Brief an Senator Horch: Projekt Elbe-Este-Fähren

01.05.2014 | 18:55

Herrn
Senator Frank Horch
Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation
Alter Steinweg 4
20459 Hamburg [
 
Sehr geehrter Herr Senator Horch!
 
Es tut mir ja leid, dass ich Sie schon wieder wegen des obigen Projekts anschreiben muss, aber all die vielen tausend Menschen, die hinter unserem Anliegen stehen, erwarten, dass wir uns nicht so einfach mit der ablehnenden Stellungnahme aus Verwaltung und Politik zufrieden geben.  
 
Ein Strategie-Wechsel bei der HADAG tut not!  Eine Rückbesinnung auf tourismusfreundliche Zeiten ist überfällig, und ich nehme doch an, dass Sie als Senator für Wirtschaft, Verkehr und auch Innovation dafür zuständig sind. Frau Müller-Remer möge es mir deshalb nicht übel nehmen, wenn ich mich wieder direkt an Sie wende.
 
Aus heutiger Sicht ist die 1984 beschlossene Reduzierung der HADAG. Aktivitäten auf den ÖPNV im engeren Gebiet des Hafens überholt.
Die Rahmenbedingungen haben sich gravierend verändert, vor allem durch den stetig wachsenden Strom der Touristen und deren Fokussierung auf den Hafen und die Elbe. 
Dem sollte die Stadt Rechnung tragen und einen erneuten, gut geplanten Schritt in den Niederelbe-Tourismus wagen. Ein durch Ihre Behörde veranlasster Tourismus auf der Elbe Richtung Westen diente direkt zur Daseinsvorsorge Hamburgs, entsprechende Investitionen würden sich sicherlich auszahlen.
 
Das Leistungsangebot der HADAG hat sich immer nach dem Bedarf gerichtet. Ende der 80er Jahre sanken die Fahrgastzahlen auf ca. 2  Mio., entsprechend sank das Angebot in Richtung Niederelbe und Blankenese. Zurzeit sind es wieder mehr als 7 Mio. mit rasant steigender Tendenz. Darauf muss man sich dringend einstellen.
Der Tourismus wird zu einem starken und Diversität stärkenden Bein der Gesamtwirtschaft Hamburgs und ist von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Und so ist auch dessen Nachhaltigkeit von besonderer Bedeutung.
 Entsprechende Angebote, ausgearbeitet in Zusammenarbeit mit den Elbe-Anlieger-Ländern der Metropol-Region, würde der Sehnsucht der Menschen nach maritimen Erlebnissen entgegen kommen, und zudem helfen, den Tourismus-Auto-Verkehr zu verringern, der vor allem im Sommer täglich von Hamburg aus den Elbtunnel und die Straßen Richtung Buxtehude, Cranz, Jork,  Grünendeich,  Stade, dem Grauen Ort und Krautsand  verstopft und auch die Elbchaussee in Richtung Blankenese und Wedel überquellen lässt..
 Diese Orte sind interessante und beliebte Ausflugsziele - überall gibt es Schiffs-Anlegestellen, die  früher teilweise sogar der HADAG gehörten und sicherlich für sie wieder ohne große Probleme aktiviert werden könnten. 
Der Klassiker, eine Hafenrundfahrt durch den Hamburger Hafen, wird deswegen trotzdem der Klassiker bleiben!
 
Eine Rückbesinnung Ostsee und dem Fährverkehr  nach England) heißt aber auch, aus Fehlern zu lernen:
 
 Nicht, dass wir fordern, die HADAG solle wieder nach England fahren - die Unterelbe reicht! Aber man braucht auch dafür Schiffe mit kräftigem Antrieb - für die Querung der Elbe nach Çranz Schiffe mit geringem Tiefgang.
Da der Senat der HADAG  aus Abschreibungen jährlich Mittel zur Reparatur und Erneuerung der Flotte zur Verfügung stellt, der Staat also die HADAG subventioniert, müsste es möglich sein, nach und nach - angepasst an den wachsenden Bedarf - eine neue Flotte für dieses Aufgabengebiet aufzubauen. Jedes privatwirtschaftliche Unternehmen würde dafür nicht nur das volle Risiko tragen sondern auch auf weitaus höheren  Kosten sitzen. 
Die Unterelbe ist zweifelsohne ein lohnendes Touristen-Revier. Die HADAG sollte sich  darüber im Klaren sein, dass in wenigen Jahren der Markt lt. EU-Recht für jedermann frei gegeben werden wird, d.h. dass auch Holländer, Polen oder Dänen als Konkurrenten auftreten können und wohl auch werden. Die HADAG täte gut daran, sich vorher als Hamburger Unternehmen ihr  Heimat-Terrain zu sichern. 
 
Voraussetzung für den Erfolg ist  aber WERBUNG, WERBUNG, WERBUNG: Digital, durch Prospekte, durch Karten und Informationen über die Ziel-Orte, Reklame der dortigen  Gastronomie und Touristenvereine und vor allem durch INFORMATION ÜBER ABFAHRTSZEITEN UND HÄUFIGKEIT DER FÄHREN!
In Blankenese hängen immer noch die Fahrpläne von 2013. 
Eine Zusammenarbeit mit der HAMBURG TOURISTIK und u.U. auch mit der Firma CISCO ist deshalb unerlässlich bzw. wünschenswert.
 
Natürlich werden wir alle mithelfen und tüchtig mit unseren Gästen die Elbe hinunter schippern!
 
Monika Lühmann
Projekt Elbe-Este-Fähren
p.Adr. Blankeneser Landstr. 29
22587 Hamburg
Tel. 86 34 41
Monika.Luehmann@Blankenese.de
 
 
Kopie an:
Frau Müller-Remer, HADAG
und an alle, in deren Namen dieser Brief geschrieben ist:
 
Das Projekt wird angemahnt und unterstützt von:

Arbeitskreis Cranz, Bürgervertretung Neuenfelde-Frankop-Cranz, Blankeneser Bürgerverein, Förderverein Historisches Blankenese, Kulturforum-Hafen Buxtehude, Bürgerverein Buxtehude, Wirtschaftsförderverein Buxtehude, Tourismusverein Altes Land e.V., Heimat Club Blankenese, Zukunftsforum Blankenese, Rolf Zuckowski, Prof. Christian Farenholtz, Sabine Rheinhold, Hamburger Klimaschutz Fond, TBS Tauchbetrieb-Unterelbe-Schuchmann,  Elke und Peter Möhrle, ev.-luth. Kirchengemeinde, Blankenese, Karl-Heinz Hauser und dem Süllberg,  Otto Waalkes, Jenischpark-Verein, Bürgerverein Hochkamp Nienstedten, Bürgerverein Wedel, ,Heimatverein „900 Jahre Neuenfelde e.V., Gasthaus zur Post, Cranz, Bürgerverein Rissen,  Susanne und Rüdiger Kowalke, Bürgerverein Flottbek-Othmarschen, Verband der Gewerbetreibenden und Freiberufler in Hamburg 96 e.V. (VGF Neuenfelde-Francop-Cranz e.V.,) Heimatverein Francop e.V., Altes Fährhaus, Cranz, Restaurant-Cafe Hintze, Jork-Leeswig, Bürgerverein Sülldorf-Iserbrook e.V., Kulturverein Steinkirchen und Umgebung e.V., „Obsthof Henning Meyer“, Verein „Hamburg - Grüne Metropole am Wasser“, Bürger- und Heimatverein Nienstedten e.V. Förderverein Goßlerhaus e.V. Heimatverein „von de Est“, Estebrügge, „Regionalpark Wedeler Au“,
Ulrich Kalbitzer, „Schöne Aussichten“ Verband Selbständiger Frauen e.V.
Schulauer Fährhaus, Willkommhöft, Wedel,  Restaurant „Zum Bäcker“, Blankenese,  
Restaurant Ahrberg, Blankenese, Der Fischclub, Blankenese, Ponton Op‘n Bulln, Blankenese, Kajüte SB 12, Blankenese, Strandhotel Blankenese,  Witthüs, Blankenese, Susanne Ottersbach-Flimm, Jürgen Flimm, Fritz J. Kröger (ehem. Vorstandsmitglied der HADAG), Blankeneser Segel Club, Mühlenberger Segel-Club , Hotel Senator, Schneider GmbH., Wedel, Emanuel Eckardt, (Autor)

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