Letzter So n. Ephiphanias, 9. Februar 2014

09.02.2014 | 11:00

Freundschaft mit unseren Partner – Nathan
Es  ist uns immer wichtig gewesen das unsere Arbeit nicht die eines anonymen europäischen Geldgebers ist, der den achso armen Afrikanern hilft, sondern eine Partnerschaft zu pflegen, in der beide Seiten  einander versuchen zu verstehen und zu akzeptieren, dass wir erkennen und vermitteln, wie viel wir von den Menschen aus Lupombwe lernen können und sie nicht als Opfer darstellen.
Deshalb nennen wir uns Marafiki, die Freunde, ein Name, dessen Ansprüchen wir versuchen gerecht zu werden.
In den Jahren seit der Gründung der Gruppe haben wir es geschafft, eine Freundschaft zu den Bewohnern von Lupombwe zu entwickeln, eine Freundschaft in der wir unglaublich viel gewonnen und gelernt haben.
Bei unserem Besuch im Herbst habe ich eine Gastfreundschaft und Offenheit empfunden, die  ich in Deutschland so noch nicht erlebt habe. Menschen, die ich noch nie getroffen habe, haben uns in ihre Häuser eingeladen, mit uns gegessen, gesungen und gespielt. Unsere Gastfamilie, in der Julia und ich 2 Monate lebten, hat uns als Teile der Familie aufgenommen und als Familienmitglieder behandelt.
In unserem Selbstverständnis sagen wir, Freundschaft müsse man lernen und sich erarbeiten. Freundschaft funktioniere über Verlässlichkeit, Vertrauen und Zutrauen.
Ich weiß, dass ich, wenn ich noch mal nach Tansania komme, Menschen habe, die mich immer bei sich aufnehmen würden, denen ich Vertrauen und Zutrauen schenken kann, weil wir Freunde sind.


Freundschaft in der Gruppe Marafiki – Mareike    
Freundschaft ist mehr als nur ein Wort. Für mich ist es eines der wichtigsten Dinge auf der Welt. Wenn man es ganz genau nimmt, wäre ich ohne die Freundschaft heute nicht hier. Denn ich bin nur durch meine Freundin Helly auf die Marafiki Gruppe gekommen. Und ich muss gestehen, sie hat mir selten etwas so Tolles empfohlen. Ich wurde sofort freundlich empfangen und aufgenommen, obwohl mich niemand kannte. Und dafür bin ich unglaublich dankbar. In einer guten Gemeinschaft funktioniert alles besser, Entscheidungen werden leichter getroffen und Vorschläge offener angenommen. Und genau das ist in einer Gemeinschaft, wie unserer Marafiki Gruppe  so wichtig. Denn wenn wir helfen wollen, können wir nicht viel Zeit damit verschwenden, uns uneinig zu sein und zu streiten. Man muss offen für Neues sein, und das fällt einem unter Freunden einfach leichter. Freundschaft macht aus einer Gruppe eine Gemeinschaft. Und wenn wir einer Gemeinschaft helfen wollen, dann müssen auch wir eine Gemeinschaft sein. Und nicht nur das Geschäftliche. Was wäre all das ohne ein Funken Spaß den die Freundschaft bringt? Freundschaft und Zuneigung hält eine Gruppe zusammen, und hilft in den schwersten Zeiten. Natürlich kann ich davon noch nicht sehr viel berichten, da ich noch nicht allzu lang dabei bin, aber trotzdem bin ich der festen Überzeugung, dass so eine tolle Gemeinschaft auch die schlimmsten Situationen meistert. Durch Freundschaft fühlen wir uns angenommen und darin bestätigt, dass es vollkommen in Ordnung ist, wenn wir so sind, wie wir es nun mal sind. Man brauchte keine Angst zu haben, etwas Falsches zu sagen, denn niemand urteilt vorschnell über einen und Meinungen von den Anderen sind ehrlich und fair statt voreingenommen. Mir gibt Freundschaft immer eine gewisse Sicherheit, dass selbst, wenn alles Andere schief geht, wenn es mir schlecht geht, immer jemand da sein wird, der mir hilft, und wenn es  nur durch ein einziges nettes Wort ist. Freunde sind nichts selbstverständliches, und man sollte sie auch nie so behandeln. Freunde sind keine Dinge, keine Besitztümer, die einem gehören, Freunde sind Geschenke, die sich dazu entschließen bei uns zu bleiben, egal wie schwer es sein kann. Es heißt ja immer, seine Familie kann man sich nicht aussuchen, Freunde schon. Stimmt das? Ich meine, suchen sich nicht unsere Freunde uns aus? Oder ist es eher ein gegenseitiges Finden und Gefunden werden? Freundschaft ist so schwer zu erklären. Denn sie ist einfach da. Da ist nichts was man wissenschaftlich erweisen kann oder versuchen zu erklären sollte, es existiert einfach. Und ich glaube, Freundschaft, und die Liebe unter Freunden ist eines der Dinge, was uns alle zusammenhält. Denn selbst in der Liebe, zwischen Paaren und in der Ehe, ist diese gewisse Freundschaft, die einfach da ist. Ich glaube, ohne Freundschaft kann eine Beziehung nicht wirklich funktionieren, denn dann fehlt dieses Gefühl von Geborgenheit. Meine Freunde sind wie mein zweites Zuhause, aber eins wo ich immer so sein kann, wie ich will. Sobald ich meine Freunde sehe, fühle ich mich besser, und Streit mit ihnen bricht mir  jedes mal wieder das Herz. Vielleicht klingt all das übertrieben, aber ich wüsste nicht was ich ohne sie machen sollte. Was ich ohne EUCH machen soll. Denn egal wo ich bin, ihr seid immer für mich da.

Freundschaft in der Gemeinde – Helly
Als ich mir die Textüberschrift „Freundschaft in der Gemeinde“ ausgesucht hatte, dachte ich, ich würde mich mal eben kurz an den Computer setzen und etwas wie „Wir sind eins. Wir unterstützen uns“ eintippen. Doch kurz nachdem ich den Computer hochgefahren hatte, begann ich zu überlegen, was genau überhaupt eine Gemeinde ist. Denn wenn ich gar nicht weiß, wo die Freundschaft sein soll, wie soll sie dann überhaupt sein? Das erste was mir einfiel war, bei „Wikipedia“ nachzuschauen. Aber als ich auf Wörter wie „Gebietskörperschaften“ und „Verwaltungseinheiten“ traf, ließ ich es sein mit meiner Suche.
Denn was ich wollte war nicht etwa herauszufinden, was einen Gemeinde laut des „Dudens“ ist. Wir bezeichnen uns schließlich nicht nur als Gemeinde, weil wir alle an demselben Ort leben. Also versuchte ich nach dem Wort „Gemeinschaft“ zu suchen. Und fand folgendes Zitat: „Gemeinschaftsgefühl ist, mit den Augen eines anderen zu sehen, mit den Ohren eines anderen zu hören, mit dem Herzen eines anderen zu fühlen.“
Wenn dieser Spruch also wirklich gilt, dann frage ich mich, inwiefern wir oder überhaupt jemand überhaupt jemals eine Gemeinschaft sein kann? Wir oft fragt man sich nicht manchmal beim Friedensgruß, wem man da gerade überhaupt Frieden wünscht? Wie oft ärgert man sich Weihnachten über die, die einem den Stammplatz wegnehmen? Und wie oft ist man genervt von Konfirmanden, die nur auf ihr Handy-Display schauen? Schauen Sie sich doch einmal um. Mit wie vielen Leuten haben Sie sich schon einmal länger unterhalten? Und trotzdem: Wir sind alle, oder zumindest fast alle, in dieser Gemeinde. Wir sind eine Gemeinschaft. Und was verbindet uns, außer möglicherweise unserer geographischen Lage? Wir haben nicht dieselben Geschichten zu erzählen, wir wurden nicht alle bei demselben Pastor konfirmiert und möglicherweise gehen wir noch nicht mal aus denselben Gründen in den Gottesdienst. Vielleicht verbindet uns gar nichts.
Doch an diesem Punkt meiner Recherche kam ich mir furchtbar vor. Natürlich verbindet uns etwas. Ich hatte an Weihnachten einen Sitzplatz bekommen, genau wie alle anderen. Ich ging um 23 Uhr in die Kirche und als alle „Oh du fröhliche“ sangen und es zwölf Uhr schlug, da freute ich mich. Denn die Christenheit solle sich freuen. Und es war ein neuer Tag und wir alle waren zusammen da, um diesen neuen Tag zu feiern. Wir waren alle da, um zu hoffen und um die Hoffnung zu haben, dass alles gut wird, denn so hat es Jesus uns gezeigt. Ich wünsche allen Menschen in dieser Kirche den Frieden, denn so hat es uns Gott gelehrt.
Und als ich wieder daran dachte, was ich zum Thema „Freundschaft in der Gemeinschaft“ schreiben sollte, da kam mir dieser Spruch in den Sinn: „Alles was ihr tut, lasst es in Liebe geschehen.“ Denn wo ist schon der Unterschied zwischen Liebe und Freundschaft? Vielleicht geht es nicht darum, was uns miteinander verbindet, sondern was uns zu Gott verbindet. Und möglicherweise ist es genau das, was uns verbindet. Wir alle glauben. Wir alle hoffen. Und wir alle lieben. Und wir wollen den Worten Gottes folgen, dass wir alles tun, um es in Liebe zu tun. Liebe in der Gemeinde. In der Gemeinde, die zusammen liebt. Ihn und damit uns. Und so lasst uns zusammen Gottesdienst feiern.

Freundschaft mit Gott – Klaus-Georg Poehls
„Herr, mein Teil, mein Freund“ so singen wir gleich – oder versuchen es zaghaft.
 
Neben Demut, Vertrauen, Hoffnung, Liebe, Geborgenheit, Trost spielt Freundschaft eine Rolle in unserem Glauben. Das Bild von Gott als einem Freund ist in der Bibel ein ganz kleines – und wohlgemerkt: es ist und bleibt ein Bild. Aber wer ein Auge hat für das Kleine, der freut sich umso mehr an seiner Schönheit. Es ist Mose, der in der Wüste mit Gott redet, wie ein Mann mit seinem Freunde.
Und es ist Jesus, der von seinem tiefen Glauben an seinen Vater her seine Jünger als seine Freunde anspricht. Ein kleines Band der Freundschaft knüpft bei Gott, mit dem ich beten kann, wie ich mit einem Freund rede, an und macht sich bei den Menschen, die mit mir den Weg Jesu gehen wollen, fest. Freundschaft im Glauben – zunächst wird sie erst einmal behauptet und die Bibel behauptet sie nur ganz leise, nur an zwei Stellen. Vorsichtig aber eindeutig und der Bibel ganz nah auch die islamische Tradition, die von Gott als dem Freund spricht, der des Lobes würdig ist.
Nähe und Distanz kommen als Frage auf: Ist Gott als Freund ein angemessenes Glaubensbild, wenn ich an seine Größe, seine Majestät denke? Gott ist doch niemals persönliches Gegenüber, niemals Objekt, sondern „per definitionem das Unsichtbare, Unbegrenzbare: eine buchstäblich unsichtbare, unermessliche, unbegreifliche unendliche Wirklichkeit“ (H. Küng, Credo, 21), die von der Vernunft her nicht zu beweisen ist, weder in ihrer Existenz noch in ihrer Nicht-Existenz.

Will ich mir da nicht doch den heranbeten, ganz nah, der der Unverfügbare und immer auch Ferne ist? Und andersherum: Ist mir der große Gott und Herr nicht gerade derjenige, den ich ganz persönlich nicht brauche in meiner Not und Verlassenheit?
„Herr, mein Teil, mein Freund, auf meinem Lebensweg möchte ich mit Dir wandern, - Schritt für Schritt in Deiner Gemeinschaft.“  Wenn Gott nicht auch „Freund“ wäre, wenn ich mir seiner Begleitung nicht auch sicher sein könnte, gerade auf den Wegen, von denen ich nicht weiß, wie und wo sie enden sollen, dann hätte meine Hoffnung, mein Vertrauen, mein Verzagen und meine Zweifel kein Gegenüber mehr. Er ist und bleibt immer auch der andere, heilig, groß und erhaben, aber er ist und bleibt immer auch mein Teil und mein Freund, nah, verständnisvoll und wohltuend. Denn seine Unendlichkeit und Unbegrenzbarkeit geht ja nicht nur ins Große, in die Weite, sondern auch ins Kleine, in die Nähe: mehr als eine bloße Person, natürlich, aber auch nicht weniger als eine Nähe und Treue, wie sie ein Freund gibt. Amen.

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Theologin Petra Bahr neu im Deutschen Ethikrat

21.05.2020

Hannover (epd). Die evangelische Theologin und Ethik-Expertin Petra Bahr hat acht Wochen nach dem Beginn der Corona-Krise an die Eigenverantwortung der Menschen appelliert. In der aktuellen Phase der Krise mit vorsichtigeren Lockerungen werde es viel schwieriger, angemessen mit der Bedrohung durch das Coronavirus umzugehen als vorher, sagte die hannoversche Regionalbischöfin am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd).

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Kleine Abendmusik vom Turm

13.05.2020

Unsichtbar, aber voller Kraft: Jeden Mittwoch und Sonntag schallen – seit zwei Wochen schon - nach dem abendlichen Glockengeläut um kurz nach 18 Uhr Trompeten-Choräle aus dem Kirchturm in den Ort hinunter. Der Turmbläser, dessen Musik viele Menschen aus dem Umfeld der Kirche erfreut, möchte ungenannt bleiben. Wir fühlen uns reich beschenkt – und danken ihm herzlich!

Der zentrale ökumenische Gottesdienst zum 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges

08.05.2020
EKD-Newsletter: Die Aufzeichnung des Ökumenischen Gottesdienstes aus dem  Berliner Dom ist noch in der Mediathek der ARD verfügbar: Am Gottesdienst wirkten der Ratsvorsitzende der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, sowie der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron, mit.
 
Die Predigt hielten Heinrich Bedford-Strohm und Georg Bätzing gemeinsam. Der Gottesdienst stand unter dem Leitwort „Frieden!“ und fragte nach der Verantwortung, die aus der Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft vor 75 Jahren heute für ein friedvolles Miteinander erwächst.

Willkommen zurück: Gottesdienst in der Blankeneser Kirche!

07.05.2020

 

So 10. Mai, 10 + 11 Uhr | Kirche | Predigt: Pastor Thomas Warnke
Musik: Kantor Stefan Scharff, Karin Klose, Gesang
Die Kirchengemeinde schreibt: "Wir dürfen wieder Gottesdienst in der Kirche feiern. Und so wagen wir am kommenden Sonntag „Kantate“, dem 10. Mai, einen Neuanfang. Strenge Auflagen sind zu bedenken: Sicherheitsabstände von zwei Metern, Hygiene-Regeln, Masken-Pflicht. Singen ist noch nicht erlaubt, dafür aber Summen – und natürlich musikalische Begleitung durch Orgel und Solisten. Trotzdem wird es ein schöner, ganz besonderer Gottesdienst werden!

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