1. Korinther 15. 50-58 | Ostermontag

09.04.2012 | 02:00

H. Plank

50 Das sage ich aber, liebe Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können; auch wird das Verwesliche nicht erben die Unverweslichkeit.
51 Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden;
52 und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden.
53 Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit.
54 Wenn aber dies Verwesliche anziehen wird die Unverweslichkeit und dies Sterbliche anziehen wird die Unsterblichkeit, dann wird erfüllt werden das Wort, das geschrieben steht (Jesaja 25,8; Hosea 13,14): »Der Tod ist verschlungen vom Sieg.
55 Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?«1
56 Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft aber der Sünde ist das Gesetz.
57 Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus!
58 Darum, meine lieben Brüder, seid fest, unerschütterlich und nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn.


Wenn Ostern nachwirken soll,
 dann ist das Thema „Tod und Leben“ auf dem Tisch
 „Tod“ soll nicht verdrängt werden.

Jesus ist gestorben – Karfreitag
Und das Sterben ist nicht zu Ende
Was ist, wenn wir sterben?
Was bleibt eigentlich nach dem Tod von uns übrig?

Paulus ist da hart und eindeutig
Wenn jemand stirbt – dann stirbt alles

Was da in ein Grab gelegt wird, das vergeht.
verwest

Da bleibt nicht irgendwas übrig,
so Paulus, aus dem Gott dann etwas Neues schafft
von keinem Kern, selbst von der Seele spricht er nicht

Wenn von dem auferweckten Jesus gesprochen wird
dann wird nicht die Erneuerung seines irdischen Leibes beschrieben
Keine Wiederbelebung eines Toten
Er ist unversehens bei den Jüngern
und dann plötzlich nicht mehr da –
Aber sie wissen genau:
Er ist ihnen erschienen – denen von Emmaus
dem Petrus und anderen
Es ist ihnen etwas wie Schuppen von den Augen gefallen
ganz innen - sichtbar – klar geworden.

Ein geistlicher Leib – so kann auch Paulus an anderer Stelle sagen.

Das Neue – Auferweckung – ist keine Wiederbelebung unseres Körpers.
Es muss etwas – totaliter aliter – ganz anderes sein.

Und die Spur dahin verbindet sich für uns Christen mit der Person Jesu.

Jesus hat das ganz Andere in seinem Vertrauen auf Gott erfahren
Wir glauben Jesus
Ein gütiger, liebender Gott wird durch ihn und an ihm anschaulich.

Ich muss immer denken
an einen kleinen Text
von einem Prof. Exeler – ein Theologe - 1983 schon gestorben.

Er sagt:
Ich bin immer in der Gefahr, mir Gott viel zu klein und zu eng vorzustellen.
zu feierlich
zu kirchlich
als wenn er nur für bestimmte Bezirke meiner Existenz zuständig sei.

Wenn ich an Jesus denke, ist mir klar:
Nein, Gott ist an allem interessiert,
sogar an meinen Haaren auf dem Kopf.

Klar, wenn ich an das Leid denke, dann formiert sich ein Widerspruch in mir.
Lässt Gott den Menschen im Leid nicht allzu sehr im Stich?!

Doch – so Exeler - ich habe gemerkt,
dass auch da ich mir Gott viel zu klein vorstelle.

Er ist größer
Vater – sage ich – ja, aber unendlich mehr
Tragender Grund – unendlich mehr
Ich darf „du“ zu ihm sagen – bei allem seligen Erschrecken über den unendlichen Abstand.
Er liebt mich
mehr als ich mich selbst liebe

Er ist die Schönheit, aber er ist auch leidenschaftlich am Menschen interessiert, von Herzen mitleidend –
das sehe ich an Jesus.
Gott liebt seine Welt.
Und wenn auch schrecklich vieles in unserer Welt durcheinander zu gehen scheint und auch wirklich durcheinander geht,
Gott, der so intensiv an uns interessiert ist, ist die Gelassenheit selber und die Ungeduld zugleich.
Er hält alles in seiner Hand.

Diese Worte stoßen mich an, Gott ja nicht zu klein zu denken
Das Bild von immer weiter zu entgrenzen,
Gott - größer als alles
Bei ihm findet sich kein Ende der Güte
kein Ende seiner guten Hand

Der Glaube an die Auferweckung hängt mit diesem grenzenlosen Gottesbild Jesu zusammen
Wenn sich da kein Ende der Gottes-Güte finden lässt
dann ist der Glaube an die Auferweckung nichts Neues
ist nur das Festhalten an seiner Güte
das Vertrauen auf seine gute Hand
aus der uns nichts reißen kann.

Und: Wenn Nichts – dann Nichts.

Dann ist der Tod nicht unsere Zukunft
Denn die Liebe kennt uns – sie lässt uns nicht
und sie schafft uns ! aus dem eigenen Bild ! der Liebe neu

Was bleibt eigentlich?
Es bleibt das Bild der Liebe, aus dem Gott uns neu schafft

Nicht eine neue Schöpfung, die ich verdient habe
oder – die ich eben verdient habe
Werden alle – neu geschaffen?
Für Jesu stellte sich die Frage nicht, ob der oder die – überhaupt - die Liebe von Gott verdient hat.

Die liegt bei uns oft obenauf…
Wir sagen:
Wenn jeder aus dem Bild der Liebe des Schöpfers neu geschaffen wird,
dann ist ja egal, was ich lebe – wie ich lebe!!“
…wenn es doch für unser Leben keine Konsequenzen hat…

Paulus hat die Konsequenzen nicht aus dem Blick verloren
aber er geht damit anders um, als wir es tun

Er sagt nicht:
schlecht gelebt – beim Leben durchgefallen - bei Gott durchgefallen…

Sondern
Lebt heute das Leben neu!

Was bleibt eigentlich?
Es bleibt das Bild der Liebe, aus dem Gott uns neu schafft
Und
es bleibt eine große Hoffnung mit dem Auftrag, österlich zu leben.
Gott ist doch größer als alles
Lebt die Konsequenz daraus.
und lasst euch nicht von den Todesstrukturen klein halten.
Verachtet den Tod.

Große Worte, liebe Gemeinde,
ich versuche, die Worte des Paulus in mein Leben mitzunehmen

Irgendwie gelingt es dem Alltag – wie einem Sog – die Osterbotschaft zu verschlingen.

Und ich bitte um Ihre Hilfe:
Wir müssen miteinander herausbekommen,
wie wir heute diese unerhörte – große Hoffnung leben können
in unserem kleinen Leben hier.

Jemand hat gesagt:
Eine Christenheit, eine Kirche, die diese Osterhoffnung nicht konsequent zu leben versucht, braucht kein Mensch…

Es stimmt schon, ich bin nur ein Staubkorn im Weltall,
aber ich bin Gott unendlich wichtig.
Gott zieht seine Hand nicht von mir ab – im Leben und im Tod auch nicht.
Er will mein Glück - aber er will eben auch Konsequenz
er will, dass ich alle meine guten Kräfte zur Entfaltung bringe,
statt träge hinter meinen Möglichkeiten zu versinken.

Ostern steht hinter mir und vor mir das Versprechen der Totenauferweckung

Wieso also sollte ich nicht mich herausfordern lassen, immer von neuem aufzubrechen?
aus den engen Grenzen meiner          - Mickrigkeit

Der Tod ist nicht unsere Zukunft
auch wenn er jetzt noch so tut, als wäre er es.

Hoffnung macht den Paulus nicht realitätsblind
Er sieht die Macht des Todes, den Stachel, dazu seine Mithelfer:
die Sünde und das gegen den Menschen gerichtete Gesetz
Er sieht das alles - mitten im Leben
Ich zitiere Bertold Brecht
Man kann einem ein Messer in den Bauch stechen,
einem das Brot entziehen,
einen von einer Krankheit nicht heilen,
einen in eine schlechte Wohnung stecken,
einen durch Arbeit zu Tode schinden,
einen zum Selbstmord treiben,
einen in den Krieg führen usw.
Nur weniges davon ist in unserm Staate verboten.

Paulus: Lebt heute das Leben neu!
Geht mit dieser Hoffnung – Auferstehungshoffnung – in euer Leben
lebt engagiert österlich
Es gilt Partei zu ergreifen für das Leben, da wo Leben gehindert wird, klein gemacht, verletzt wird
wo es keinen Raum mehr findet – das Leben
Ich glaube, dass „ein Hospiz gründen“ seinen Impuls nehmen kann, aus der Leidenschaft Gottes für das Leben.
„Keine Angst vor dem Tod!“

Wir haben mit dem Kirchenvorstand Ende Januar mit Mitgliedern aller Parteien zusammengesessen und über den Umgang mit Roma und Sinti gesprochen. Kein einfaches Thema.
Die Abschiebepraxis. Das Menschliche, das bei den Verfahren so oft auf der Strecke bleibt.
Die Gesetze sollen doch für die Menschen da sein… heißt es
Die Politiker haben sich verabschiedet mit dem Wunsch nach einer kräftigen Stimme der Kirche.
Auch bis dahin will Ostern und Hoffnung reichen.
Nicht Parteipolitik – Eine Stimme für das Leben!

Wir sollen uns im Glauben üben und gewöhnen, den Tod zu verachten,

Es gilt den Widerspruch zu üben, wenn es heißt:
- da kann man sowieso nichts machen
- in diesen Beziehungen ist alles verfahren – tot
- und Konsum beherrscht eben unsere Welt
- und Betäubung ist eben an der Tagesordnung
- und die 2 Grad Erderwärmung sind sowie nicht zu halten! Was nutzt es schon, wenn wir CO2 vermeiden, wo doch die Inder und die Chinesen und die Amerikaner ….
Gehört nicht hier auch unbedingt die Auferstehungshoffnung hin?!
und das Leben mit dem Osterlicht: Gott – größer als alles?!
Eine Hoffnung, die hinreichen will bis in die Gestaltung unseres Ortes –
Wie wollen wir denn hier in der Zukunft leben –
und welche verantwortlichen Schritte wollen wir heute tun?!

Ostern bestreitet den Platz aller Überheblichkeit über Menschen und über die Schöpfung.
und bestreitet genauso auch den Platz für Resignation

Eure Arbeit - vor Gott – in der Hoffnung, die er selber stiftet –
ist nicht vergeblich
Was bleibt?
Es bleibt das Bild der Liebe, aus dem Gott uns neu schafft
Es bleibt eine große Hoffnung mit dem Auftrag, österlich zu leben.

Liebe Gemeinde, ist es nicht so?!
Wir müssen die Osterworte in unsere eigenen Erfahrungen hineinbringen.
Sie werden sonst frommes Geschwätz – und altern mit den Ostereiern und Osterhasen.

Prof. Exeler endet seinen Text:
Es muss wunderbar sein, sich Gott aufzuschließen.
Jesus war für ihn aufgeschlossen und ganz von ihm erfüllt
so sehr, dass er ganz daraus lebte
und er hat viele Menschen aufgeschlossen gemacht für Gott
viele Menschen, die ich schätze und liebe,
Heilige von früher und von heute,
aber auch Menschen, die gar nicht heilig sind,
die aber offen sind für das absolute Geheimnis – das ganz andere – das uns trägt.
Ein ganz klein wenig, so meine ich, habe auch ich angefangen, mich für Gott aufzuschließen; aber ich fange erst an. Das Schönste kommt noch, davon bin ich überzeugt.
AMEN
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne – in Christus Jesus
AMEN

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Theologin Petra Bahr neu im Deutschen Ethikrat

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Die Predigt hielten Heinrich Bedford-Strohm und Georg Bätzing gemeinsam. Der Gottesdienst stand unter dem Leitwort „Frieden!“ und fragte nach der Verantwortung, die aus der Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft vor 75 Jahren heute für ein friedvolles Miteinander erwächst.

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07.05.2020

 

So 10. Mai, 10 + 11 Uhr | Kirche | Predigt: Pastor Thomas Warnke
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Die Kirchengemeinde schreibt: "Wir dürfen wieder Gottesdienst in der Kirche feiern. Und so wagen wir am kommenden Sonntag „Kantate“, dem 10. Mai, einen Neuanfang. Strenge Auflagen sind zu bedenken: Sicherheitsabstände von zwei Metern, Hygiene-Regeln, Masken-Pflicht. Singen ist noch nicht erlaubt, dafür aber Summen – und natürlich musikalische Begleitung durch Orgel und Solisten. Trotzdem wird es ein schöner, ganz besonderer Gottesdienst werden!

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