Offenbarung 3, 1-6

16.12.2007 | 14:47

Helmut Plank

1Und dem Engel der Gemeinde in Sardes schreibe: Das sagt, der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne: Ich kenne deine Werke: Du hast den Namen, dass du lebst, und bist tot. 2Werde wach und stärke das andre, das sterben will, denn ich habe deine Werke nicht als vollkommen befunden vor meinem Gott. 3So denke nun daran, wie du empfangen und gehört hast, und halte es fest und tue Buße! Wenn du aber nicht wachen wirst, werde ich kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht wissen, zu welcher Stunde ich über dich kommen werde. 4Aber du hast einige in Sardes, die ihre Kleider nicht besudelt haben; die werden mit mir einhergehen in weißen Kleidern, denn sie sind's wert. 5Wer überwindet, der soll mit weißen Kleidern angetan werden, und ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens, und ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln. 6Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!

 

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch allen

 

Die Offenbarung - ein Buch mit 7 Siegeln
Aber eigentlich will es sich nicht verschließen
sondern Menschen in äußeren, auch inneren Nöten,
trösten, ermahnen - zum Leben

 

Es beginnt mit 7 Briefen an sieben Gemeinden
ein Brief geht an die Gemeinde zu Sardes – in Kleinasien
unser Text
Die sieben Geister Gottes und Sterne
vielleicht sind die sieben Gemeinden gemeint
und sieben Gemeinden wiederum repräsentieren die gesamte Kirche
Dh kein Brief geht nur an eine Gemeinde
Mit Anfrage und Lob sollen sich alle auseinandersetzen


Über die Gemeinde zu Sardes ist Johannes – wie bei 5 anderen - Kritisches offenbart worden
Was er genau schaut – sagt er nicht
ob die Gemeinde unter dem Kaiserkult leidet
ob es hier schon Verfolgungen gibt
Irgendwie scheint es dieser Gemeinde aber gut zu gehen
Sie hat sich einen Namen gemacht

Und dann kommt es heftig:
Du hast den Namen, dass du lebst, und bist tot


Die Leute sagen über die Gemeinde
Tolle Gemeinde – hier ist das Leben
Vielleicht klopfen sich die Gemeindemitglieder auch auf die Schultern
und finden sich ganz einfach besonders

Menschenurteil
Und das Gottesurteil –
ein Donnerwetter
Du hast den Namen, dass du lebst, und bist tot

Solche Kritik, liebe Gemeinde, wer kann das hören?
„…. Eure Werke sind nicht vollkommen – vor Gott“
Tttt
Wer kann denn schon vollkommene Werke vollbringen?!

Aber lassen Sie uns die Kritik nicht weglegen
Du hast den Namen, dass du lebst, und bist tot
Wo nicht drin ist, was drauf steht
da trifft die Kritik

Da steht „lebendige Gemeinde“ drauf
da ist viel los - Aber „Betrieb“ ist noch kein Leben
Was ist eigentlich eine lebendige Gemeinde?

Da steht evangelische Schule drauf
Sie haben gehört, dass wir eine Schule gründen können.
Das macht mich total froh –
und ich ahne ein wenig, welche Herausforderungen und welchen Chancen auf unsere Gemeinden zukommen.
Wird Kirche Schule machen können? Wird das Evangelische in großer Weite – Weltethosweite - prägen und wird es unsere Schule sein? Oder ist das Schild darauf schon jetzt zu groß?

Da steht bei den Kirchen Reformprogramm drauf
Bauen und gestalten wir Kirchenkreishäuser, in denen Lebendiges wohnt?

Da steht Kirchenmitglied drauf
Wir gehören zur Kirche – aber sagen und zeigen wir es? Handeln wir aus dem Glauben?
Finden wir in der Ökumene die eine Stimme, die dann auch im Ort, in der Gesellschaft Gehör findet?

Oder der Schmuck überall in unseren Wohnungen, Häuser, in den Straßen und Geschäften
Überall steht „Weihnachten“ drauf
Was ist hinter dem Äußerem, hinter den Traditionen?

Ist lebendiger Geist darin – in unseren Überschriften?
Sind wir „lebendige Gemeinde“?
Wo es geist- los zugeht, kann nur Erstarrung beschrieben werden, Routine
und wir versäumen das Leben
Du hast den Namen, dass du lebst, und bist tot
Ihnen fallen sicher noch mehr Kritikpunkte ein:
und wir können uns ganz schnell in den Klagen verlieren.
Deswegen gilt vor allem:
Hier muss jeder seine Antwort finden.

Wenn jemand für den anderen antwortet, dann landen meist bei Verurteilungen oder Resignation.
Keines davon führt zur Veränderung
beschreibt nur noch mehr – den Tod

Sich gemeinsam fragen: Was ist mit uns? Mit unserer Gemeinde? Ja
Sich selbst fragen: Was ist mit mir – und meinem Glauben und meiner Verantwortung? Ja

Wer meint, er liebe Gott und sammelt auf dem Haupt seiner Geschwister die Kritik an, und kommt selbst heil aus der Analyse, - Jakobus würde sagen - der ist ein Lügner.


Und es kommt noch etwas Besonders hinzu
Das Sendschreiben richtet sich an den Engel, den himmlischen Repräsentanten der Gemeinde
Also vor Gott – ein Engel
und der, der für die irdische Gemeinde verantwortlich ist,
der muss Rede und Antwort stehen vor dem himmlischen … Kirchenvorstand…
und seine Gemeinde hört mit.

Ein Engel – verantwortlich für Sardes
dann ja auch für Blankenese

Sardes und wir sind nicht aus der Fürsorge des Himmels entlassen


Da oben hört man nun ein himmlisches Donnerwetter,
mit dem auch Tote auferweckt werden können
Der Auferweckungs-Ton aus dem Himmel
In das Tote hinein kommt dieser Ton
Werde wach.
Aufstehen
Auferweckung


Der Bußruf - über den Engel - trifft die Gemeinde auf Erden
Und Johannes übersetzt nach Sardes schroff

Wenn du nicht wachen wirst
dann kommt der Dieb
Nur wenn du überwindest, dann bekommst Du weiße Kleider,
dann kannst Du das Leben feiern
Wenn deine Kleider oder deine Weste nicht weiß ist, dann bist du es nicht wert
dann wird dein Name aus dem Buch des Lebens getilgt


Liebe Gemeinde,
Johannes sieht eine Katastrophe auf die Menschen zukommen
die Endzeit
 ein bisschen von dem Gefühl kennen wir beim Umgang mit dem Klima
Er sieht ein grelles Licht des Unheils
Menschen, die nicht in der Lage sind –
konkrete Schritte zur Veränderung zu tun
die sich gewöhnt haben
hinnehmen
sich einrichten
 ob es die Spaßgesellschaft damals schon gab?

Er will aufrütteln
Darum – so glaube ich - kommt sein  „Wenn – dann“
Aber Drohen und Angstmachen hilft nicht wirklich
Ich finde dazu auch keine Parallele im Leben Jesu
Der packt unser Leben nicht in religiöse Watte
damit alles schön weich gemacht wird.
Aber Angst machen – das gilt nicht
Angst ist keine Voraussetzung für eine hilfreiche und heilvolle Umkehr
für den Glauben nicht – und auch sonst – nicht


Johannes hört weiter, wie das Auferweckungswort an Sardes gegeben wird:
3So denke nun daran, wie Du empfangen und gehört hast

Er sagt nicht:
Überlege, was Du empfangen hast
sondern wie
und wie Du gehört hast.

Wisst Ihr noch – wie Ihr zum Vertrauen auf Gott gekommen seid?
Wie Ihr es einmal bewusst sagen konntet: Ich glaube Gott
als Punkt in einem langen Prozess –
oder mitten in Zweifeln –
oder durch eine besondere Erfahrung

Wie das Leben – mit dem Himmel – in einem neuen Licht erschien
wie die Freiheit eines Christenmenschen Dich ergriffen hat
wie Du Dich nicht klein machen musstest vor Gott, sondern da stehen durftest, staunend, als sein geliebtes Kind.

Gott ist A und O – so sagt Johannes am Anfang seiner Offenbarung
Anfang und Ende
Er umfängt den ganzen Kosmos
Christus wird gezeigt
und mit beiden wird verkündigt:
Die Macht des Bösen ist gebrochen, besiegt.
Und du gehörst zu ihm.
Denke daran, wie du empfangen hast.


Die Not, der Alltag macht uns jetzt noch hilflos oder unaufmerksam.
Lasst Euch durch nichts gefangen nehmen
durch keine Katastrophe
Haltet Euch das A und O vor Augen

6Wer Ohren hat, der höre – wie er gehört hat.

Jetzt sage ich auch ein Wenn – Dann:
Wenn Ihr das wieder spürt,
wenn es Euch wieder etwas von Gott sagt
von Anfang und Ende
dann traut dieser Erfahrung neu
dann werdet Ihr auch den nächsten Schritt wissen:

Werdet wach und stärkt das andere, das sterben will.

Wenn sich Dir so neu der Himmel öffnet
dann sei darauf gefasst
dass Dir ganz neu auch die Tür zu dem Menschen neben Dir aufgeht
und Du vor dem Menschen in Not stehst
oder der vor Dir, der, der Dich braucht
vor dem, das sterben will

Wir sagen in dieser Zeit das schwere Wort
„dass Gott Mensch wird“
und sagen
dass er nicht wegbleibt,
sich nicht heraushält,
dass er das Leben mit uns teilt
auch Leid und Schmerz
Das Staunen über ihn zieht uns den Schleier von den Augen weg
der uns von den Brüdern und Schwestern
gerade denen in Not
getrennt hat.

Glauben gibt es eben nicht ohne den Nächsten

Wo “Gemeinde“ drauf steht – wird Diakonie die Bewegung der Gemeinde
oder es ist keine lebendige


Vor Gott sind wir wertvoll – jeder von uns
Woher der Johannes seine Einschätzung hat, ich weiß es nicht.
Von Jesus wird er sie nicht haben.

Für alle hat Gott weiße Kleider geschneidert
Er hat gar keine andere als diese festliche Farbe
die Farbe bei der Taufe z.B.
Wir stehen in seinem Buch des Lebens
Ich bin sicher

Klar:
Ist die Wertschätzung der anderen für mich das Wichtigste
der gefüllte Terminkalender
meine Frömmigkeit vor anderen
die Form und weniger der Inhalt
lasse ich meinen Blick gefangen nehmen von all dem, was mich umgibt
auch von meiner Schwäche, den Fehlern, den Missständen
Klar: wie soll ich dann noch ins Staunen über Gott geraten?!
und klar auch – wie dann die Schritte zum anderen hin schaffen
und zur Welt und meinen Schritt zur Veränderung tun?!
und wie soll ich dann - den anderen und die Welt - mitten in der umfassenden Liebe Gottes - sehen?
Wir sind nicht dazu berufen an uns selbst und auch nicht an die Katastrophen zu glauben,
sondern an den, der das A und O ist.

Vollkommenheit kommt nicht von uns
sondern sie ist, weil Gott uns ansieht.

Sehe ich nicht hin – wie soll ich dann seine Vollkommenheit – die mich umgibt - entdecken?!

Buße tun, liebe Gemeinde, ist neu hinsehen
sich ansehen lassen
sich als Angesehen entdecken
damit wir Weihnachten feiern können

Also:
Wenn es unter uns unvollkommen zugeht, menschlich
dann nimmt das nichts von der Vollkommenheit Gottes
Er nimmt uns da hinein.

Wo gestritten wird,
wo wir uns wütend voneinander trennen
und danach – danach - doch wieder einen neuen Weg suchen
Wieso sollte damit nicht lebendige Gemeinde beschrieben werden?!
immer jedenfalls dort,
wo der Blick zu Gott gefunden wird.
Wo wir im Überschwang des Glaubens alles groß schreiben
wir uns vielleicht sogar überheben
Wer sollte uns das verübeln?
Wir dürfen und müssen Geduld lernen.
Wir finden schon die Buchstaben
und werden den Weg wieder entdecken, auch mit Irrtümern und Fehlern umzugehen

Denn: Er hat uns die weißen Kleider geschenkt
Wir haben einen Namen, auch Sardes hat einen Namen
Wir müssen uns keinen machen
Wir haben einen Namen bei Gott:
Fürchte Dich, ich habe dich bei deinem Namen gerufen
Du bist mein
AMEN

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Theologin Petra Bahr neu im Deutschen Ethikrat

21.05.2020

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Kleine Abendmusik vom Turm

13.05.2020

Unsichtbar, aber voller Kraft: Jeden Mittwoch und Sonntag schallen – seit zwei Wochen schon - nach dem abendlichen Glockengeläut um kurz nach 18 Uhr Trompeten-Choräle aus dem Kirchturm in den Ort hinunter. Der Turmbläser, dessen Musik viele Menschen aus dem Umfeld der Kirche erfreut, möchte ungenannt bleiben. Wir fühlen uns reich beschenkt – und danken ihm herzlich!

Der zentrale ökumenische Gottesdienst zum 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges

08.05.2020
EKD-Newsletter: Die Aufzeichnung des Ökumenischen Gottesdienstes aus dem  Berliner Dom ist noch in der Mediathek der ARD verfügbar: Am Gottesdienst wirkten der Ratsvorsitzende der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, sowie der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron, mit.
 
Die Predigt hielten Heinrich Bedford-Strohm und Georg Bätzing gemeinsam. Der Gottesdienst stand unter dem Leitwort „Frieden!“ und fragte nach der Verantwortung, die aus der Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft vor 75 Jahren heute für ein friedvolles Miteinander erwächst.

Willkommen zurück: Gottesdienst in der Blankeneser Kirche!

07.05.2020

 

So 10. Mai, 10 + 11 Uhr | Kirche | Predigt: Pastor Thomas Warnke
Musik: Kantor Stefan Scharff, Karin Klose, Gesang
Die Kirchengemeinde schreibt: "Wir dürfen wieder Gottesdienst in der Kirche feiern. Und so wagen wir am kommenden Sonntag „Kantate“, dem 10. Mai, einen Neuanfang. Strenge Auflagen sind zu bedenken: Sicherheitsabstände von zwei Metern, Hygiene-Regeln, Masken-Pflicht. Singen ist noch nicht erlaubt, dafür aber Summen – und natürlich musikalische Begleitung durch Orgel und Solisten. Trotzdem wird es ein schöner, ganz besonderer Gottesdienst werden!

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