Gothart Magaard zum Bischof gewählt
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Gothart Magaard zum Bischof gewählt - Glückwünsche von Albig
Schleswig (epd). Gothart Magaard ist zum Bischof für Schleswig und Holstein gewählt worden. Auf den 58-jährigen evangelischen Theologen entfielen am Freitagabend (11. April) im Schleswiger Dom
im ersten Wahlgang 88 Stimmen von 144 anwesenden Synodalen.
Für seine Gegenkandidatin Elfriede Knotte (57), Bad Gandersheimer Pröpstin aus der Landeskirche Braunschweig, votierten 54 Mitglieder der insgesamt 156-köpfigen Landessynode der Nordkirche. Es gab zwei Enthaltungen. Im Sprengel (= Bischofsbezirk) Schleswig und Holstein leben über eine Million evangelische Kirchenmitglieder.
Als einer der ersten gratulierte Ministerpräsident Torsten Albig (SPD). Er werde mit Magaard «weiterhin eng und vertrauensvoll zum Wohle unseres Landes zusammenarbeiten», sagte er in Kiel. Schon als Bischofsvertreter habe Magaard viel für den Sprengel und auch für das engere Zusammenrücken von Schleswig-Holstein und Dänemark getan.
Glückwünsche kamen auch von den Parteien. «Die Nordkirche ist für uns ein wichtiger Gesprächspartner und viel geachteter Mahner, der den Finger auch mal in die Wunde legt, um Missstände in unserem Land deutlich zu machen», sagten der SPD Landes- und Fraktionsvorsitzende Ralf Stegner sowie der kirchenpolitische Sprecher der Landtagsfraktion, Bernd Heinemann.
Weiter gratulierten der CDU-Fraktionsvorsitzende Johannes Callsen und der kirchenpolitische Sprecher Daniel Günther. Mit der Wahl erhalte der Sprengel Schleswig und Holstein einen Bischof, «der nicht nur Land und Leute bestens kennt, sondern auch mit den bischöflichen Aufgaben bereits vertraut ist».
Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister beglückwünschte Magaard im Namen der evangelischen Kirchen in Niedersachsen. Er freue sich, «dass Sie Ihre von mir hoch geschätzte Arbeit nun als Bischof fortsetzen können».
Nordkirchen-Synodenpräses Andreas Tietze sagte, Magaard habe sein Amt als Bischofsvertreter mit Bescheidenheit und Feinsinn geführt. «Sehr viele Menschen im Sprengel schätzen ihn genau wegen dieser Eigenschaften», so der Grünen-Politiker.
Die Wahl war notwendig geworden, weil der ehemalige Schleswiger Bischof Gerhard Ulrich (63) seit Juni 2013 Landesbischof der Nordkirche ist. Ulrich war im Juli 2008 zum Schleswiger Bischof gewählt worden. Magaard wurde bereits im Oktober 2009 sein Vertreter, weil Ulrich maßgeblich mit dem Fusionsprozess zur Nordkirche beschäftigt war.
In seiner Vorstellungsrede wies Magaard darauf hin, dass im Sprengel Schleswig und Holstein 54 Prozent der Bevölkerung evangelisch-lutherisch sind. «Das ist ein hoher Wert», sagte er. Die Kirche werde aber damit rechnen müssen, «dass wir langsam weniger werden». Grund sei insbesondere die demografische Entwicklung mit weniger Geburten. Magaard appellierte an das Kirchenparlament: «Lassen Sie uns weiterbauen an einer einladenden Kirche.» Er ist verheiratet und Vater von vier Kindern.
Die Nordkirche ist ein Zusammenschluss der ehemaligen Landeskirchen von Nordelbien, Mecklenburg und Pommern. In ihr amtieren außerdem die Bischöfe Hans-Jürgen Abromeit (Greifswald), Andreas vom Maltzahn (Schwerin) und Kirsten Fehrs (Hamburg). Im Sprengel Schleswig und Holstein leben über eine Million evangelische Christen. Damit ist er der mitgliedstärkste Bezirk der Nordkirche. Sie hat insgesamt 2,2 Millionen Kirchenmitglieder.
Internet: www.nordkirche.de