Johannes 14, 23-27 | Pfingsten

31.05.2009 | 17:33

H. Plank

Es ist nicht leicht – mit dem Heiligen Geist…
darum zuerst ein kleines Kapitel über den Geist und Pfingsten.
und dann der Predigttext

 

Was ist Heiliger Geist?
Wir glauben – einen Gott - nicht drei Göttern
nicht Vater und Sohn und Heiliger Geist – drei Gottheiten
Wir sagen bei uns – sehr bewusst die alten Worte nach:
Wir glauben Gott, den Vater – durch den Sohn,
durch Jesus
er hat ihn uns als Abba, lieber Vater vorgelebt
und dann – im Heiligen Geist.
Und dabei hilft mir das Bild unserer Kirche:
Die Sonne – das Licht – Gott
Die Fenster – mit der Geschichte Jesu
Das Licht Gottes bricht sich darin –
Ich fange an – mit Jesus, das Licht - Gott - zu beschreiben –
Gott - mit Jesus Vater zu nennen –
Und dass es mich angeht, das mich betrifft
die Strahlen bei mir ankommen
wo ich Gott - als mir nahe erkenne – beschreibe ich das mit
Heiligem Geist.
Es ist Gott in Aktion zu seiner Welt hin
wirklich und nah – wie das Atmen der Luft, die uns umgibt.
Die Taube, die herabschwebt – zeigt unter sich, die Ergriffenen
die von Gott Ergriffenen. … im Heiligen Geist.

 

Und Pfingsten
 – heißt nur „der 50. Tag“
50 Tage nach Ostern: Ein altes Erntedankfest
So auch unser Pfingsten
Voller österlicher Dankbarkeit
Es lebt von dem Feuer der Freude an Gott, der nahe kommt
Menschen verstehen sich in der Pfingstgeschichte.
über Worte hinaus.
Pfingsten ist so der Geburtstag der Kirche

Wenn man jemand – damals – gefragt hätte, was denn neu ist am Christentum, dann hätte man nicht auf die Lehrsätze hingewiesen – sondern auf die Erfahrung des Heiligen Geistes.

 

MUSIK

Johannes 14, 23 -27
Jesus sprach: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. 24 Wer aber mich nicht liebt, der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort, sondern das des Vaters, der mich gesandt hat.25 Das habe ich zu euch geredet, solange ich bei euch gewesen bin. 26 Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
27 Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.

3 Pfingst-Punkte
1. Pfingsten schafft eine neue Wohngemeinschaft
2. ist eine Umkehrbewegung
3. ist Friede und Leben aus dem Frieden


1.
Wo Menschen es mit Jesus zu tun bekommen
bekommen sie es – durch ihn - mit dem nahen Gott zu tun.
Nicht automatisch - nur – wenn sich hier ein Liebesgeschichte entwickelt.
„Wer mich liebt, der wird mein Wort halten.“ – nur wenn Nähe erkannt und zugelassen wird.
Dann wird das Erfahrene gleich auch größer als das Wort Jesu:
Wir hören den Vater
und entdecken seine Liebe zu uns - durch Jesus

In dieser Liebe nimmt Jesus, nimmt Gott selbst Wohnung bei uns
beansprucht Raum bei uns
Pfinsten schafft eine neue Wohngemeinschaft
Kein gemütlicher angepasster geistlicher Lifestyl: Wir und Gott
Eher unruhig
Mit Gott pflegt man ein offenes Haus,
der Welt – der Schöpfung – den Menschen zugewandt.
Keine heile WG - wie wir es unschwer am Leben Jesu sehen
Hier ist vom Tröster die Rede - den braucht man in der heilen Welt nicht

„Der Tröster, der wird euch alles lehren, was ich euch gesagt habe.“
Da – in dieser Wohngemeinschaft - prägt er uns – mit seinem Wort


2.
So wird Pfingsten eine Umkehrbewegung
Was ist das für ein Wort?
Nicht Buchstaben sind gemeint
Lebensworte
Jesus bringt eine gute Nachricht
„Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist herbeigekommen.
Tut Buße und glaubt an das Evangelium.
Reich Gottes –
das ist der nahe Gott – dessen Nähe sich in der Liebe entfaltet
Das ist Pfingsten:
Liebe zu Gott und Liebe zum Nächsten

Buße tun – heißt: sich ihm zuwenden und zugewandt leben
Keine Trauerhandlung
Wir können uns auf ihn einlassen
„Gott, ich will mein Leben – dir zugewandt leben.“

Alles was im Leben Jesu vorkommt, legt diese Botschaft aus:
Er hört Gott. Versteht seine Liebe:
„Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen.“
Und Wohlgefallen ist fortan sein Thema
ist seine Begeisterung für die Beziehung zu Gott
Und der alte Geist – der besessen macht – von Gott weg führt oder ihn nicht sehen kann – der muss weichen
Wie viele Besessene hat Jesus geheilt?!
Das Wohlgefallen Gottes hat eine schöpferische Macht
Jesus pflanzt überall das Reich Gottes
Er bezwingt die aufgewühlten Mächte
Das Wohlgefallen erfüllt – sättigt Menschen
und das Wohlgefallen steckt an
Gott hat Wohlgefallen auch an Dir – komm, und folge mir nach
„…Und er stand auf und folgte ihm nach.“

Keine Gesetzesworte
Worte der Zuwendung, die selbst Zuwendung anstoßen
Aus dieser GottesLiebe hat er gelebt,
„… könnt auch Ihr leben.
Und es wird Euch nichts aus dieser Liebe vertreiben.
Die Nähe bleibt.“
Nähe: das Spezialwort für „Heiliger Geist“.
Kehrt um.


3.
Pfingsten ist Friede und stößt an - ein Leben aus Frieden

Es ist das Fest des Friedens
Jesus gibt den Frieden
Schalom gibt er
Friede gehört zu Euch: Heiliger Geist
nicht in einer heilen Welt
Der Text ist vor Ostern gesprochen:
Jesus gibt den Frieden in die Zeit der kommenden Passion
Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht

Dann – ganz kritisch:
„Wer aber mich nicht liebt, der hält meine Worte nicht“
Das ist das Gegenbild von Pfingsten
wo die Menschen Gott nicht einlassen
Der Baustil erinnert an den Turmbau zu Babel.
Da wird von grenzenloser menschlicher Gier gesprochen
Sein wie Gott
Aufsteiger – immer höher hinaus
mehr und mehr haben wollen
Gegeben wird – aber nur zum Schein: Da gibt einer – und nimmt doch sofort wieder
Dann sprechen wir zwar noch miteinander, aber wir verstehen uns nicht mehr.
Antipfingsten – Un-Friede. Leben auf Kosten anderer
Und Gier spaltet die menschliche Gemeinschaft
baut Mauern und zerstört unseren anfälligen Planeten.
Ich glaube, es ist dieselbe Bewegung, die Jesus ans Kreuz gebracht hat
Und es ist eine Kraft, die auch in mein Haus eindringen will und es immer wieder schafft:  Es ist nicht nur die Gier der anderen!!

Euer Herz erschrecke nicht: Das ist der Geist in dieser Welt
Aber es ist Pfingsten!
Wo ihr gefangen wart in dem Albtraum, nur noch Zeugen von Jesu Tod zu sein, Besessen zu bleiben
seid ihr jetzt mit dem Frieden Begabte
seid ihr jetzt Botschafter einer neuen Welt Gottes
Pfingsten: Der Gott in Aktion ist wie ein Lebensfeuer, das die Jünger aus der Kultur des Schwei-gens herausruft
und sie sprechen ihre eigene Sprache
Sie brauchen auch keine andere
Friede ist der lebendige Grund aller Sprachen.

Pfingsten schenkt keine Einheitssprache
aber wir können einander hören und verstehen in der Vielfalt der eigenen Sprachen.
Es ist keine Theologensprache – Fischer waren es damals, Zöllner.
Wer heute schweigt, weil er kein Theologiestudium vorweisen kann, der hat etwas am Wohlgefallen Gottes nicht verstanden. Da will es Pfingsten noch werden.
Pfingsten erlaubt uns nicht, im Selbstmitleid stecken zu bleiben.
erlaubt aber auch kein geistloses Plappern.
Noch einmal: Was sollen wir tun?
Buße!
Umwenden
zum Angesicht des Liebenden hin.
Nicht so viel Kraft darauf verwenden, nach dem Heiligen Geist zu rufen. Der ist bei uns. Es ist Friede mit Gott-.

Pfingsten ist eine Umkehrbewegung
Bin ich bereit mich abzuwenden?
Bin ich bereit auf die Gabe des Friedens zu setzen
Was ist mehr: die Wohnung Gottes bei uns – oder der Turm?
Pfingsten fragt nach der Wende, fragt uns, wie wir wohnen wollen?!
Wenn Wohlgefallen das Thema Jesu war: wird unser Weg Gott gefallen?
Noch einmal ganz konkret:
Beim Kirchentag hat man uns Fakten zur Klimaveränderung vorgestellt
Wenn es uns gelänge, heißt es da, nur 1.000 Gigatonnen Co2 pro Jahr in den Himmel zu senden,
eine Gigatonne – = 1 Millarde Tonnen, also nur 1.000 Gigatonnen
dann würde sich die Temperatur bei plus 2 Grad halten
Der Kippschalter – die unumkehrbare Entwicklung - wäre noch nicht umgelegt.
Wir müssen die Entscheidung treffen, den Himmel …! nicht weiter als Müllhalde zu verwenden.
Die Politik muss handeln – Ob sie es tun wird…?
Sie wird es erst recht nicht tun, wenn wir nicht mit den kleinen Schritten beginnen.
Wir haben zu wählen.
Pfingsten: wie wollen wir wohnen?

Oder:
Lifestyle – der Lebensstil damals - hat den Gemeinden Wachstum beschert
Pfingsten – welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.
Hat unser Lebensstil mit dem Niedergang des Glaubens zu tun?
Könnte nicht unsere Gemeinde Wohnqualität vorleben?
mit Gottesliebe und Nächstenliebe?!
Pfingsten feiert die neue „Wohngemeinschaft“ – Heiliger Geist
und lässt uns gleichzeitig fragen:
„Wie wollen wir wohnen?!“

„Den Frieden lasse ich euch. Meinen Frieden gebe ich Euch.
Ihr braucht nicht erschrecken. Und Euer Herz fürchte sich nicht.“
AMEN

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