31. Mai

nicht nur eine

Gemeinsam mit einer jungen Französin kam er um die Mittagszeit an einem Platz vorbei, an dem eine Bettlerin sass, die um Geld anhielt. Ohne zu irgendeinem Geber je aufzusehen, ohne ein anderes Zeichen des Bittens oder Dankens zu äussern als nur immer die Hand auszustrecken, sass die Frau stets am gleichen Ort. Rilke gab nie etwas, seine Begleiterin gab häufig ein Geldstück. Eines Tages fragte die Französin verwundert nach dem Grund, warum er nichts gebe, und Rilke gab ihr zur Antwort: "Wir müssen ihrem Herzen schenken, nicht ihrer Hand." Wenige Tage später brachte Rilke eine eben aufgeblühte weisse Rose mit, legte sie in die offene, abgezehrte Hand der Bettlerin und wollte weitergehen.
Da geschah das Unerwartete: Die Bettlerin blickte auf, sah den Geber, erhob sich mühsam von der Erde, tastete nach der Hand des fremden Mannes, küsste sie und ging mit der Rose davon.
Eine Woche lang war die Alte verschwunden, der Platz, an dem sie vorher gebettelt hatte, blieb leer. Vergeblich suchte die Begleiterin Rilkes eine Antwort darauf, wer wohl jetzt der Alten ein Almosen gebe.
Nach acht Tagen sass plötzlich die Bettlerin wieder wie früher am gewohnten Platz. Sie war stumm wie damals, wiederum nur ihre Bedürftigkeit zeigend durch die ausgestreckte Hand. "Aber wovon hat sie denn all die Tage, da sie nichts erhielt, nur gelebt?", frage die Französin. Rilke antwortete: "Von der Rose . . ."

30. Mai

zum Gewitter heute morgen:

Der Ärger ist als Gewitter, nicht als Dauerregen gedacht; er soll die Luft reinigen und nicht die Ernte verderben.

Ernst R. Hauschka

29. Mai

Einpacken im Museumszimmer

Nur wo Leere ist, kann Neues entstehen.

Stephan Schaup

Das zumindest kann ein Wort für das Fischerhaus sein: Heute begann der Auszug - ca. zwei Jahre lang soll renoviert werden - ...damit Neues werden kann. (weitere Bilder dazu)

28. Mai, Sonntag

auch im Fernsehen

Abschluß des Kirchentages in Wittenberg - Bilder aus dem Ersten abfotografiert
Predigt: Bischof Thabo Makgoba, Erzbischof von Kapstadt und Oberhaupt der Anglikanischen Kirche

1. Korinther 13 in "leichter Sprache": Stell dir vor: Ich rede über Gott. Und ich rede über den Glauben. Und alle verstehen mich. Das ist schön. Aber das ist zu wenig. Denn die Liebe ist am wichtigsten. Wenn ich über Gott rede: Dann muss ich mit Liebe reden! ...  Gott sieht mich an. Gott sieht alles von mir. Eines Tages sehe ich Gott ganz. Bis dahin weiß ich: Drei Dinge sind wichtig: Glaube. Hoffnung. Liebe. Und die Liebe ist am wichtigsten.

Kollekte dort: Flüchtlingsarbeit der Ev. Kirchen in Griechenland (Elliniki Evangeliki Ekklisia)

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unten: heute morgen - u.a. "Mein Schiff" - kurz nach 5

27. Mai

Neuanfang

Wer einen Menschen verurteilt, 
kann irren. 

Wer ihm verzeiht, irrt nie.

Karl Heinrich Waggerl

26. Mai

am Pult in der Cube: Kardinal Marx

 

am ende
der suche
nach der frage
nach gott
steht
keine antwort
sondern eine
umarmung

Dorothee Sölle
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Berlin mit dem Kirchentag - und Blankenese

25. Mai

Nichts Schöneres unter der Sonne,
als unter der Sonne zu sein.

Ingeborg Bachmann

24. Mai

Motto des Kirchentages in Berlin und Wittenberg

DU siehst mich


1. Mose 16, 13

23. Mai

zur Reisetätigkeit mancher Politiker: 

Politiker sind überall gleich. Sie versprechen eine Brücke zu bauen - selbst dort, wo es gar keinen Fluß gibt.

Nikita Sergejewitsch Chruschtschow

22. Mai

viele "Fallschirme"

Das Institut für Familienangelegenheiten in Los Angeles hat festgestellt: 25% aller Heiratsanträge werden in parkenden Autos gemacht, 24% in der Wohnung der Braut, 20% in Restaurants, 13% in Badeanstalten, 9% in Tanzlokalen, 7% durchs Telefon, 2% während eines Fallschirmabsprunges.

unbekannt

21. Mai, Sonntag

ein Kirchenwort

Kirche muss nicht linientreu und überschaubar sein, die kleine, behütete Herde, vielmehr – der Papst zitiert einen Lieblingsvergleich von Kardinal Kasper – das Gegenteil von einer Burg, die ihre Zugbrücken hochzieht, um sich auf sich selbst zu beschränken, sondern ein offenes Haus, offen für alle....

in einem Rundbrief aus dem Kloster Himmerod

20. Mai

heute (auch) kein Waschtag

Man hat seine eigene Wäsche,
man wäscht sie mitunter.

Man hat seine eigenen Wörter,
man wäscht sie nie.

Bertolt Brecht

19. Mai

darf der das?!

Wir gehen mit dieser Welt um,
als hätten wir noch eine zweite
im Kofferraum...

Jane Fonda

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mit Bildern vom gestrigen Abendrot

18. Mai

verantwortliche Ausfahrt der "Triumph"

Der Markt ist kein Selbstzweck.
Der Markt ist eine Ordnung - eine Ordnung,
in der entweder die Rücksichtslosen Triumphe feiern,
oder in der sich Verantwortung durchsetzen kann.

Frank-Walter Steinmeier

 

17. Mai

... mit Himmel

Wenn Gott dir eine Tür zuschlägt,

öffnet er dir ein Fenster.

 

russ. Sprichwort

16. Mai

am Stiel

Eine Abwrackprämie
für Fahrräder und Rollatoren
würde ich nicht empfehlen.

Michael Hüther

15. Mai

Kommunion - Gemeinschaft: die Aufgabenstellung nach der Wahl

Auch mal etwas Tröstliches zum Wahltag gestern: 

Es ist schon ein großer Trost bei Wahlen,
daß von mehreren Kandidaten
immer nur einer gewählt werden kann.

Mark Twain

14. Mai

Neubau

am Ende einer "Wahlschlacht" z.B.- z.B. also ab morgen: 

Der Worte sind genug gewechselt,/
Laßt mich auch endlich Taten sehn!/
Indes Ihr Komplimente drechselt,/
Kann etwas Nützliches geschehn.

Johann Wolfgang von Goethe

13. Mai

und darunter?

Ein ausgerollter roter Teppich
sollte Anlass zu der Frage geben,
was man unter ihn gekehrt hat.

Thom Renzie

12. Mai

Hanglage

evtl. etwas für NRW?

Paradox ist, wenn man den Wählern nach den Wahlen reinen Wein einschenkt, indem reichlich Wasser in den alten Wein gegossen wird, der vor den Wahlen in neuen Schläuchen aufgefahren wurde.

Thom Renzie
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... mit alternativem Transportmittel-Vorschlag und einem Bild vom möglichen Wahlvolk...

11. Mai

abhängen

Fahre nicht allein
im Boot deines Lebens -
sonst bleibt am Ende "Nichts" von Dir,
außer ein leeres Boot.

Horst Bulla

10. Mai

zum Ausruhen

Der lebt nicht, dessen Haupt nicht im Himmel steht, auf dessen Brust nicht die Wolken ruhen, dem die Liebe nicht im Schoß wohnt und dessen Fuß nicht in der Erde wurzelt.

Clemes Brentano

9. Mai

9.5.1945: Kurz nach Mitternacht erfolgt in Berlin-Karlshorst die Ratifizierung des Kapitulationsaktes von Reims durch Generalfeldmarschall Keitel für das Oberkommando der Wehrmacht und das Heer sowie Generaladmiral von Friedeburg für die Kriegsmarine und Generaloberst Stumpff für die Luftwaffe. Da in der Sowjetunion die Bekanntgabe der deutschen Kapitulation erst nach diesem Akt erfolgt, wird in deren Nachfolgestaaten, insbesondere Russland und weiteren Staaten des ehemaligen Ostblocks bis heute der „Tag des Sieges“ mit Feierlichkeiten zum Ende des Zweiten Weltkrieges am 9. Mai begangen.

Wikipedia

8. Mai

ein "Hauswand-Kommentar" zum Brexit

Quelle:  http://orf.at/stories/2390478/

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Europa
ist zweifellos die Wiege der Kultur.

Aber
man kann nicht sein ganzes Leben
in der Wiege verbringen.

Oskar Maria Graf (+1967)

7. Mai, Sonntag und für viele ein Wahltag

offene Grenzen - nicht nur für die Krusenstern
auf der Krusenstern (Foto: P. Plank)

Für eine gute Wahlentscheidung "überall": 

Herr, setze dem Überfluss Grenzen
Und lasse die Grenzen überflüssig werden.
Lasse die Leute kein falsches Geld machen
Und auch Geld keine falschen Leute.
Nimm den Ehefrauen das letzte Wort
Und erinnere die Ehemänner an ihr erstes.
Schenke unseren Freunden mehr Wahrheit
Und der Wahrheit mehr Freunde.
Bessere solche Beamte, Geschäfts-und Arbeitsleute, 
die wohl tätig, 
aber nicht wohltätig sind. 
Gib den Regierenden ein besseres Deutsch
Und den Deutschen (und wem auch immer - kleiner Zusatz für diesen Tag) eine bessere Regierung
Herr, sorge dafür,
dass wir alle in den Himmel kommen
aber nicht sofort!

Gebet des Pfarrers von St. Lamberti in Münster 1883

6. Mai

eine Rundfahrt vor der großen Feier

Gibt es den Gesundheitstest für den Hafen?

Ich hatte schon immer den Verdacht, daß das Ausblasen der Kerzen auf der Geburtstagstorte ein getarnter Gesundheitstest für die Versicherung ist.

Katharine Hepburn

4. Mai

"Bonn"

Je älter man wird, desto mehr ähnelt die Geburtstagstorte einem Fackelzug.

Katharine Hepburn

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Drum: Auf zum Hafengeburtstag (nur zwei verabschieden sich...)

3. Mai

gelassen

Wenn ich meinen Leuten die Liebe zur Seefahrt mitteile, und so ein jeder den Drang dazu in sich verspürt, weil ihn ein Gewicht im Herzen zum Meere zieht, so wirst du bald sehen, wie sie sich verschiedene Tätigkeiten suchen, die ihren tausend besonderen Eigenschaften entsprechen. Der eine wird Segel weben, der andere im Walde den Baum mit dem Blitzstrahl seiner Axt fällen. Wieder ein anderer wird Nägel schmieden, und irgendwo wird es Männer geben, die die Sterne beobachten, um das Steuern zu erlernen. Und doch werden sie alle eine Einheit bilden. Denn ein Schiff erschaffen, heißt nicht, die Segel hissen, die Nägel schmieden, die Sterne lesen, sondern die Freude am Meer wachrufen. (...) Ich brauche nicht jeden Nagel des Schiffes zu kennen. Ich muß aber den Menschen den Drang zum Meer vermitteln.

Antoine de Saint-Exupéry

2. Mai

angespült

Zwei auf der schiefen Bahn

Der Kapitän eines Handelsschiffes, das verbotene Waren an Bord hatte, wollte seine Fracht gern an Land bringen. Er wandte sich an einen ihm bekannten Zollbeamten und fragte: "Wenn ich Ihnen auf jedes Ihrer Augen ein Goldstück legte, könnten Sie dann noch sehen?" - "Nein", lautete die Antwort, "und wenn sie noch eins auf meine Zunge legen, kann ich auch nicht mehr sprechen."

Quelle unbekannt

1. Mai

ausruhen

Ein Mann träumte: Er war gestorben und befand sich in einem herrlichen Land voller Bäume, bunter Blumen und anmutiger Bäche. Er ließ sich nieder und ruhte sich aus. Dann überfiel ihn die Langeweile, und er rief: "Ist da jemand?" Es erschien eine weiß-gekleidete, freundliche Gestalt und fragte ihn, ob er einen Wunsch habe. "Ich möchte etwas essen", sprach der Mann. "Was bitte?" Der Hungrige stellte ein köstliches Menü zusammen; Sekunden später stand es vor ihm. Er speiste und schlenderte weiter und freute sich an der Pracht der Gefilde. "He!" rief er wieder. Und schon stand der Dienstbare vor ihm. "Golf würde ich gern spielen." "Bitte", sprach der Unbekannte, faßte den Besucher am Arm und führte ihn um eine Waldspitze, an den Rand eines bezaubernden Feldes. Schläger und Bälle standen bereit. Der Mann spielte und aß wieder und wanderte und erhielt alles, was er sich wünschte. Eines Tages war alle Freude aus ihm gewichen. Er zitierte den Freundlichen herbei und klagte: "Ich habe es satt, das Leben hier. Gib mir was zu tun!" "Bedauere", erwiderte der Weiße. "Arbeit - das ist das einzige, was ich dir nicht bieten kann." "Dann pfeife ich auf den Laden hier", schrie der Mann. "Das ist ja die reinste Hölle!" Der andere lächelte: "Was haben Sie denn geglaubt, wo Sie sind?"

Quelle unbekannt

Mai: Isabe H.