Apostelgeschichte 2 | Pfingsten

23.05.2010 | 16:48

H. Plank

In der Gemeinde wurde die Goldene Konfirmation gefeiert, den goldenen Konfirmanden wurde erneut der Segen Gottes zugesprochen.

 

Wovon reden wir heute eigentlich?!
Heiliger Geist
Die Kinder – heiliger Geist – die haben gleich ein Gespenst vor sich
einen Geist eben
und finden das Thema total spannend

Die etwas Gereifteren reißt das Thema Pfingsten nicht mehr vom Hocker
Es gibt eine Reihe kirchlicher Feste, die man gar nicht abschütteln kann
Weihnachten – auch Ostern lässt sich nennen
Goldenen Konfirmation – eher nicht – das geschieht ja auch nur alle 50 Jahre – hat man den Eindruck
Und Pfingsten? Sind das nicht die freien Tage…? – Was soll da noch sein?


Die Bibel schildert den Tag wie einen Paukenschlag
So, als wäre man gerade noch eingesperrt
 in 1000 Sorgen
in Krisen – ohne Horizont
und plötzlich öffnet sich die Tür^
So ist Pfingsten gedacht.

Sie schildert kein happy end
sondern ein tiefes Aufatmen
 trotz aller Krisen
zeigt ein Fundament, das dem eigenen Leben ein ganz neues Selbstbewusstsein gibt
 aber nicht begründet auf den eigenen großen Lebensleistungen – die goldenen 50 Jahre

auch nicht auf die großen Champions Ligue Siege
 - wie sie jetzt in Spanien mit Inter Mailand gefeiert werden – und leider nicht in München…
und auch nicht abhängig von Scheitern, Fehlern, von einem Knick in der Biografie – durch 50 Jahre hindurch
sondern
– irgendwie – einen neuen Stand - vom Himmel gegeben.
Der macht Leben – golden
Ich will das aber ganz aus einer seichten, goldigen Färbung heraus nehmen
dieses Pfingsten – auch Ihre goldene Konfirmation:

Wir sind persönlich im Moment umzingelt von schlechten – von tödlichen Nachrichten – unendlich viel Kummer ist um uns herum – auch hier in der Gemeinde - Pfingsten?
Es ist so wie in einem Gespräch mit einer Frau – die lange ihren Mann gepflegt hat – bis zu seinem Tod – die sich jetzt dem Leben zuwenden will – und bei einer Routine-Untersuchung wird Krebs festgestellt. Wir reden miteinander – was kann ich sagen? – und sie sagt – Ich will leben – aber ich habe einen Schutzengel geschenkt bekommen – und der bleibt – der bleibt immer.
Und da sind Tränen in den Augen
und
da ist auch eine ganz unvernünftige Hoffnung, die Grenzen sprengt
eine Hoffnung, die nicht in der waagerechten – menschenmöglichen Linie bleibt
Die Hoffnung durchkreuzt geradezu die Waagerechte.
und macht den Himmel zum Lebensthema
nicht abgehoben – geerdet
Der Himmel ist nahe
Gott ist nah
Das ist, was Pfingsten ausmacht – was einleuchtet

Hier kommt der eigentliche Wert unseres Lebens ins Spiel – das Gold
Aber so ganz anders, als man es sich so denkt.

Wie viele sind mit dem Thema Kirche fertig
einmal, wenn sie sehen, dass es da ja sehr menschlich und auch menschlich hässlich zugehen kann
bis hin zu den Missbrauchsfällen
Aber auch fertig mit ihr, denn sie hat keine Antwort auf die Schwachstellen dieser Welt
auf die Warum-Fragen –
auf die Katastrophe im Golf von Mexico – gut BP ist schuld, aber das Leid der Tiere, der Pflanzen, der Menschen, die dort leben – wenn es den da oben gäbe, warum greift der nicht ein?
Wir kommen als Kinder vor 60 /70 Jahren aus einer großen Katastrophe – und jetzt ist Krise wieder ein Dauerwort

Und die Kirche hat keine Antwort auf die Warum-Frage
 die gibt es auch mit Pfingsten nicht

Aber ohne eine Antwort zu kennen – wird es Pfingsten

Pfingsten ist ein Sammelbegriff
Darin steckt:
 eine Hoffnung kommt an
 Da schafft sich etwas Zugang zu meinem Leben, was eine größere Kraft hat als Resignation
Fundament – ein neuer Horizont

Pfingsten - kein esoterischer Spezialbegriff
auch zu verhandeln unter dem Thema:
Wie komme ich mit meinen Problemen klar?!
Da steckt noch viel mehr drin
Der Paukenschlag klingt viel weiter
Er klingt sogar über den Tod hinaus – der Engel, der bleibt…
Ein neuer Geist, der mich erfüllt
Der Paukenschlag ist auch ein neuer Taktgeber
Gerade noch habe ich nur mich gesehen
Und Jetzt:
Ich bekomme – zugemutet – einen Blick für den Menschen neben mir.
Und wie in einem neuen Licht, hat er es mit mir zu tun.

Den andern sehe ich nur undeutlich, wenn ich ihn nicht mit dem Himmel in Verbindung bringe

So steht Pfingsten auch für den Weg zu anderen hin
ein neuer Geist, der uns besteht
Pfingsten steht für den Einsatz für andere, für Nächstenliebe –
 Und wenn der Nächste mein Feind ist – für Feindesliebe.

Pfingsten, da ist – wie in dem Text, den wir gehört haben – Feuer im Spiel
Leidenschaft
da kommt Sturm auf – da will sich das Segel prall füllen – und – auch mein Leben vorantreiben.
Kein Egotripp und keine sanfte Seelenmassage.

Mit dem Paukenschlag ist es Fundament, Horizont und Antrieb zu neuen Ufern, zur Veränderung, Erneuerung – für die Menschen, für die Schöpfung, für die Kirche.

Was brauchen wir dringender in unserer Zeit – als den neuen Geist?!

Pfingsten - was ist das für ein Tag?
Und warum ist es genau der richtige Tag auch für eine goldene Konfirmation?
Auch jetzt, wo doch 50 Jahre vorbei sind
Kommt das mit dem Paukenschlag zu spät?

Sicher nicht – ganz sicher.

Lassen Sie mich ein bisschen in die Geschichte eintauchen:
50 Tage zurück – feiern die Kirche Ostern
Davor der Karfreitag
Davor das Leben Jesu – seine Reden, seine Taten
 – die Übereinstimmung von Reden und Tun bei ihm
Das hat schon damals die Menschen begeistert und irritiert zugleich
wo es doch bei uns – so oft – so anders ist

Die Übereinstimmung von Wort und Tat hat erstaunt
Jesus war nicht der sanfte Prediger der Liebe
eher der radikale.
Er hat Schluss gemacht mit dem Bild von Gott, das hin und her schwankt zwischen Liebe und Zorn.
Wer krank ist, soll von Gott gestraft sein?! Nein
Wer arm ist, von Gott verstoßen?! Nein
Wer schuldig ist, kein Kind von Gott mehr - Nein
Welche Eltern würden das missratene Kind in die Wüste schicken
und wenn sie es doch täten – Gott tut es nicht. So Jesus.

Gerade waren für die Leute die Prioritäten klar – Hauptsache ich
und jetzt kommt einer und der sagt
Hauptsache Gott
Und weil Gott den Menschen zur seiner Hauptsache erklärt
kommt der Mensch, der Gott glaubt, an der Hauptsache Gottes – an den Menschen, an der Schöpfung nicht  vorbei.
Alles andere ist billig, ist Unglaube
Diese Konsequenz hat Jesus den Menschen nahegebracht
Diese Konsequenz hat die Leute aufgebracht
Und dann haben sie ihn ans Kreuz gebracht.

Das Kreuz war für die Freunde Jesu ein vernichtender Schlag
… dann ist Gott doch nicht liebevoll nah….

Und dann kommt Ostern
Und es ist ein großes Hoffnungsgemälde
Sie haben dazu die Farben genutzt, die Jesus selber gebraucht hat:

Gott ist treu – er verlässt niemand
So hat er es gesagt, gelebt.
Und diese Farbe haben sie genommen und haben die über den Tod hinaus gemalt.
Sie haben diese Farbe der Güte über das Scheitern hinaus gemalt
über die Sünde
über alles

Sie haben nicht überdeckt
sondern bestanden darauf, dass die Treue von Gott nicht aufhört
– wie Jesus gesagt hat
für ihn nicht
– er hat Jesus auferweckt - wird dann das Spezialwort
und für uns nicht

Die Menschen, die Christen,
die, die glauben
die haben nicht mehr aufgehört – mit dieser Farbe
Sie haben die Himmelsfarbe mit allem getränkt und versuchen es immer wieder neu
Deswegen ist nicht da oben der Himmel
Seine Farbe bekommt man von der Erde nicht mehr los
Bei Taufe, Konfirmation, Trauung und auch Beerdigung
nehmen wir genau diese Farbe Jesu

Es hat damals gedauert – bis die Farbe einleuchtete –
die Tradition sagt 50 Tage
Und der 50. Tag - ist auf Griechisch - Pfingsten.

Pfingsten – da nimmt diese Farbe Besitz von den Menschen
diese Farbe der Treue, die Himmelsfarbe
Gott ist da
er ist liebevoll nah
Indem ich das sagen kann – ohne alle Zweifel los zu sein – wird es bei mir Pfingsten.

Da ist Gott – durch Jesus haben wir es verstanden – Gott ist uns treu,
er ist gütig – unser Gott – und seine Welt ist es, in der wir leben.
Pfingsten – ich lasse seine Güte mir und dieser Welt gelten

Wo uns dafür ein Licht aufgeht – da ist Pfingsten

Wo das ankommt, da reißt es auch heute noch, auch gereiftere Menschen vom Hocker
Dann kann es sein, dass man vor 50 Jahren konfirmiert wurde
und heute - da nimmt dieser neue Geist, diese Farbe von uns Besitz
oder tut es ganz neu
diese Farbe der Treue, die Himmelsfarbe

Dann nehme ich den Segen von Gott
und den nehme ich mit in meinen Alltag
meine Krise, meine Nöte
meine Einsamkeit – meine Freude
Den Segen für mein Leben – auch in mein Sterben.
Der Segen gehört zu uns
und nichts – wirklich nichts – kann uns von ihm trennen

Und nichts – wirklich nichts – nimmt mich aus der Pflicht, diesen Segen weiterzutragen – in die Welt von Gott hinein.
So wird Pfingsten
nicht nur 50 Tage nach Ostern
sondern auch 50 Jahre nach der Konfirmation
Amen

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