Laetare - Johannes 6, 35 f. Ich bin das Brot des Lebens
Jesus antwortete Ihnen:
Ich bin das Brot des Lebens
wer zu mir kommt wird nie mehr hungern
und wer an mich glaubt
wird nie mehr Durst haben.
Ich will Ihnen sagen was das für mich bedeuted.
Dazu stelle mir die Szene vor, die direkt davor stattfand. Menschen haben Jesus gesucht, haben Zeichen gesehen und stellen Jesus Fragen als sie ihn gefunden haben:
- Wie bist du hierher (der Ort an dem Jesus Ihnen die Worte sagt) gekommen?
- Was müssen wir tun um Gottes Werke zu vollbringen?
- Welches Zeichen tust du damit wir es sehen und Dir glauben?
In Anspielung auf Moses und das Manna – das Brot vom Himmel – baten sie Jesus: Herr gib uns dieses Brot!
Und Jesus antwortet ueberraschend: Ich bin das Brot!
Ich stelle mir das so vor: Menschen kommen und spüren das sie ganz nah dran sind, wollen Beweise fuer Gottes Sohn, seine Identitaet. Was müssen tun um bei Gott zu sein ? Gib uns von dem Brot das unsere Vorväter bekommen haben !
Wie immer dreht Jesus alte Vorstellungen um und antwortet: Ich bin das Brot.
Brot eine Lebens-Grundlage Grundnahrungsmittel unverzichtbar, köstlich, teilbar, Kraft gebend, sichert überleben.
Das wir ausreichend Brot haben war sicher nicht immer so. Dieser Sonntag heisst laetare – loben fuer das was wir haben .
Was ist Ihre Lebensgrundlage? Was bedeuted Brot fuer Sie? Was ist sichert ihnen ihr geistiges Ueberleben? Was treibt sie an? Was haelt sie am Laufen?
Vielleicht eine der spannensten Fragen, die jeder fuer sich klären kann, für sich klären sollte.
Was treibt mich an?
Erfolg? Annerkennung? Geld?
Ja – auch ich kann mich davon nicht frei machen, alles drei geht aber eher in Richtung Besitztum, materielles Leben und verläuft sich als Antriebsfeder im Laufe der Jahre.
Was dann?
Was hält mich auf dieser Welt? Was ist meine geistige Nahrung?
Immer wieder denke ich darüber nach und komme in den letzten Jahren auf die gleiche Antwort:
Für mich sind es die Menschen:
× Meine Mit-Menschen, Menschen die mir begegnen, meine Familie.
× Da spielt Liebe eine Zentrale Rolle - die zwischen menschliche.
× Und zutiefst menschliche Eigenschaften, oder besondere menschliche Fähigkeiten?
Da wo jemand
Schwäche zeigt, Fehler zugibt, Hoffnung stiftet, zuhoert wo keiner mehr hinhört, ein Stück mitgeht, wo andere sich abwenden, wo jemand mit-trauert, mit-leidet.
Das müssen keine grossen Dinge sein. In einer getakteten Gesellschaft, in der alles durchgeplant ist gewinnen die zwischenmenschlichen Begegnungen immer mehr an Wert.
Wo Menschen menschlich sind, da wird dieses Brot für mich sichtbar.
Vielleicht geht es Ihnen ja auch so?
Wenn sie sich das Wichtige vom Tage erzählen, dann sind menschliche Begegnungen an erster Stelle, dann sind Emotionen das bestimmende Thema. Im positiven – z.B. geteilte Freude, wie auch in schwierigen Situationen wie Krankheit und auch Tod.
Immer sind Menschen und die Gefühle zu Ihnen, über sie – ein zentrales Thema........ und letztlich für michdie treibende Kraft, Grundstoff eines jeden erfüllten Tages.
Dankbarkeit, Zuwendung, Begeleiten, Hingabe, Handeln ohne Berechnung.
Liebe ® ist für mich das Brot des Lebens!
Jesus sagt: Ich bind das Brot des Lebens.
Bei Ihm gibte es weder Hunger noch Durst. Das kann ich mir gut vorstellen: Wer seinen Leben in Dienst der Menschen stellt, sich den Menschen zuwendet, versucht sie wirklich kennenzulernen, sie ohne Vorurteile sieht und akzeptiert wird ganz sicher Erfuellung finden und keinen Hunger nach „Höher-Schneller-Weiter“ haben.
Im Zwischenmenschlichen wird also auch immer etwas Göttliches sichtbar.
Ich bin sicher, jeder kann in dem anderen etwas, eine Spur göttliches entdecken. Für mich fällt das Brot nicht vom Himmel, wie im alten Testament. Ich finde es nur hier - hier unten - unter uns - wo zwei oder drei ..... in meinem Namen zusammen sind.
Daraus ergibt sich noch ein Aspekt der für mich nur schwer zu begreifen ist:
Wenn ich etwas Göttliches in meinem Gegenüber finden kann – etwas zutiefst menschliches,
dann wird er es auch in mir.
Gott in mir? Klingt unfassbar. Darüber muss ich erstmal nachdenken ......
aber, wenn wir gleich das Abendmahl feiern und sie und ich dieses „Brot“ teilen und in sich aufnehmen
ist das ein erster oder ein Schritt „es auszuprobieren“ – wie es sich anfühlt etwas von Jesus in sich zu tragen......
Und in dem Anderen dem Mitmenschen der auch etwas göttliches trägt – anders zu begegnen als wir es sonst vielleicht tun würden.
Amen