Zukunftsweisende Ortsgestaltung - Ein Ort, um sich zu treffen und um zu verweilen

September 2017: AUFRUF

Die Aufwertung von Blankenese demokratisch in Blankenese entscheiden

dazu: Aktuelle Informationen des Arbeitskreises Ortskern  - dazu: 2 Zeichnungen Planung | Konsensangebot plus Zeitplan der Behörde

 

Der Standpunkt der Kirchengemeinde zur Ortskerngestaltung 3.10.2017

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11.9.2017: Briefwechsel zum Bürgerbegehren - W.-D. Hauenschild und M. Lühmann

11.9.2017: Offener Brief von Wolf-Dieter Hauenschild

Wolf-Dieter Hauenschild schreibt an Monika Lühmann, nachdem die Gruppe um Monika Lühmann ihr "Bürgerbegehren" beantragt hat.

Liebe Monika, Ich schreibe diesen offenen Brief an Dich als Vertrauensperson für das neue Bürgerbegehren der IG Marktplatz. Du hast Dich in mehreren Fällen in vorbildlicher Weise für die Interessen Blankeneses eingesetzt und bist zu einer Art demokratischer Ikone geworden. Bei dieser neuen Initiative bist Du aber nach meiner festen Überzeugung auf dem falschen Dampfer. Hier wird ein demokratisches Instrument mißbraucht zum Schaden für unser Dorf.

Mindestens seit den 90ger Jahren des vorigen Jahrhunderts diskutieren wir darüber, wie das Gelände zwischen der Bahnhofstraße, der Propst-Paulsenstrasse und dem Mühlenberger Weg mit dem Kirchenvorplatz zu einer echten Ortsmitte für Blankenese umgestaltet werden kann, die zugleich auch ein Bindeglied wird zwischen der Bebauung am Bahnhofsplatz und dem südlichen Teil der Bahnhofstraße mit dem Treppenviertel. Anlässlich der 700-Jahre-Feier haben wir einen studentischen Wettbewerb hierfür durchgeführt. 41 Studenten haben Vorschläge eingereicht. Bekannte blankeneser Architekten, der Leiter der Stadtplanung und andere im Ort bekannte Personen haben sich als Preisrichter beteiligt Und das Ergebnis dem Bezirk zugeleitet. Einige Jahre später wurde der Vorschlag, unter dem Platz eine Tiefgarage zu errichten, in einer öffentlichen Versammlung in der Luft zerrissen. Seit 2008 beschäftigt sich das Zukunftsforum mit dem Thema. Endlich wurden Haushaltsmittel für diesen Zweck bewilligt. 2012 fand eine große öffentliche Versammlung in der Gorch-Fock-Schule statt, in der bis auf wenige Einzelstimmen alle der Meinung waren, dass eine solche Ortsmitte geschaffen werden sollte. Es wurde ein Arbeitskreis gegründet, an dem außer der Politik und dem Amt 12 blankeneser Institutionen sich beteiligt haben. 5 öffentliche Werkstattgespräche wurden geführt und das Ergebnis 2015 öffentlich vorgestellt. Von etwa 250 Teilnehmern haben nur 3 gegen den Vorschlag gestimmt. Danach wurde weiter geplant, sind  die Ergebnisse veröffentlicht worden, z.B. im September 2016. Ein erster Bauabschnitt, der die Kreuzung und die Propst-Paulsenstrasse umfasst, wurde beschlossen und soll am 25. dieses Monats begonnen werden.

Eure Initiative wird dazu führen, dass dies verhindert und für mindestens 6 Monate ausgesetzt wird. Solltet Ihr bis dahin die 6000 Unterschriften gesammelt haben, ist das Ende der Ausbremsung unabsehbar, nicht nur in zeitlicher Hinsicht, sondern auch hinsichtlich der Frage, ob die Sache dann überhaupt noch politisch gewollt ist.

Was steht auf dem Spiel? Der Kirchenvorplatz, die Dreieckswiese mit dem Denkmal, der Marktplatz und der Bereich vor dem Martiniblock sollen einheitlich gestaltet werden. Das ist die Meinung derjenigen, die sich an dem Planungprozess beteiligt haben. Dies ist eine gewollte Veränderung der gegenwärtigen Situation. Denn anders, als Du meinst, hat der jetzige Marktplatz gar keine Seele, die man ihm rauben könnte. Wie es nach dem ersten Bauabschnitt weiter geht, ist noch nicht entschieden. Auch Eure Initiative ist eingeladen, sich an den weiteren Planungen und Entscheidungen zu beteiligen. 

Liebe Monika, wir haben es hier nicht wie bei unserem Kampf um den Süllberg mit einem Baulöwen zu tun, der Profit auf Kosten unseres Dorfes machen will, sondern um einen demokratischen Prozess. Da muss man sich beteiligen, sich einbringen, äußern, notfalls Kompromisse schließen oder sich selbst auch einmal zurücknehmen. Es ist falsch, wenn gesagt wird, die Bürger seien nicht ausreichend informiert worden. Vieles wurde öffentlich gezeigt und diskutiert. Wer mehr wissen wollte, konnte sich an die Abgeordneten oder die Vertreter der 12 blankeneser Institutionen wenden, die an der Planung beteiligt waren. Hier hat man als Bürger gewissermaßen eine Holschuld.    

Alles oder nichts ist bei einem Sachverhalt wie dem vorliegenden zum gegenwärtigen Zeitpunkt kein guter demokratischer Stil. Ich appelliere an Dich und Deine Mitstreiter: Zieht Euren Antrag zurück und beteiligt Euch an der Planung der weiteren Bauabschnitte. 

Trotz allem -- in alter Verbundenheit und mit große Hoffnung, dass diese Zeilen etwas bewirken können,
Dein alter Kampfgefährte Wolf-Dieter Hauenschild

Wolf-Dieter Hauenschild, Blankeneser Rechtsanwalt

11.9.2017: Offener Brief von Monika Lühmann

Monika Lühmann, Vertrauensperson des Bürgerbegehrens gegen die Umgestaltung des Blankeneser Marktplatzes, antwortet auf den Brief von Wolf-Dieter Hauenschild: 

Lieber Wolf-Dieter! Es ist für mich nicht verständlich, dass die Wahrnehmung eines demokratischen Instruments ein Missbrauch sein soll. Genau wie ich nicht verstehen kann, dass sogar die Verwaltung behauptet, ein Bürgerbegehren koste den Staat € 250.000,--.

Beides ist schlicht falsch.
Im Gegenteil, ein Missbrauch in unserem Fall ist, dass die politischen Parteien - allen voran die SPD - auf meiner Meinung nach ungesetzliche Weise versuchen, das Begehren zu behindern, ja zu verhindern, indem sie auf einem Flugblatt öffentlich dazu aufrufen, nicht zu unterschreiben und uns nicht zu unterstützen. Das ist ein Skandal!

Skandalös ist auch die Verdrehung von Tatsachen in Bezug auf die angeblich große Bürgerzustimmung. Mein lieber Mann Uwe ist sogar in Deine Sozietät gekommen, um mit rechtlicher Hilfe mehr Mitspracherecht bei der Gestaltung des Ortskernes zu erkämpfen. Ihr habt ihm die Hilfe verweigert, weil seine Meinung nicht der Euren entsprach und entspricht. Das ist legitim.

Ebenfalls legitim ist, dass Du als ehemaliger Kirchenvorstand von einem großen, freien, modernen Platz träumst, der auch den Kirchplatz mit einschließt. Verzeih, dass ich anderer Meinung bin.

Für mich ist dieser Kirchplatz, so wie er ist, schön und passend und muss nicht - genau wie der Marktplatz selbst - mit erheblichen Geldern im wahrsten Sinne des Wortes platt gemacht werden.

Als Kirchenmitglied und auch als Mitglied des kirchlichen Fördervereins finde ich eine solche Maßnahme in der heutigen Zeit unverantwortlich. Ich kann überhaupt nicht verstehen, dass die kirchlichen Institutionen sich derart vehement dafür einsetzen - angeblich um Veranstaltungen auf den Mühlenberger Weg und den Markt ausdehnen zu können.

Brot und Spiele für das Volk möglich zu machen, ist offensichtlich ein wesentlicher Bestandteil Eurer Planung. Seid Ihr sicher, dass die Blankeneser das in diesem Rahmen auch wollen? Wir nicht.

Wir möchten den dörflichen Charakter unseres Ortes erhalten und machen deshalb eine Umfrage in Form eines Bürgerbegehrens gegen den Widerstand von Verwaltung, Parteien, Kirche und einigen Blankeneser Vereinsvorsitzenden, die ihre Mitglieder nicht gefragt haben.

Lieber Wolf-Dieter, unsere Freundschaft wird diesen Konflikt überstehen und Du hast Recht: der Dialog muss weiter gehen. Nicht wir haben ihn abgebrochen sondern die Verwaltung meinte das in der Hitze des Gefechts tun zu müssen.

Schade.

Deine Monika

4.2017: Ortskerngestaltung und Falschinformation

Liebe Mitglieder,
schon lange wird daran gearbeitet, das neue Herz von Blankenese für die Bürger attraktiver und lebendiger zu gestalten. Wir freuen uns sehr, dass jetzt die ersten konkreten Baumaßnahmen starten.

Nach jahrelanger Vorbereitung mit kontinuierlicher Einbindung der Blankeneser Bevölkerung und Institutionen erhielt das Konzept im Juli 2015 in der Stadtteilschule eine überwältigende Zustimmung von über 200 Bürgern. Besonders auch das Zukunftsforum engagiert sich sehr für einen breiten Konsensprozess. 

Wir laden Sie ein, am 8. April um 14:00 Uhr in der Gorch-Fock-Schule an der weiteren Ausgestaltung mitzuwirken.
Mit herzlichen Grüßen
Eberhard Fledel, Vorstand Zukunftsforum |Fachforum Ortskern

Die Pressemitteilung

Der Markt (ohne Datum)