History Day 2015

17.05.2015 | 02:00

Wasser verbindet

17. Mai 2015, 14 -17 Uhr: Ausstellung zum Thema "Geschichte der Fähre Blankenese - Este" im Fischerhausgarten. Hier treffen sich Bürger des Elbe-Nordufers mit den Altländer Freunden und feiern bei Jazz und einem Umtrunk ihre jahrhundertealten Gemeinsamkeiten. Die Buchhandlung Kortes bietet Lesestoff aus der Region.

"Seit fast 5.000 Jahren: Die Fähre Blankenese-Este" Aussstellung in der Haspa-Blankenese vom 20. Mai bis zum 31. Juli 2015 - zu den Geschäftszeiten

Einige kritische Punkte zum Stand der "Fähren-Dinge"
  • 2008 schloss die Sietas-Werft ihre Pforten.
  • Deshalb sah der Bund, dem die Pflege der Este (Bundeswasserstraße) von Buxtehude bis zur Elb-Fahrrinne untersteht, keine Notwendigkeit mehr, die Außeneste und die Estemündung bis Cranz zu vertiefen. Folge war, dass die Blankenese-Cranz-Fähre nicht mehr  zuverlässig verkehren konnte.
  • Sie fuhr aufgrund der Fahrrinnenverschlickung 2 Stunden vor und 2 Stunden nach Niedrigwasser nicht, um sich nicht festzufahren.
  • Dadurch halbierte sich die jährliche Fahrgastzahl seit 130.000 (2008) auf heute ca. 60.000.
  • Auf den Fahrplänen und im Internet heißt es dazu lakonisch: „Der Fahrplan ist tideabhängig“! Als ob das jemand aus Langehorn-Nord oder Bayern verstehen könnte, als ob jedermann einen Tidekalender bei sich hätte.
  • Die HADAG hat keine App, kein Internetportal eingerichtet, auf dem man sehen kann, ob die Schiffe zur fahrplanangekündigten Zeit wirklich fahren.
  • Jährlich bildet sich in der Fahrrinne der Außeneste eine Schlickschicht von 3 m!
  • Zu bemerken ist weiter, dass die Fahrrinne der Außeneste aus Naturschutzgründen nur von November bis März  vertieft werden darf.
  • Jetzt ist die Werft durch einen neuen Betreiber reanimiert worden und heißt Pella-Sietas-Werft.
  •  Der Bund lässt – weil er deswegen einen größeren wirtschaftlichen Nutzen zu sehen meint – die Außeneste wieder aussaugen. Das passierte im Februar und März dieses Jahres.
  • Der Wasserbereich vor dem Werftgelände muss von Pella-Sietas vertieft werden. Die Verschlickung dieses Bereichs war in den letzten Jahren so weit fortgeschritten, dass das Dock selbst bei Hoch-Flut auf Schlick lag.
  • Pella-Sietas hat – nachdem der Bund die Außerneste vertieft hat – den Wasserbereich der Werft vertieft. Nach Aussagen der HADAG-Schiffsführer hat sich deshalb ein Teil des im Hafen weggespülten Schlicks in der Fahrrinne der Außeneste abgelagert, sodass der alte Zustand eingetreten ist.
  • Die Fähre fährt deshalb heute 3 Stunden vor und 1 Stunde nach Niedrigwasser nicht.
  • Die HADAG setzt im übrigen Schiffsmaterial ein, dass einen Tiefgang von 1.90 m hat.
  • Zu Zeiten der HBEL gab es Schiffe, die einen Tiefgang von 0,80 bis 1.10 Meter aufwiesen und daher besser als Este-Fähren geeignet waren.
  • „Wir haben für Schiffsneubauten kein Geld“, sagt die HADAG-Leitung und hat allein 2014 drei Schiffsneubauten in Dienst gestellt.
  • Wenn man den Hamburger ÖPNV wirklich ökologisch gestalten will, wenn der elbquerende und der in die Stadt gehende Verkehr z.B. ab Cranz/Neuenfelde reibungslos laufen soll, kommt man an den vielfach ungenutzten Hamburger Wasserwegen nicht vorbei.

    Ronald Holst
Eine Bildergalerie zum Tag
Rede von Monika Lühmann zum PROJEKT ELBE-ESTE FÄHREN

Liebe Gäste!

Wiederherstellung verlässlicher und nachhaltiger Schiffsverbindungen im Kultur - und Naturraum Niederelbe so ist das Projekt überschrieben, hinter dem viele Menschen an der Elbe stehen und - davon gehe ich aus - auch Sie. „Warum eine Fähre?“ fragt die Stadt, „ es gibt doch Bahn und Bus“. „Touristen zu befördern ist nicht unsere Aufgabe“, sagt die HADAG, „nur die Daseinsvorsorge“.
Das ist ärgerlich und dieser Ärger hat mich irgendwann gepackt - und zwar konkret nach der Lektüre eines Artikels von Herrn Fossek vom Blankeneser Bürgerverein. Er schilderte die Bemühungen der anderen Elbseite, wo die Cranzer mit Dr. Friedrich und Frau Dr. Schittek und vielen anderen intensiv um um Besserung kämpften und er fragte mit Recht, was tun die Blankeneser eigentlich dafür.
Da habe ich mich angesprochen gefühlt und mir vorgenommen, meine Bürgerinitiativ-Erfahrungen einzubringen, die Ärmel hochzukrempeln, möglichst viele Institutionen und Vereine auf beiden Seiten der Elbe unter einen Hut zu kriegen und mit einem großen Unterstützerkreis Druck auf die Stadt auszuüben, die Parteien zu beeindrucken und somit etwas zu erreichen.
Das versuche ich auch weiter und werde dabei nicht nachlassen, das verspreche ich.

Herr Prof. Weber vom Blankeneser Bürgerverein hat  sich seinerseits stark eingesetzt und versucht, die Parteien und die Verwaltung zu überzeugen und auch er wird so schnell nicht aufgeben.
Die Suche nach unterstützenden Vereinen, Institutionen, Gastronomien und einflussreichen Personen für unser Projekt  war ein voller Erfolg, wir sind offene Türen eingerannt, wie man so schön sagt:
Die Liste der Unterstützer  kann sich sehen lassen:
Es sind 29 Vereine und Institutionen: Vom Arbeitskreis Cranz über den Wirtschaftsförderverein Buxtehude, der Kirchengemeinde Blankenese, dem Heimatverein Francop, über den DEHOGA bis hin zum Bürgerverein St. Georg und dem Bürger- und Kommunalverein Billstedt.
Außerdem unterstützen uns alle Parteien im Bezirk Altona, auch führende Mitglieder aller Parteien der Bürgerschaft, sowie 18 Personen der öffentlichen Wahrnehmung, die sich für die Sache einsetzen.

Die Wirtschaftsbehörde und die HADAG allerdings schalten trotz der gemeinsamen Bemühungen auf stur.
Eines hat man uns letzten Endes zugesagt: Man will private Konkurrenten auf der Elbe nicht behindern sondern unterstützen. D.h. die HADAG erhebt keinen alleinigen Anspruch auf den Personenverkehr auf der Elbe, was auch angesichts der Tatsache, dass lt. EU Recht 2019 der gesamte Öffentliche Nahverkehr neu ausgeschrieben werden muss, selbstverständlich sein sollte.

Eine unglaubliche Hilfe ist es, dass der Autor des Buches 125 Jahre HADAG, Herr Fritz Kröger, der 10 Jahre lange Vorstand der HADAG war, die Interessengemeinschaft mit seinem Wissen und Können unterstützt. Er hat unser Anliegen quasi wissenschaftlich aufgearbeitet und System in mein Chaos gebracht. Durch ihn konnte manches Argument mit Zahlen und Fakten unterlegt werden. Ich danke ihm sehr.

Im Laufe der Zeit ist mir klar geworden, dass es heute nicht mehr um ein Revival alter Zeiten geht, sondern es geht um eine verbesserte Neuauflage der  Fährverbindungen, die den enorm anwachsenden Touristenstrom nicht nur innerhalb Hamburgs sondern auch in das Alte Land, nach Kehdingen und nach Wedel bewältigen muss. Zur Not eben ohne die HADAG.
Es geht um den Einsatz moderner, Umwelt freundlicher Schiffe, die genug Platz für Passagiere und Fahrräder haben, die schneller sind als die alten Fähren, die gut vernetzt sind, die man digital buchen kann etc.. Solche Fährschiffe gibt es bereits im Ausland, von der EU gefördert und von internationalen Gesellschaften entwickelt.

Das sind - etwas vorgezogen - die Zukunftsträume, denen wir uns im Moment hingeben. Sie schließen nicht aus, dass es auch nostalgische Ausflugsdampfer wie früher geben kann und sollte. Nur die verlässlichen neuen Fährlinien müssen nach neuesten Kriterien betrieben werden.
Für die Fähre nach Cranz sollte jetzt schon eine APP eingerichtet werden, warum gibt es diese nur für die Hochbahn. Wer nicht weiss, dass es nach langer Pause wieder einen Fährverkehr gibt, nimmt ihn auch nicht in Anspruch.  Und man muss vorher wissen, ob man in Finkenwerder oder in Neuenfelde landet, denn obwohl die Außen-Este inzwischen auf 6 m Tiefe ausgebaggert ist, fahren die Fähren trotzdem bei Niedrigwasser noch nach Finkenwerder.

Durch die OLYMPIA 2024 Bewerbung erscheint es plötzlich möglich, dass die HADAG umschwenkt. Durch Gelder des Bundes wird es für die Stadt vielleicht leichter, auch in den Personenverkehr auf der Elbe zu investieren und dadurch den Straßenverkehr erheblich zu entlasten.
Frau Müller-Remer hat jedenfalls über die Presse verlautbaren lassen, dass 2015 das Jahr der Erneuerungen wird.

Den Tourismus auf der Unterelbe und die Querung der Elbe von Cranz nach Blankenese zu vernachlässigen, ist jedenfalls wirtschaftlich gesehen ein gravierender Fehler. Die notwendigen Investitionen werden sich langfristig auszahlen.
 Wenn Hamburg noch lange zögert, werden  andere, auswärtige Reedereien das Geschäft machen. Da bin ich mir ganz sicher.
 
Wichtig für mich war und ist, der menschliche Kontakt zu unserem Elbe- Gegenüber. Ich kannte eigentlich nur Neuenfelde und Cranz -  da bin auch ich mit meinem Mann schon hingeschippert und wir haben bei Bäcker Albers Kuchen oder in der Alten Post eine Scholle gegessen, aber Einwohner dieser Orte kannten wir nicht.
Auch Buxtehude war sozusagen „Süddeutschland“ und völlig unbekannt. Also sind wir hingefahren und haben das Projekt Elbe-Este-Fähren vor einem größeren Kreis interessierter Buxtehuder, Cranzer  und anderer Este-Anlieger sowie der dortigen Presse vorgestellt. Buxtehude ist toll und lohnt in jedem Fall einen Besuch..
Es ist gelungen, den Kontakt zu den Stadtvätern, besser Stadtmüttern - es gibt eine Bürgermeisterin! - herzustellen und ich durfte sogar bei den Vorbesprechungen und der Präsentation des Tourismus Master Plans dabei sein, den Buxtehude erstellen ließ..
Deshalb weiss ich, dass die Interessen aller Este-Anlieger identisch sind. Überall hofft man auf Touristen, will alles tun, um sie anzulocken - am besten auf dem Wasser. Der Hafen von Buxtehude wird zurzeit nicht nur ausgebaggert, er soll auch attraktiver werden, damit z.B. auch die Blankeneser Tuckerboote Lust haben, zu kommen.
Eingeladen wurden sie- glaube ich -  bereits und sie können sich auf einen herzlichen Empfang vorbereiten.

Herr Dieter Klar, Chef des Kulturzentrums am Hafen in Buxtehude, ist Hauptinitiator für vieles und einer der ersten, die schon zur Tat geschritten sind. Er veranstaltet bereits mit einem neu erworbenen Schiff, der „Wappen von Buxtehude“ sowie mit einem extravaganten Floss interessante Fahrten die Este hinunter nach Hamburg und sicherlich demnächst auch einmal nach Blankenese., wobei die Floßfahrt wohl besser erst einmal auf Sherry Island enden sollte!
Im übrigen wurde jetzt Anfang Mai gerade im Buxtehuder Hafen ein großes Fest gefeiert. Anlass war eine Ausstellungseröffnung - u.a. auch in seinem Kulturzentrum - zu Ehren von Johann Hinrich Röding, (unser Rödingsmarkt ist nach ihm benannt), der ein gigantisches, maritimes Wörter- Werk zusammen getragen hat. Herr Klar erzählt Ihnen sicher gern mehr darüber.
Die Ausstellung läuft das ganze Jahr und könnte u.a Grund für einen Besuch von Buxtehude sein.

Die Orte an der Este zwischen Cranz und Buxtehude habe ich durch ein Buch kennen gelernt, das mich total begeistert hat, und das hier heute von Frau Klose angeboten wird.. Gezeichnet und geschrieben von Herrn Konrad Schittek aus Moorende/Cranz?, der ebenfalls an unserem Projekt interessiert ist und der mit seiner Schwägerin, Frau Dr. Schittek, heute dabei ist. Frau Dr. Schittek ist eine aktive Mitkämpferin und leidgeprüfte Pendlerin mit Wohnsitz in Cranz und einer Praxis in Blankenese. Sie kann Horrorgeschichten  über die Verbindung Cranz Blankenese erzählen.

Doch zurück zu dem Buch von Herrn Schittek. Ich habe keine Hemmungen zu sagen: Das müssen Sie kaufen, wenn Sie Interesse am Alten Land haben. Es ist einfach wunderbar, mit Liebe zum Detail und viel Können gezeichnet,  anschaulich und mit großer Ortscouleur erzählt.
Man lernt das Alte Land am Este-Ufer kennen und lieben, lernt etwas über die Eigenarten, die Bräuche und Sitten der Este-Dörfer. Und über die Feste. z..B. dass seit 400 Jahren an Himmelfahrt das Estebrügger Schützenfest statt findet, wo heute Abend in einem großen Festzelt der Schützenkönig gekrönt wird.
Oder aber,  wissen Sie vielleicht, dass es ein Estebrügger Brückenfest gibt?, bei dem es Tauziehen zwischen den Mannschaften der Ortsteile auf beiden Seiten der Este gibt? und auch ein Schubkarren-Rennen mit einem Sack Kartoffeln darin - immerhin über 2644 m!
Wenn Sie es nicht wussten, fahren Sie hin und schauen Sie zu. Nehmen Sie die Fähre - es ist ganz einfach, wenn sie fährt - und das tut sie ja bestimmt bald ganz zuverlässig, 0DER ???

Ach ja, noch etwas. Vielleicht dient ja auch dieser Nachmittag, genau wie die ganze Initiative dazu, Vorurteile bei unseren Gästen uns gegenüber abzubauen.
Wir sind nämlich gar nicht so arrogant und reich. Wir sind ziemlich normal, auch wenn einige von uns von oben auf Sie herabschauen, so wie Herr Schittek es liebevoll gezeichnet hat. Ist das schlimm? Kommen Sie öfter, Sie sind immer herzlich willkommen.

Blankenese, 17.5.2015
Monika Lühmann

aus dem Staub der Archive

Aus dem Staub der Archive

Wir haben im Staub der Archive gegraben und dabei historische Fakten über das spezielle Verhalten der Fährleute Blankenese – Este entdeckt:

Ab 1480 gewann der Transport von Ochsen an Bedeutung. Große Herden Magerochsen wurden jedes Frühjahr aus Jütland und Schleswig-Holstein nach Süden zum Ochsenmarkt nach Wedel getrieben, der von Mitte März bis Mitte April stattfand. Von da wurden sie entweder über Schulau nach Horneburg verschifft, oder sie wurden nach Blankenese getrieben.

Dort führte man die Ochsen vom großen Fährhausplatz, wo die Passage bezahlt werden musste, den abschüssigen Weg, „Grufft“ oder „Grobe“ (heute „Grube“) genannt, zur Fähre hinunter und transportierte sie mit Hilfe von Prähmen über die Elbe, durch die Este bis Buxtehude.

Die Tiere wurden dann weiter zum Mästen nach Westdeutschland getrieben.

Während der Ochsenmarktzeit war die Fähre ausgelastet. Dieser Umstand wirkte sich negativ auf den Umgang mit Fahrgästen aus. Oft genug behandelten die Fährleute die Reisenden ungebührlich. Der Engländer John Tailor berichtete von seiner Reise im Jahr 1616

„... und eins weiß ich noch recht gut, nämlich, dass die faulen Schiffersleute stille sitzen, wenigstens den größten Teil des Weges, während die Passagiere, seien sie noch so reich oder arm, das ist ihnen gleich, auch ob sie Männer oder Frauen sind, der Reihe nach eine Stunde rudern müssen.“

In der Hauptsache richteten sich die Klagen der Passagiere gegen den hohen Bierkonsum der Fährleute. Auf solche Beschwerden antwortete der Pinneberger Amtmann 1607:

„Dass die Fährleute gern saufen, ist nicht ohne. Des seind die Ochsenhändler aber selbst schuldig, weil sie ihnen nämlich reichlich Bier gaben, damit sie die Überfahrt schneller bewerkstelligen.“

 

150 Jahre später berichtet ein anderes Dokument vom gleichen ungebührlichen Benehmen der Fährleute:

Der Service des Fährbetriebes hatte sich seit der Zeit der Ochsentransporte nicht gebessert. So beschwerte sich ein hoher Beamter aus Celle darüber, dass die Fährleute ihn in Cranz nicht an Land, sondern im Schlick abgesetzt hätten.

Und der Engländer Thomas Nugent, der 1766 von Altona nach Blankenese reiste, beklagte sich über den Zustand der Fähre.
„Um 10 Uhr erreichten wir Blankenese, einen Fischerflecken an der Elbe, wo man auf einer Fähre vom holsteinischen nach dem bremischen Gebiete übergesetzt wird. Die Ufer der Elbe sind ungemein steil. Die Überfahrt war äußerst beschwerlich, denn wir hatten widrigen Wind, und der ganze Fluss schwamm voll großer Eisschollen.  Dazu kam noch der Zustand, dass die Fähre kaum stark genug war, ein Fuhrwerk zu tragen. Sie können schon daraus abnehmen, wie gefahrvoll wir herum geschwommen sein müssen, da wir zwei volle Stunden auf einer Strecke, die kaum eine viertel Meile breit ist, zubrachten.“       

Die FährenAndacht

von Pastor Klaus-Georg Poehls

… opschreeven as de Schnabel wossen is…
Water bringt Minschen tosamen – un dorför givvt dat ok de Fer. So schall woll hüüt dat Motto weesen.
Leeve Lüüd, 
kiekt wi  hüüt över de Elv, denn stimmt dat doch nich – op den eersten Blick. Water hüllt doch Minschen uteenanner. Dor sünd Minschen an’t anner Över un wi seeht se nich, se sünd uns fremd. Lang nauch hebbt wie doch anner Minschen utgrenzt, un hebbt secht: De is vun’t anner Över. Un wat mi fremd is, dat kann ik nich hoch achten, kann ik keenen Respekt vör hebben.
Water bringt un hüllt Minschen uteenanner, dat wiest uns de Elv. Un Water bringt Minschen tosamen, dat wiest uns ook de Elv und dat siet fievduusend Johrn. Dat, wat uns scheed, bringt uns toglieks tosammen.Avers: Du bruukst den Willen dorför un den Moot un dat Weeten. Du müüst die bannig in’t Tüüg leegen. Tosamen to bringen, is en grotet Stück Arbeed. Dat Bild för düsse Arbeed is nich de Fer vun hüüt, mit de Du vergnöögt över de Elv schippern kannst – wenn se denn dor wär. Nee, dat Bild is de olle Fer, wo Minschen to rodern harrn un wo dat Boot vull west is vun Minschen un Veihwark: Ossen un Peerd un Swien.
Un so ward de Elv, de mit de Fer Minschen tosamenbringt, op den tweeten Blick en Bild för Gott sien’n Willen för de Minschen: wi laat achter uns, wat uns uteenanner bringt un kümmt tossammen.
So künnt wie beeden: Laat warrn dienen Willen so as in’n Himmel, so ok op de Eerd.

So beed wi as Jesus uns dat lehrt hett:
Uns Vader in’n Himmel! Laat hillig warrn dienen Namen! Laat kaamen dien Riek! Laat warrn dienen Willen so as in’n Himmel, so ok op de Eerd. Uns’ dääglich Brood giff uns vundaag. Un vergiff uns unse Schuld, as wi de vergeben doot, de an uns schüllig sünd. Un laat uns nich versöcht warrn. Maak du uns los un frie vun dat Böse. Denn dien is dat Riek un de Kraft un de Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen

LEED                  Gah rut, mien Hart                            Singwies: Geh aus mein Herz
1. Gah rut, mien Hart un söök di Freud. / Dor, wo de Sommerwind nu weiht, / dor schenkt di Gott sien Gaben. / Kiek an, wo schöön de Blomen staht; / för di hebbt se sik smückt ohn Maat. / Du schallst em dorför laben, / du schallst em dorför laben.
2. De Böhm staht stolt in all ehr Pracht, / de Eerd maakt sik ganz lies un sacht / en wiede, gröne Laken. / De Lilien un de Rosen strahlt / so hell as Eddelsteen un Gold. / Keen König kann’t so maken, / keen König kann’t so maken.
3. De Lark, de stiggt nah’n Heben to. / De Duuv, de lett dat ok keen Roh, / flüggt över Holt un Felder. / De leve, lütte Nachtigall, / de singt dor buten överall / un maakt de Welt noch heller, / un maakt de Welt noch heller.
4. Ik sülm, ik kann un mag nich rohn; / mien groten Gott sien herrlich Doon / will mi to’n Jubeln bringen. / So sing ik mit, wenn allens singt, / un laat, wat as en Dankleed klingt, / mi frie vun Harten springen, / mi frie vun Harten springen.

Gott sien Freeden un sien Segen wees mit juch:
De Herr segen di un hool sien Hannen öwer di.
De Herr seh fründlich di an un wees di gnädig.
De Herr laat sien Oogen in Leewde op di rohn un geev di Freeden.
Gemeende            Amen

 

 

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