30. April, Sonntag
Zur Führung eines Schiffes wählt man nicht denjenigen unter den Reisenden, der aus dem besten Hause stammt.
Blaise Pascal
28. April

So wie das All, wie Gottes unerschöpfliche Geräumigkeit, schrankenlos, alles Möglichen voll, aller Geheimnisse voll, unfaßbar ist der Mensch, den man liebt - nur die Liebe erträgt ihn so.
Max Frisch
27. April
Als ich heute morgen aus dem Taxi gestiegen bin, hat mich ein Tippelbruder gefragt, ob ich ihm zehn Mark für eine Tasse Kaffee geben könnte. "Zehn Mark für eine Tasse? Das war früher aber billiger", habe ich ihm gesagt. "Na, bedenken Sie", hat er geantwortet, "die Geldentwertung hat zugenommen. Die Teuerungsrate liegt bei über vier Prozent, und der Lohnzuwachs hat sich bei elf Prozent eingependelt. Da wird es für uns immer schwieriger durchzukommen." - "Mein Gott", habe ich gesagt, "wenn Sie das alles so genau wissen, warum werden Sie nicht Volkswirt?" Wissen Sie, was er gesagt hat? "Mein Herr, ein bißchen Stolz ist mir doch noch geblieben!"
Quelle unbekannt
26. April
Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist schon ein Sklave.
könnte von Aristoteles sein
25. April

Der Zweifel
ist unser Produkt,
denn er ist das beste Mittel,
um mit dem Tatsachenmaterial,
das in den Köpfen der Menschen existiert
zu konkurrieren.
1969 Momo des Tabakkonzerns Brown & Williamson
24. April
Simon Knoll, Pfarrer an der Mariahilfkirche in München, sollte der verstorbenen Gattin des Kommerzienrates des Landes die letzten Worte sprechen. Da begann es in Strömen zu regnen: ein Platzregen. "Liebe Trauergemeinde!" sprach Knoll. "Wenn unsere treue Verstorbene jetzt vom Himmel herunterschaut, wird sie sagen: 'Herr Geistlicher Rat, Sie werden doch bei dem Sauwetter keine lange Rede halten!' Und so wollen wir ihrem Wunsche entsprechen und beten: Unser Vater, der Du bist im Himmel..."
Quelle unbekannt / Wetter bekannt
23. April

Wir haben gelernt,
wie die Vögel zu fliegen,
wie die Fische zu schwimmen;
doch wir haben die einfache Kunst verlernt,
wie Brüder zu leben.
Martin Luther King
22. April

Der Mensch ist gleich dem Aprilenwetter,
welches bald schön,
bald wild,
bald warm,
bald kalt,
bald trucken,
bald naß,
bald Sonnen,
bald Regen,
bald Hitz
und bald Kält,
bald Riesel,
bald Schnee,
bald Blumen,
bald Klee.
Abraham a Santa Clara
21. April

Solange
nicht
der Untergang der Menschheit
hundertprozentig
feststeht,
lohnt es sich,
dagegen zu arbeiten.
Erich Fried
20. April

Der kürzeste Weg
ist nicht der möglichst gerade,
sondern der,
bei welchem die günstigsten Winde
unsere Segel schwellen.
Friedrich Nietzsche
19. April

Die dümmsten Ratten sind die,
die das Schiff verlassen,
das gar nicht sinkt.
Wolfgang Schäuble
18. April

Das Genie ist wie das Donnerwetter:
es schreitet gegen den Wind,
erschreckt die Menschen
und reinigt die Luft.
Das Bestehende hat dagegen allerlei Blitzableiter erfunden.
Søren Kierkegaard
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Donnerwetter - war gestern - heute der Abbruch irgendwo auf dem Falkenstein
17. April, Ostermontag

überlegte Großzügigkeit - noch am Karfreitag - mit Blick auf Ostern:
Joseph von Arimathia kommt nach Hause
und sagt zu seiner Frau:
"Ich habe vorhin unser Grab Jesus zum Begräbnis gegeben"
"Was?" ruft sie.
"Unser teures Grab, für das wir so lange gespart haben?"
"Reg dich nicht auf," sagt er,
"es ist doch nur übers Wochenende."
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Das Kreuz und die Glocken zu Ostern
16. April - Ostern

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Ostern - mehr als eine Hasenschule
Gestern ging dann doch das Feuer noch an (Feuerbilder von C. Meyer) - über den Osterfrühgottesdienst - an die Elbe...
15. April

Wenn Wahltage nahen:
Bei einer Diktatur müssen nicht so viele mitmachen.
Es genügt,
wenn die Mehrheit schweigt.
Rafael Anchauri
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Osterfeuer...?
Heftiger Westwind - und der bange Blick zum Himmel...
Die letzten 4 Bilder um 18 Uhr. Alles bereit. Die Behörde entscheidet um 20 Uhr...
14. April - Karfreitag

aus dem Markusevangelium:
Und zwangen einen, der vorüberging, Simon von Kyrene, der vom Feld kam, den Vater des Alexander und des Rufus, dass er ihm das Kreuz trage. Und sie brachten ihn zu der Stätte Golgatha, das heißt übersetzt: Schädelstätte. Und sie gaben ihm Myrrhe im Wein zu trinken; aber er nahm's nicht. Und sie kreuzigten ihn. Und sie teilten seine Kleider und warfen das Los darum, wer was bekommen sollte. Und es war die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten. Und es stand geschrieben, welche Schuld man ihm gab, nämlich: Der König der Juden. Und sie kreuzigten mit ihm zwei Räuber, einen zu seiner Rechten und einen zu seiner Linken. Und die vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Köpfe und sprachen: Ha, der du den Tempel abbrichst und baust ihn auf in drei Tagen, hilf dir nun selber und steig herab vom Kreuz! Desgleichen verspotteten ihn auch die Hohenpriester untereinander samt den Schriftgelehrten und sprachen: Er hat andern geholfen und kann sich selber nicht helfen. Der Christus, der König von Israel, er steige nun vom Kreuz, damit wir sehen und glauben. Und die mit ihm gekreuzigt waren, schmähten ihn auch. Und zur sechsten Stunde kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde. Und zu der neunten Stunde rief Jesus laut: Eli, Eli, lama asabtani? Das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Und einige, die dabeistanden, als sie das hörten, sprachen sie: Siehe, er ruft den Elia. Da lief einer und füllte einen Schwamm mit Essig, steckte ihn auf ein Rohr, gab ihm zu trinken und sprach: Halt, lasst uns sehen, ob Elia komme und ihn herabnehme! Aber Jesus schrie laut und verschied. Und der Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stücke von oben an bis unten aus. Der Hauptmann aber, der dabeistand, ihm gegenüber, und sah, dass er so verschied, sprach: Wahrlich, dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen! Und es waren auch Frauen da, die von ferne zuschauten, unter ihnen Maria Magdalena und Maria, die Mutter Jakobus des Kleinen und des Joses, und Salome, die ihm nachgefolgt waren, als er in Galiläa war, und ihm gedient hatten, und viele andere Frauen, die mit ihm hinauf nach Jerusalem gegangen waren.
13. April, Gründonnerstag

12. April

Beim Fußball verkompliziert sich alles
durch die Anwesenheit
der gegnerischen Mannschaft.
Jean-Paul Sartre
... und manchmal gibt es Gegner, die nur auf Chaos und Verunsicherung setzen. Der Umgang damit: Ein freundschaftliches Fußballspiel Dortmund mit Monaco.
11. April

Der eigentümliche Fehler der Deutschen ist,
daß sie,
was vor ihren Füßen liegt,
in den Wolken suchen.
Arthur Schopenhauer
10. April

gestern las ich...:
Türken raus!
Polen raus!
Russen raus!
Marokkaner raus!
Afrikaner raus!
Asiaten raus!
Deutsche raus!
Alle raus!
Ist tolles Wetter draußen,
macht was zusammen!
9. April, Sonntag

Ich glaube,
dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will.
Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.
Ich glaube,
dass Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft geben will,
wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen.
In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.
Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind, und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten.
Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Fatum ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete
und verantwortliche Taten wartet und antwortet.
Dietrich Bonhoeffer
8. April

aber dass euer Land in den Untergang treibt,
lässt euch kalt.
7. April
Wie sollt das ymmer mugen Göttlich und recht zugehen, das eyn man ynn kürtzer zeyt so reych werde, das er Konige und Keyser auskeuffen mochte.
So fragt sich Luther wenn er über Ausbeutung nachdenkt: aus Martin Luther - von Heinz Schilling
6. April
Die Frucht von Loslassen ist die Geburt von etwas Neuem. Meister Eckhart
5. April

In die Fußstapfen eines profilierten Vorgängers zu treten
ist nach meiner Auffassung ein Vorteil.
Man hat einen sehr guten Maßstab.
Hans Christoph von Rohr
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Gestern - beim "Teufel" blüht es - am Abend, eine Wende vor dem Strand -
und heute bleibt es erst einmal grau
4. April

"Tröste dich doch mit Adorno", seufzte sie,
"die Wunden, die uns durch kalte Rationalität geschlagen werden,
lassen sich immer wieder nur durch mehr Vernunft heilen."
aus Ulla Hahn "Unscharfe Bilder"
Durch ein Mehr, nicht durch ein Weniger an Vernunft lassen die Wunden sich heilen, welche das Werkzeug Vernunft im unvernünftigen Ganzen der Menschheit schlägt.
Theodor W. Adorno: Der Artist als Statthalter
3. April

Wo die Fähigkeit zur Erneuerung fehlt,
entsteht ein unstillbares Verlangen
nach Neuem.
Andreas Tenzer
2. April, Sonntag

Aus einem Bericht einer Bischofskonferenz
So wahr es ist, dass wir eine Kirche der Freiheit sind, so führt doch diese Behauptung in die Irre, wenn wir nicht ernst damit machen, dass wir zugleich eine Kirche der Hingabe für den Dienst an unseren Mitmenschen sind.
Die dafür notwendige Perspektive könne man nur gewinnen, wenn man
aus dem Fenster blickt und nicht in den Spiegel.
Dr. Christoph Meyns