Begrüßungsgottesdienst für die Konfirmanden 2009-2011

20.09.2009 | 18:21

Th. Warnke

Liebe Gemeinde, liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden,

Ganz am Anfang steht ihr – am Anfang eurer Konfi-Zeit. Die Gruppen haben sich gefunden (etwas schwerfällig), die ersten Treffen haben stattgefunden und wir sind dabei uns in den Gruppen kennenzulernen. Die Namen zu lernen – aber auch anderes über uns zu erfahren...

Sicherlich auch die Frage noch einmal: Warum gehst du eigentlich zum Konfer? Was hat dich hierher gebracht. Waren es die Eltern, die ein wenig mitgeholfen haben? Freunde und Freundinnen, die davon erzählten? Neugier und eigenes Interesse, etwas über Kirche, Glaube und Religionen zu lernen? Womöglich auch der Wunsch, Antworten zu finden auf bestimmte eigene Fragen, die du mitbringst. Gibt es solche Fragen? Was ist deine Frage an den Glauben? An die Kirche? An Gott? An den Pastor? An die Gemeinde? An die Eltern...

...naja, - und – neben all dem steht gewiss auch die verlockende Aussicht auf ein großes Fest mit großen Geschenken am Ende dieser Zeit. Auch gut!

Nun jedenfalls hat diese Zeit begonnen, und damit rückt etwas Neues in dein Leben, in euer Leben. Regelmäßige Treffen, regelmäßige Gottesdienstbesuche. Aber auch eine große Möglichkeit. Die Möglichkeit und die Chance, Gemeinschaft noch mal neu, anders und unter einem bestimmten Vorzeichen zu entdecken. Ihr seid hier nicht in der Schule. Hier gibt es keine Zensuren. Ihr seid freiwillig hier. Aber eben auch anders als im Sportverein, oder in einem Chor oder was ihr an anderen Gemeinschaftsaktivitäten in der Freizeit macht.

Natürlich gibt es auch im Konfer Dinge zu lernen, natürlich erwarten auch wir etwas: gegenseitigen Respekt und Achtung, dass sich an gemeinsam besprochene Regeln gehalten wird und damit im weitesten Sinne das, das, was mein Kollege Klaus Poehls, die sogenannte Konfi-Fitness nennt.

 

Das ist keine Zumutung und doch muten wir euch und uns gemeinsam etwas zu.

Zum Beisspiel, dass es Spaß bringen kann, in der Bibel zu lesen? Dass es aufregend sein kann, zu beten? Dinge, die man mit 12, 13 Jahren für gewöhnlich nicht ganz oben ansetzt. Und doch muten wir es euch gerade in diesem Alter zu, wo sich soviel verändert.

Weil wir glauben, dass in der Bibel ganz viele Antworten stecken, die für das Leben von jedem und jeder von euch - und von uns allen - hilfreich und richtungweisend sein können. 

Es könnte tatsächlich lohnend sein, in der Bibel zu lesen, auch für sich zuhause. Man stößt auf fesselnde Erzählungen. Auf die des Josef zum Beispiel, der von seinen Brüdern beneidet, gehasst und fast umgebracht wird, ihnen aber schließlich verzeiht und die ganze Familie rettet. Oder man stößt auf die Abenteuer des Apostels Paulus, der mittellos die Welt durchstreift und die Welt verändert. Es gibt Gedichte und Liebenslieder in der Bibel. Und es gibt Kapitel im ersten Buch Mose, im Buch des Predigers, im Buch Hiob, die Fragen aufwerfen über den Sinn des Lebens und die Frage nach dem Bösen, die allesamt nichts von ihrer Aktualität verloren haben.

Man muss erstmal überhaupt keinen Glauben mitbringen, um diese wertvollen Wegweiser, die die Bibel uns zeigt, zu erkennen und zu hören. Angefangen beim Gebot: „Du sollst nicht töten!“ bis zu den Aufrufen der Propheten zur Gerechtigkeit und zum Teilen und den Worten Jesu über Gewaltlosigkeit und Feindesliebe.

Dann aber erzählt die Bibel auch von Frauen und Männern, die die Gegenwart Gottes erfahren haben. Sie alle bilden das, was die Bibel selbst „die große Wolke der Zeugen“ nennt, die uns umgeben und ermutigen. Und sie werden uns mit jeder Seite vertrauter.

Wir lesen von ihren Erfahrungen und so helfen sie uns bei eigenen Glaubenserfahrungen: Abraham ist so ein guter Begleiter auf diesem Glaubensweg. Er hat der Verheißung Gottes Glauben geschenkt, ohne zu wissen, wohin es führen wird, ohne zu wissen, wohin Gott ihn führt. Wissen wir denn, wohin uns unser gemeinsamer Weg führen wird?

Wir lernen Menschen kennen – in der Bibel, denen bei weitem nicht alles gelingt. Menschen in Not und in Zweifeln; Petrus, der Gefährte Jesu, den er den Fels nannte, und der oft so alles andere als ein Fels in der Brandung war. In vielen dieser biblischen Lebensgeschichten verlieren auch unsere Zerbrechlichkeit und Zweifel, unsere Fehlschläge und Fehler etwas von ihrem Schrecken. Denn die Bibel lädt uns ein, etwas kennenzulernen und zu entdecken, was in ihrer Sprache Versöhnung und Erbarmen heißt.

Etwas, das dieser Welt, dem Leben und jedem und jeder von uns durch Jesus Christus geschenkt wurde.

Nun machen wir gemeinsam auf dem Weg - mit anderen zusammen. Weil Glaubenserfahrungen auch oft Gemeinschaftserfahrungen sind. Wenn wir gemeinsam beten, gemeinsam schweigen und Stille sind, was wunderbar ist, wenn es gelingt – wenn wir gemeinsam singen, spielen, reden, diskutieren, entdecken, das Abendmahl feiern – und an manchen Stellen  erleben, dass da noch eine größere Kraft ist, die durch uns hindurchströmt, und die uns alle irgendwie miteinander verbindet.

Manches kann man nur selbst erfahren, um zu ahnen und zu begreifen, was andere uns erzählen wollen.

Anders erlebt und erfährt man in der Gruppe, dass es zum Beispiel relativ einfach sein kann und doch so wirkungsvoll, anderen zu helfen – und man dabei auch noch Spaß hat.

Wir warengerade am Freitag mit Jugendlichen auf einer sogenannten Fair-Trade Party. Jugendliche erzählten dort von verschiedensten Projekten, in denen sie sich engagieren und Zeit investieren, damit es in unserer Welt fairer und gerechter zugeht.

Andere, hier bei uns, setzten sich ein für Aidswaisen in Afrika – die Marafikis.

Dem Leben auf die Spur kommen, in eurem Alter, als Konfirmandin und Konfirmand, das kann auch heißen, herauszufinden, wo man selbst etwas mitgestalten, mitverändern und die Welt ein winziges Stück gerechter und friedlicher machen kann.

Wir wollen dem Leben auf die Spur kommen. Und wir tun das gemeinsam.

Diese Gemeinschaft wollen wir ausdrücken und dabei eine Spur hinterlassen. Wir wollen euch bitten gleich – nachdem wir ein Lied gesungen haben - nach vorne zu kommen und einen Fingerabdruck in dieses Tonkreuz zu drücken. Das Kreuz ist das Zeichen einer noch viel größeren Gemeinschaft, einer Gemeinschaft der Menschen, die aus der Liebe Gottes heraus leben und sich für diese Liebe in der Welt engagieren. Wir gehören dazu, und wir machen uns – immer neu – auf den Weg dorthin. Ihr gehört dazu als Konfirmandinnen und Konfirmanden.

Amen

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