Das Fischerhaus

15.10.2016 | 02:00

Große Sorge um die gefährdete Bausubstanz

1967

Das denkmalgeschützte Haus aus dem 17. Jahrhundert gehört der FHH und wird sowohl als Altentagesstätte, wie auch als Heimatmuseum und Veranstaltungsort des „Förderkreises historisches Blankenese“ von jährlich 10.000 Besuchern aufgesucht.Es ist ein einmaliges historisches Baudenkmal mit den typischen Merkmalen eines Blankeneser Fischerhauses, das von einem Garten umgeben mit Teil-Elbblick im Blankeneser Treppenviertel am Elbhang liegt.
Dieses – in in- und ausländischen Reiseführern für einen Besuch empfohlene Kleinod – ist seit vielen Jahren vom Verfall bedroht.

Trotz der zahlreichen Hinweise auf den maroden Zustand des Gebäudes, wurde von den zuständigen Behörden nichts unternommen. Selbst dringlichste Hinweise auf die bedrohte Nutzung des Gebäudes wurden weitgehend ignoriert.

Aus großer Sorge um die gefährdete Bausubstanz hat eine Blankeneser Familie vor 2 ½ Jahren der FHH angeboten, auf ihre Kosten das Gebäude von Grund auf zu sanieren. Die von einem renommierten Architekturbüro geschätzten Kosten dafür belaufen sich auf ca. 1.000.000 Euro.

Die FHH würde die Liegenschaft in eine zu gründende Stiftung Fischerhaus Blankenese einbringen und einen Sitz im Vorstand der Stiftung erhalten. Die bisherige Nutzung des Gebäudes bliebe weiterhin gewährleistet.

Dieses Angebot wurde der FHH März 2014 unterbreitet. Das Bezirksamt Altona unterstützte die Stiftungslösung und leitete das Angebot an die Ausschüsse weiter. Nach zahlreichen Beratungen, positiven Reaktionen, Verzögerungen etc. wurde jetzt am 08.09.16 eine endgültige Ablehnung des Antrags durch Staatsrat Lattmann/Finanzbehörde mit den Worten verkündet: „Der Senat verkauft keine Immobilien mehr!“  

  • Was uns empört, ist dass es 2½  Jahre brauchte, um zu dieser Entscheidung zu kommen!
  • Mit einer Begründung, die den Tatsachen nicht entspricht.
  • Dass der Sponsor so lange hingehalten wurde!
  • Dem Sponsor mal diese, mal jene Übertragungsvariante zugemutet wurde, bis es zur Totalablehnung kam.

Hinzu kommen große Zweifel auf, wann, in welchem Umfang und welcher Qualität und ob überhaupt eine angekündigte Sanierung im Auftrag der Sprinkenhof AG vorgenommen wird. Schließlich hat man ja schon seine Erfahrungen gemacht.

Damit Sie über diesen Eclat berichten können, haben wir Ihnen die folgende detaillierte Version beigefügt.

Falls gewünscht, stehen wir gern mit weiteren Auskünften oder einer Begehung des Fischerhauses zur Verfügung.

Mit besten Blankeneser Grüßen
Ronald Holst
 1. Vorsitzender des „Förderkreises historisches Blankenese“

Tel: 040 86 28 64                                Mail: masters-hamburg@t-online.de

 

Die Geschichte des Fischerhauses

Das Gebäude ist ein typisches Fischerhaus mit Garten an der Elbterrasse 4 - 6 im Treppenviertel von Blankenese. Das Doppelhaus wurde Ende des 17. Jahrhunderts erbaut und ist damit eines der ältesten, wenn nicht das älteste Fischerhaus von Blankenese, das noch viele der typischen architektonischen Merkmale aufweist. Es steht unter Denkmalschutz.

Es handelt sich um ein Tweehus, also ein Doppelhaus mit zwei Eigentümern, doch jede Kammer wurde von einer Familie/einem Altenteiler bewohnt. Manchmal lebten bis zu 10 Familien in diesem Tweehus.

Am 6.12. 1927 kaufte die Stadt Altona unter Bürgermeister Max Brauer das Fischerhaus mit dem schriftlich gegebenen Versprechen an die Blankeneser, dort ein Blankenese-Museum einzurichten.

Doch dieser Plan geriet in Vergessenheit.

Erst Anfang der sechziger Jahre erinnerte man sich im Hamburger Rathaus (als Rechtsnachfolger) an das gegebene Versprechen.1967 wurde als Kompromiss im Fischerhaus eine Altentagesstätte mit einem Museumszimmer eingerichtet. Seit 2002 kümmert sich der „Förderkreis historisches Blankenese“ um eine Blankenese-Sammlung und die museale Ausgestaltung des Gebäudes.

 

Aktueller baulicher Zustand des Fischerhauses

Obwohl stadteigene Immobilie, kam die FHH ihrer Pflicht das Haus zu erhalten und zu pflegen, ungenügend oder unprofessionell nach. Hier ein paar Beispiele:

  • Das alte Mauerwerk hat stark gelitten, weil es mit luftundurchlässiger Latex-Farbe quasi versiegelt wurde.
  • Das Dach wurde 1994 mit schlechtem Reet erneuert, ist undicht und muss dringend neu gedeckt werden.
  • Die Heizung ist so alt, dass sie nicht mehr repariert werden kann.
  • Fenster und Türen sind verrottet und verquollen.
  • Dadurch wird die Alarmanlage immer wieder aktiviert und es kommt zu kostspieligem Fehlalarmen.
  • Die Elektroanlage sei höchst problematisch, weil zu oft geflickt, meint der Elektromeister und sorgt sich um die Sicherheit im Haus.

Die heutige Fischerhaus-Nutzung

Die Altentagesstätte - heute "Treffpunkt Fischerhaus“ - betrieben von der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Blankenese, bietet ein vielseitiges Kurs-Angebot- überwiegend für Senioren, z.B.

  • Kochen für verschiedene Zielgruppen
  • Literaturkurse
  • Bewegungs- und Meditationskurse
  • Sprachkurse (Französisch, Englisch und Spanisch)
  • Computerunterweisung und Umgang mit Tablets für Senioren
  • Malen für behinderte Kinder
  • Quilten und Seidenmalerei u.a.m. 

Seit 2002 erweitert der "Förderkreis Historisches Blankenese" im Fischerhaus das Heimatmuseum mit Hilfe von Überlassungen und Leihgaben aus der Bevölkerung. Zusätzlich veranstaltet er jedes Jahr Ausstellungen, Events, Konzerte und Lesungen in Haus und Garten und holt durch sehr unterschiedliche Programme immer wieder neue Zielgruppen ins Haus. Seit 2002 waren es mehr als 50 Veranstaltungen!

Jedes Jahr registriert das Haus dank der Dualität der beiden Betreiber bis zu 10.000 Besuchsvorfälle.

 

Zeit der Mahnungen

Da Anrufe bei den für Hausreparaturen zuständigen Behörden ungehört blieben ("Für sowas sind keine Budgetmittel da!"), war zu erahnen, dass irgendwann der Big Bang kommt und dann vielleicht vom Senat gesagt wird: "Davon wussten wir nichts. Warum haben Sie uns darüber denn nie informiert?" (Genau diese Äußerung kam am 08.08.16 von Staatsrat Lattmann/Finanzen im Gespräch mit dem möglichen Sponsor!)  

Die Treffpunkt-Leitung hatte immer wieder Abhilfe verlangt. Ihre Mahnungen gipfelten in einem professionellen Gesamt-Kostenvoranschlag erstellt durch das bekannte Blankeneser Architektenbüro Ockelmann & Rottgart, der dem Bezirksamt Altona zugeleitet wurde. Er blieb unbeantwortet. 

Weiteres Vorgehen

Vor beinahe vier Jahren war der Zeitpunkt gekommen. Uns (Ingrid Plank, Leiterin des Treffpunkts Fischerhaus und Ronald Holst, Leiter des Förderkreises Historisches Blankenese) war nach den vielen unbeachteten Mahnungen klar, dass die FHH kein Interesse an der Pflege der heruntergekommenen Immobilie hat, die uns Bürgern, der Hamburger Bevölkerung gehört.

Um das Haus für die Fortsetzung der heutigen Nutzung zu retten, meldete sich ein engagierter Sponsor, mit dem gemeinsam wir ein Konzept entwickelten, das Haus zu erhalten. Das haben wir dem Bezirksamt Altona 2014 übergeben. (Siehe nächster Punkt).

 

Konzept der geplanten Fischerhaus-Stiftung

 * Die FHH bringt das Fischerhaus zusammen mit dem Grundstück Elbterrasse 4-6 in eine neu zu gründende Stiftung ein und erhält einen Sitz im Vorstand der Stiftung.

 * Der potentielle Sponsor lässt das Haus für 900.000 bis 1.000.000 € restaurieren und erhält ebenfalls einen Sitz im Vorstand der Stiftung.

 * Sowohl die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Blankenese als Betreiber der Altentagesstätte, als auch der Förderkreis Historisches Blankenese sollten in der Stiftung vertreten sein.

Die beteiligten Behörden und Parteienvertreter haben dieses Konzept uneingeschränkt unterstützt.

 

Vorschläge des Finanz-Senators am Ende der  

2 1/2 jährigen Verhandlungen im September 2016 

Bis Juni 2016 wurde das von uns vorgelegte Konzept in immer neuen Meetings mit den Vertretern der FHH diskutiert. Von Seiten der Stadt war man damit einverstanden.

Noch im Juli 2016 ließ auch der Finanzsenator mitteilen, dass er mit dem Konzept einverstanden sei, wenn ein Kontoausgleich erfolge.

Da der Sponsor das Wort "Kontoausgleich" in diesem Zusammenhang nicht verstand, wurde nachgeholfen: "Sie sollen zusätzlich zur Restaurierung 600.000 € zahlen. Dann ist alles klar!" Der Vorschlag wurde vom Sponsor abgelehnt.

 Beim nächsten Treffen im August 2016 kam ein neuer Vorschlag vom Senator:

"Geben Sie uns das Geld für die Restaurierung. Wir machen das dann schon!" Wieder lehnte der Sponsor ab.

Beim finalen Gespräch im September 2016 tauchte ein ganz neuer Gedanke auf:

Die FHH verkauft keine städtischen Immobilien mehr! 

Wir, die FHH, restaurieren das Haus selbst (Sprinkenhof AG) und übergeben es danach der Kirchengemeinde Blankenese und dem Förderkreis Historisches Blankenese zur weiteren Nutzung als "Treffpunkt Fischerhaus" und "Fischerhaus-Museum".
Merkwürdig ist, dass die FHH auch jetzt noch laufend städtische Immobilien verkauft, wie aus zuverlässiger Quelle zu erfahren ist.

 

Worüber wir uns als engagierte Staatsbürger wundern:

Nach der langen Verhandlungszeit kam die Entscheidung des Finanzsenators für alle Beteiligten total überraschend und unverständlich, zumal die Begründung offensichtlich nicht stichhaltig ist.

Wir fragen uns als Staatsbürger, wieso der Senat Topbeamte, wie die Bezirksamtsleiterin Frau Dr. Melzer, den stellvertretenden Bezirksamtsleiter Herrn Albers und etliche andere Mitarbeiter über so lange Zeit verhandeln ließ, wenn wohl sowieso feststand, dass der Senat andere Pläne mit dem Objekt verfolgte. Wieviel Arbeitszeit und damit auch Geld wurde unnütz vergeudet!

Wie kann man engagierte Bürger, die uneigennützig bereit sind, eine einzigartige Immobilie für die Öffentlichkeit nicht nur zu erhalten, sondern in vorbildlicher Weise zu restaurieren, so lange hinhalten und schließlich vor den Kopf stoßen!

Die zahlreichen Nutzer und Besucher des Fischerhauses sind empört, traurig, enttäuscht und fragen sich zu Recht, wie lange es nun dauern wird, bis das einmalige Gebäude wieder hergestellt sein  wird, wenn überhaupt und in welchem Umfang. Denn die negativen Erfahrungen, die man mit der FHH machen musste, lassen Zweifel aufkommen.

 

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