein freien Zusammenhänge, die er erschaut, von ihm zum erstenmal gedacht werden. Im unbegreiflichen Weltall offenbart sich eine grenzenlos überlegene Vernunft.

Meine Religion besteht in einer demütigen Beziehung zu einer unbegrenzten geistigen Macht, die sich selbst in den kleinsten Dingen zeigt.

Albert Einstein

 

23. Februar 2015

verstanden...

Der Pfarrer einer kleinen Kirchengemeinde in Neu England suchte einen Bauern auf, der, durch mehrfaches Unglück verbittert und mit seinem Schicksal hadernd, den Weg zur gottesdienstlichen Gemeinde nicht mehr fand. Der Bauer empfing schweigend den Besucher, und schweigend setzten sich beide vor den Kamin, in dem die Buchenscheite hell brannten. Nach einer Weile nahm der Pfarrer mit der Feuerzange wortlos ein brennendes Scheit aus dem Feuer und legte es auf die Steinplatte vor dem Kamin; es rauchte und glühte eine Weile und begann zu verlöschen. Geraume Zeit saßen die Männer noch schweigend beisammen, dann gab der Bauer sich einen Ruck, reichte dem Pfarrer die Hand und sagte: "Ich habe die Predigt verstanden. Was nicht im Feuer liegt, wird nicht Flamme, sondern erkaltet. Ich werde wieder kommen."

Verfasser unbekannt

22. Februar 2015

Ausstellung Rüdiger Knott

Jenseits von Oscar...

"Ich mag Müll" singt bekanntlich Oscar aus der Tonne in der Sesamstraße. Rüder Knott mag auch Müll. Der Unterschied besteht darin, dass er ihn nicht nur sammelt und ihn auch nicht zur Gewinnung von Energie verbrennt. Vielmehr recycelt er die Hinterlassenschaften der Zivilisation so zu Materialbildern und Objekten, dass der Mensch davor fast zwangsläufig zu fragen und nachzudenken beginnt.

aus: Rüdiger Knott "Rattenfänger und Einstein - Objekte und Materialbilder"

----------------------------

Opferanoden zur Passionzeit
Ausstellung in der Blankeneser Kirche und im Gemeindehaus
Öffnungszeiten: mo - fr 9-12: 22. bis 27.2. und 16.3. bis 3.4.
zusätzlich mo bis mi, 15 bis 17 Uhr

21. Februar 2015

... anderen Fürsten

die schwarzen fürsten trommeln
die roten fürsten pfeifen
die weißen fürsten tuten
die braunen fürsten blasen

getrommelt und gepfiffen
getutet und geblasen
wir gehen nicht
wir kommen nicht
wir stehen nicht
wir tanzen nicht

wir folgen einem
anderen fürsten

Kurt Marti

----------------
mit der GemeindeAkademie am Plöner See

20. Februar 2015

abseits

Nur wer den Menschen liebt,
wird ihn verstehen.

Wer ihn verachtet
nicht einmal sehen.

Christian Morgenstern

19. Februar 2015

strahlen

Menschen
sind wie
Kirchenfenster.
Wenn die Sonne scheint,
strahlen sie in allen Farben,
aber wenn die Nacht kommt,
kann nur ein Licht im Innern
sie voll zur Geltung bringen.

Elisabeth Kübler-Ross

18. Februar 2015

heil werden

ganz werden

elend
wer rafft

halb nur
wer hortet

ganz erst
wer teilt

Kurt Marti

17. Februar 2015

mehr Licht

Wer ist ein guter Mensch?
Ein Mönch begegnete eine Tages einem Menschen, der ihm erzählte, wie gut er sei:
Den Armen gebe er einen Teil seiner Güter. Er setzte sich für die Gefangenen ein.
Und die Kranken besuche er zweimal in der Woche. Der Mönch hörte ihm zu und sagte:
„Gut bist du! Doch gehe hin und frage
- deine Frau, was sie von dir hält
- deine Kinder, was sie über dich denken,
- deine Verwandten, was sie von dir erwarten,
-deine Nachbarn, was sie untereinander über dich erzählen
Alsdann komm und sage mir, wie gut du bist.“

De van Nguyen

16. Februar 2015

Ausfahrt am Morgen

Wir müssen der Wandel sein,
den wir in der Welt zu sehen wünschen.....

Mahatma Gandhi

---------------------------------------------------

unten und oben und APL

15. Februar 2015

Lachen ist gesund

In dem Augenblick,
in dem ein Mensch den Sinn
und den Wert des Lebens
bezweifelt,
ist er krank.

Sigmund Freud
----------------------
Ein toller Clown in Blankenese (Isabella Meures - www.clownpiepe.de) und der Dom mit Würstchen z.B. und ein Trommelexperiment mit Karin Klose und jungen Begabten! Und alles in Blankenese

14. Februar 2015

gedenke

Der christliche Glaube ist wie eine großartige Kathedrale
mit herrlichen bunten Fenstern.
Wer draußen steht,
sieht sie nicht.
Aber dem, der drinsteht,
wird jeder Lichtstrahl zu einem unbeschreiblichen Glanz.

Nathaniel Hawthorne

13. Februar 2015

gedenke

Unsere Konsum- und Marktwirtschaft beruht auf der Idee, dass man Glück kaufen kann, wie man alles kaufen kann. Und wenn man kein Geld bezahlen muss für etwas, dann kann es einen auch nicht glücklich machen.

Dass Glück aber etas ganz anderes ist, was nur aus der eigenen Anstrengung, aus dem Innern kommt und überhaupt kein Geld kostet, dass Glück das "Billigste" ist, was es auf der Welt gibt, das ist den Menschen noch nicht aufgegangen.

Erich Fromm

12. Februar 2015

DDR Anmutung

O Mensch,
lerne tanzen,
sonst wissen die Engel im Himmel
mit dir nichts anzufangen...

Augustinus
--------------------------------------

ein Weg-Weisendes-Wort zu diesem grauen Tag
graue Bilder aus einem Nachbarort

11. Februar 2015

für die Senioren

nur - weil da gerade ein Messer heruntergefallen ist...

Und der Haifisch, der hat Zähne
Und die trägt er im Gesicht
Und Macheath, der hat ein Messer
Doch das Messer sieht man nicht.

Berthold Brecht

-------------------
Bahrenfeld
und in der Mitte öffnet sich die
Computerwelt

10. Februar 2015

für die Senioren

Offener Brief eines US-Bürgers an Dr. Laura

Liebe Dr. Laura, vielen Dank, dass Sie sich so aufopfernd bemühen, den Menschen die Gesetze Gottes näher zu bringen. Ich habe einiges durch Ihre Sendung gelernt und versuche das Wissen mit so vielen anderen wie nur möglich zu teilen. Wenn etwa jemand versucht seinen homosexuellen Lebenswandel zu verteidigen, erinnere ich ihn einfach an das Buch 3. Mose, Leviticus 18:22, wo klargestellt wird, dass es sich dabei um ein Greuel handelt. Ende der Debatte.
Ich benötige allerdings ein paar Ratschläge von Ihnen im Hinblick auf einige der speziellen Gesetze und wie sie zu befolgen sind.
a.    Ich würde gerne meine Tochter in die Sklaverei verkaufen, wie es in Exodus 21:7 erlaubt wird. Was wäre Ihrer Meinung nach heutzutage ein angemessener Preis für sie?
b.    Lev. 25:44 stellt fest, dass ich Sklaven besitzen darf, sowohl männliche als auch weibliche, wenn ich sie von benachbarten Nationen erwerbe. Einer meiner Freunde meint, dass würde auf Mexikaner zutreffen, aber nicht auf Kanadier. Können Sie das klären? Warum darf ich keine Kanadier besitzen?
c.    Die meisten meiner männlichen Freunde lassen sich ihre Haupt- und Barthaare schneiden, inklusive der Haare ihrer Schläfen, obwohl das eindeutig durch Lev. 19:27 verboten wird. Wie sollen sie sterben? …
Ich weiß, dass Sie sich mit diesen Dingen ausführlich beschäftigt haben, daher bin ich auch zuversichtlich, das Sie uns behilflich sein können.
Und vielen Dank nochmals dafür, dass Sie uns daran erinnern, dass Gottes Wort ewig und unabänderlich ist.
Ihr ergebener Jünger und bewundernder Fan

Jake
mit Dank an Harald Havas für die Übersetzung  - http://www.tadzio.de/serious/lawsoftheoldtestament.html

----------------------
Fotos: Klaus-Georg Poehls

9. Februar 2015

für die Senioren

Ich bin der Sand
im Stundenglas
und rinne ins Tal der Zeit
die mich umarmt.

Rose Ausländer

8. Februar 2015

Hoffnung

Praktische Hoffnung

die hoffnung geht zu fuss
die hoffnung strampelt auf dem rad
die hoffnung fährt mit der bahn

die hoffnung guckt wolken nach
die hoffnung grüßt den mond
die hoffnung findet zeit

die hoffnung verteidigt igel und bäume
die hoffnung versteckt asylanten
die hoffnung kauft im drittweltladen ein

die hoffnung fällt und erhebt sich wieder
die hoffnung steigt über berge
die hoffnung durchschwimmt das meer

die hoffnung bleibt neugierig
die hoffnung entdeckt zusammenhänge
die hoffnung sucht verbündete

die hoffnung kann entbehren
die hoffnung weiß zu genießen
die hoffnung schürt das feuer der liebe

die hoffnung kann wütend werden
die hoffnung kann traurig sein
die hoffnung lacht subversiv

die hoffnung kämpft für das recht des anderen
die hoffnung feiert und tanzt
die hoffnung macht zärtlich

die hoffnung hat nichts
die hoffnung will alles
die hoffnung betet zu Gott

Kurt Marti

7. Februar 2015

Hinein ins Gräuliche

Was wäre das Leben
ohne Hoffnung?

Ein Funke,
der aus der Kohle springt
und verlischt.

Friedrich Hölderlin

---------------------

Kälte, Dunst und Glätte

6. Februar 2015

erschreckend anonym

Die Sehnsucht
läßt alle Dinge blühen,
der Besitz
zieht alle Dinge
in den Staub.

Marcel Proust

----------------
Morgens auf dem Friedhof

5. Februar 2015

vorm Bulln

Die Liebe allein versteht das Geheimnis,
andere zu beschenken
und dabei selbst reich zu werden.

Clemens von Brentano

--------------------------

ein dünner Schneefilm über Blankenese

4. Februar 2015

Sonnenglanz

Einsam hinterm letzten Haus
geht die rote Sonne schlafen,
und in ernste Schlußoktaven
klingt des Tages Jubel aus.

Lose Lichter haschen spät
noch sich auf den Dächerkanten,
wenn die Nacht schon Diamanten
in die blauen Fernen sät.

Rainer Maria Rilke

......................

Bilder am Morgen - statt Diamanten nun die Sonne (von Wittenbergen aus gesehen)

3. Februar 2015

Fischersman

Laß uns
hinausgehen
in das präludierende Licht
der Frühe.

Laß uns
das Windwasser
schmecken
das über uns
hinströmt.

Laß uns
den Tag begrüßen
der die Anker gelöst hat
und Kurs
auf die Vielfalt nimmt.

Es müßte
der Friede
an einem solchen Morgen
doch sichtbar werden
am Horizont....


Walter Helmut Fritz

2. Februar 2015

zu tief

Du kannst dein Leben nicht verlängern,
noch verbreitern,
nur
vertiefen.

Gorch Fock

----------------------
nur nicht zu tief - im Schneetreiben

1. Februar 2015

uneitel

 

 

Wo die Eitelkeit anfängt,
hört der Verstand auf.

Marie von Ebner-Eschenbach

 

---------------------------------

Ufer- und Bismarckstein-Blick