Theologin Petra Bahr neu im Deutschen Ethikrat
„Jetzt ist ein größeres Maß an Selbstverantwortung gefragt"

Hannover (epd). Die evangelische Theologin und Ethik-Expertin Petra Bahr hat acht Wochen nach dem Beginn der Corona-Krise an die Eigenverantwortung der Menschen appelliert. In der aktuellen Phase der Krise mit vorsichtigeren Lockerungen werde es viel schwieriger, angemessen mit der Bedrohung durch das Coronavirus umzugehen als vorher, sagte die hannoversche Regionalbischöfin am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd).
„Jetzt ist ein größeres Maß an Selbstverantwortung gefragt. Nicht Verbote, sondern zu fragen: Was können die Folgen meines Handelns sein, für mich und für andere?“
Der neue Ethikrat ist mit Wirkung zum 30. April berufen worden. Bundestagspräsident Schäuble ernannte 24 Experten aus verschiedenen Fachdisziplinen, die dem Gremium für die kommenden vier Jahre angehören werden.
Bahr war Ende April von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) in den Deutschen Ethikrat berufen worden. Sie betonte: „Selbst Verantwortung zu haben, macht stark.“ Sie wünsche sich, dass eine Atmosphäre der „gelassenen Disziplin“ entstehe. In der ersten Phase der Pandemie hätten noch die schockierenden Bilder aus Italien, Spanien oder den USA dazu geführt, dass sich die Menschen weitgehend an die Corona-Beschränkungen der Politik gehalten hätten. epd