Projekt Elbe-Este-Fähren

10.04.2014 | 15:31

Liebe Elbe-Este-Fähren-Freunde!

Es geht hin und her.
Ich glaube auch Fähren-Liebhaber können wie Goethes Klairchen „freudvoll und leidvoll, gedankenvoll sein“ und „hangen und bangen“.
Jedenfalls geht es mir im Moment so:
Wir waren gestern bei Herrn Bunzel in Grünendeich und haben dort in seinem Büro der Arbeitsgemeinschaft Maritime Landschaft Unterelbe mit dem Reeder Sven Fischer über die realen Möglichkeiten einer Zusammenarbeit gesprochen. Dabei waren auch mein Mann und die engagierte Vorsitzende des Tourismusvereins Altes Land, Frau Drescher..
Die Nachricht von der Erlaubnis an den Landungsbrücken anzulegen, glaubt Herr Fischer erst, wenn er die schriftliche Genehmigung der HPA vorliegen hat. Ich werde deswegen bei Herrn Senator Horch nach fragen
Dann will er nach Blankenese kommen und die Bedingungen besprechen, unter denen er bereit ist, auf seiner Fahrt von Stade - Lühe - Landungsbrücken auch in Blankenese anzulegen.
Da er von den Fahrgastzahlen des Elbe-City-Jets ausgeht, diese nicht für ausreichend betrachtet, um zurecht zu kommen, sieht er ein Anlegen am Blankeneser Bull‘n im Moment noch als Entgegenkommen an, nicht als Geschäft und möchte deshalb von uns subventioniert werden. Er nannte einen Betrag von € 20.000,-- im Jahr.
Basis für ihn ist aber natürlich auch der Umsatz und die Fahrgastzahlen in seiner diesjährigen, ersten Saison (ohne Blankenese). Er fährt jetzt die oben genannte Strecke freitags, sonnabends, sonntags zweimal hin und zurück.
Bei positiver Bilanz will er ein drittes Schiff kaufen (bauen?) und dann fünf mal die Woche fahren, dann evtl. über Blankenese.
Es ist also noch „tetje mit de Utsichten“ und äußerst leidvoll, weil er, wie gesagt, von Stade aus über Lühe fährt und im Moment nicht sieht, dass er auch in Wedel-Schulau anlegen kann und will. Die Anlege-Gebühren sind dort immens (€ 150,--) und es wäre ebenfalls eine direkte Konkurrenz zu der Lühe-Schulau-Fähre.

Meinen Versuch, ihn mit Becker-Marine-Systems zu „verkuppeln“ fand er gar nicht komisch - aber letzten Endes meinte er, er sei für alles offen.

Im Grunde hoffe ich ja noch immer, die HADAG, als natürlichen Partner, für den von uns angestrebten Liniendienst zu gewinnen. Es müsste ein gut vermarktetes Touristik-Angebot sein mit angemessenen Preisen - der Rechnungshof hatte dieses in Bezug auf die defizitäre Linie 62 ebenfalls vorgeschlagen. Die Stadt kann damit Geld verdienen - auch wenn sie dafür vielleicht erst einmal investieren und zwei oder drei neue Fähren bauen müsste. Die Nachfrage wird mit steigenden Tourismuszahlen wachsen und es ist unverständlich, dass man diesen Markt Privatfirmen überlassen will.
Die Hoffnung auf die HADAG wurde aber durch das nachfolgend abgedruckte Mail mehr als gedämpft. Wer das Buch „125 Jahre HADAG“ auch nur im Ansatz gelesen hat, weiß, dass der Verfasser, Herr Fritz J. Kröger, ein äußerst sachlicher und engagierter Mitmensch ist, vor allem ein realistischer Kenner der Szene, dem ich sofort jedes Wort glaube.
Halten wir uns also an seinen Rat und versuchen wir, kreativ und begeistert weiter für eine Verbesserung der Fähr-Situation auf der Unterelbe zu kämpfen, so oder so..
....und liebe Wedeler: So schnell geben wir Euch nicht auf!!!


Mit freundlichen Grüßen
Monika Lühmann
Interessengemeinschaft Elbe-Este-Fähren
p.Adr. Blankeneser Landstr. 29
22587 Hamburg
Tel. 040/863441                                                                


Das Projekt wird angemahnt und unterstützt von:
Arbeitskreis Cranz, Bürgervertretung Neuenfelde-Frankop-Cranz, Blankeneser Bürgerverein, Förderverein Historisches Blankenese, Kulturforum-Hafen Buxtehude, Bürgerverein Buxtehude, Wirtschaftsförderverein Buxtehude, Tourismusverein Altes Land e.V., Heimat Club Blankenese, Zukunftsforum Blankenese, Rolf Zuckowski, Prof. Christian Farenholtz, Sabine Rheinhold, Hamburger Klimaschutz Fond, TBS Tauchbetrieb-Unterelbe-Schuchmann,  Elke und Peter Möhrle, ev.-luth. Kirchengemeinde, Blankenese, Karl-Heinz Hauser und dem Süllberg,  Otto Waalkes, Jenischpark-Verein, Bürgerverein Hochkamp Nienstedten, Bürgerverein Wedel, ,Heimatverein „900 Jahre Neuenfelde e.V., Gasthaus zur Post, Cranz, Bürgerverein Rissen,  Susanne und Rüdiger Kowalke, Bürgerverein Flottbek-Othmarschen, Verband der Gewerbetreibenden und Freiberufler in Hamburg 96 e.V. (VGF Neuenfelde-Francop-Cranz e.V.,) Heimatverein Francop e.V., Altes Fährhaus, Cranz, Restaurant-Cafe Hintze, Jork-Leeswig, Bürgerverein Sülldorf-Iserbrook e.V., Kulturverein Steinkirchen und Umgebung e.V., „Obsthof Henning Meyer“, Verein „Hamburg - Grüne Metropole am Wasser“, Bürger- und Heimatverein Nienstedten e.V. Förderverein Goßlerhaus e.V. Heimatverein „von de Est“, Estebrügge, „Regionalpark Wedeler Au“,
Ulrich Kalbitzer, „Schöne Aussichten“ Verband Selbständiger Frauen e.V.
Schulauer Fährhaus, Willkommhöft, Wedel,  Restaurant „Zum Bäcker“, Blankenese,  
Restaurant Ahrberg, Blankenese, Der Fischclub, Blankenese, Ponton Op‘n Bulln, Blankenese, Kajüte SB 12, Blankenese, Strandhotel Blankenese,  Witthüs, Blankenese, Susanne Ottersbach-Flimm, Jürgen Flimm, Fritz J. Kröger (ehem. Vorstandsmitglied der HADAG)

-----------------------------
Liebe Frau Lühmann,

vielen Dank für Ihren „Zwischenbericht“, den ich mit großem Interesse gelesen habe.
 
Sie dürfen gerne meinen Namen als Unterstützer der „Interessengemeinschaft Elbe-Este-Fähren“ nennen. Damit Ihre Leser mit meinem Namen „etwas“ verbinden wäre sicher ein Zusatz (ehemaliges Vorstandsmitglied der HADAG oder Autor des Buches 125 Jahre HADAG) nützlich. Der HADAG bin ich zwar noch als Pensionär verbunden, aber ich bin frei, zu sagen, was ich für richtig halte, z.B. dass die HADAG als touristischer Anbieter in der Metropolregion Hamburg wieder mehr Flagge zeigen sollte.  Leider ist nicht damit zu rechnen, dass dieser Wunsch in voraussehbarer Zukunft erfüllt wird. Die HADAG hat sich bereits seit 1984 wieder auf den klassischen ÖPNV-Linien- und Fährbetrieb im Hamburger Hafen zurückgezogen. (ÖPNV = öffentlicher Personennahverkehr im Rahmen des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV)). Eine Erweiterung des Linienverkehrs (Hamburg, Elbvororte, Schulau, Altes Land, Buxtehude) ist  im Rahmen der „Daseinsvorsorge“ politisch angesichts des bereits gegenwärtig sehr hohen Subventionsbedarfs kaum durchsetzbar. Das Touristik-Geschäft (Hafenrundfahrten, Vercharterungen und Niederelbe-Dienst) betreibt die HADAG nach eigenem Selbstverständnis nur „nebenher“. Für einen regelmäßigen Liniendienst zwischen Hamburg und Zielen an der Niederelbe hat die HADAG über ihr derzeitiges Angebot hinaus zurzeit keine (geeigneten) Schiffe und kein Personal.
 
Das von der Interessengemeinschaft Elbe-Este-Fähren angestrebte Angebot kann deshalb nur von Privatunternehmen kommen. Mit detailliertem Wissen und viel Begeisterung lässt sich ein marktfähiges Angebot schaffen, wenn alle am Gelingen des Projektes Interessierten kooperativ zusammenarbeiten. Die Zeiten des Monopols der HADAG für Schiffsfahrten im Hafen und auf der Niederelbe sind vorbei. Dafür sorgt schon das Europarecht, dass Wettbewerb auf allen Gebieten fordert. Der zugesagte Liegeplatz an den Landungsbrücken zeigt, dass auch Hamburgs Wirtschaftssenator dies so sieht.
Schöne Grüße
Fritz Jürgen Kröger

Zurück