31. August

der Stein

Wer nicht Stein des Anstoßes sein will,
wird nie den Stein ins Rollen bringen.

Jürgen Wilbert

30. August

zum Monatsende hin:
Zähle nicht Monat' und Tage! - Minuten nur und Sekunden!
Johann Kaspar Lavater

29. August

Sturm ist erst,
wenn die Schafe keine Locken mehr haben.

norddeutsch eben

an der Leine - kein Schaf...

28. August

Es heißt „Moin“.
„Moin, Moin“ ist schon wieder Gesabbel.

norddeutsch

26. August

ein persönliches Statement einer Lehrerin: 

Wir organisieren unsere Schule auf mechanische Methoden des Lernens hin. Wir konzentrieren uns darauf, die Vergangenheit auswendig zu lernen, alte Wissensbestände abzufragen, statt dass wir den Kindern beibringen, wie sie Zugang zu ihrer intellektuellen Neugier und ihrer Fähigkeit der Kreativität und Vorstellungskraft finden. Wir reagieren die ganze Zeit nur noch auf Krisen. Und wir schaffen es nie, unser Lernumfeld nach dort zu verlegen, wo unsere Schüler lernen könnten, wie sie ihre Zukunft gestalten müssen."

zitiert aus dem Buch von C. Otto Scharmer "Essential der Theorie U"

25. August

Was gerade stirbt und zerfällt, ist eine Welt des Mich-zuerst, des Je-größer-desto-besser und der von Sonderinteressen gesteuerten Entscheidungsfindung, die uns in einen Zustand der organisierten Verantwortungslosigkeit geführt hat.
Was gegenwärtig entsteht, lässt sich weniger deutlich umreißen. Es hat zu tun mit der Verschiebung vom Egosystem-Bewusstsein zum Ökosystem-Bewusstsein - einem Bewusstsein, das auf das Wohlergehen aller gerichtet ist. ... die Aktivierung der Intelligenz des Herzens...

C. Otto Scharmer - in "Essential der Theorie U"
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unten: Aktivierung aller zur Verfügung stehenden Kräfte beim Radrennen "Cyclassics"

24. August

mit "Rückenwind"

„Wir, die Völker der Vereinten Nationen (sind) fest entschlossen, 

    • künftige Geschlechter vor der Geißel des Krieges zu bewahren, die zweimal zu unseren Lebzeiten unsagbares Leid über die Menschheit gebracht hat,
    • unseren Glauben an die Grundrechte des Menschen, an Würde und Wert der menschlichen Persönlichkeit, an die Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie von allen Nationen, ob groß oder klein, erneut zu bekräftigen,
    • Bedingungen zu schaffen, unter denen Gerechtigkeit und die Achtung vor den Verpflichtungen aus Verträgen und anderen Quellen des Völkerrechts gewahrt werden können,
    • den sozialen Fortschritt und einen besseren Lebensstandard in größerer Freiheit zu fördern (...)" 
    •   

Präambel der Charta der Vereinten Nationen, verabschiedet am 26. Juni 1945

23. August

Das Ziel aller Erziehung ist, dass der Mensch von der Gebundenheit zur Verbundenheit komme.”

Martin Buber

22. August

Es ist wunderbar, wenn Leute, die verschiedene Ansichten haben, zusammenkommen und sich nicht auf ihre unterschiedlichen Meinungen konzentrieren, sondern auf das, was sie miteinander verbindet.

Paramahansa Yogananda

21. August

Das Mitfühlen mit allen Geschöpfen ist es,
was den Menschen erst wirklich zum Menschen macht.

Albert Schweitzer

20. August

irgendwie heil

Du und ich:
Wir sind eins.
Ich kann dir nicht wehtun,
ohne mich zu verletzen.

Mahatma Gandhi

19. August

an einer Küchenwand...

18. August

Der Mensch ist frei geboren, und liegt doch überall in Ketten.

Jean-Jacques Rousseau


Freiheit lohnt sich nicht, wenn sie nicht die Freiheit zu irren einschließt.”

Mahatma Gandhi

17. August

Im World-Wide-Web entstehen zunehmend Räume, in denen nur das Echo der eigenen Stimme widerhallt und verstärkt wird. Ich und ich vereint zusammen. Da gibt es nichts, was das eigene Urteil, den eigenen Geschmack, die eigene Meinung in Frage stellen könnte, auch nicht die eigenen Vorurteile, Geschmacklosigkeiten, Irrtümer. Das führt zu vernetzter Verblödung. Das Mittel gegen Ängstlichkeit und Angst ist aber nicht Abschottung und Rückzug in sichere Blasen und Räume, das Mittel gegen Angst und Ängstlichkeit ist Begegnung

Prof. Dr. Dr. h. c. Heribert Prantl, Chefredaktion Süddeutsche Zeitung

 

16. August

mutig hinauf

Der Appell „Ängstigt euch nicht!“ heißt: verwandelt eure lähmende Angst in produktive Furcht. Konkretisiert die Bedrohungen. Das ist ein erster Schritt. Und das ist eine politische Aufgabe, das ist eine aufklärerische Aufgabe. Ja, man muss sich fürchten, wenn die Mieten unbezahlbar werden. Ja, man muss sich vor Armut im Alter fürchten, wenn die ordentlich bezahlten Stellen zu knapp sind. Ja, man muss sich vor Kriegen fürchten, wenn Teile der Erde unbewohnbar werden. Ja, ja und ja. Aber man kann etwas dagegen tun, man kann die Ursachen bekämpfen, wenn genug Wille da ist. Und auch dafür kann man etwas tun.

Prof. Dr. Dr. h. c. Heribert Prantl, Chefredaktion Süddeutsche Zeitung

 

15. August

Schönheit oder? (vor Tagen...!)

Nur jemand, der weiß, was Schönheit ist, blickt einen Baum oder die Sterne oder das funkelnde Wasser eines Flusses mit völliger Hingabe an, und wenn wir wirklich sehen, befinden wir uns im Zustand der Liebe.

Jiddu Krishnamurti

14. August

Deutsche Ballade

Das hohe alter der mutter sei
kein grund, zu ihr zu reisen

Gehirnschlag sei
kein grund

Nun durfte er reisen, er hat
einen grund ganz aus tod

Reiner Kunze - „eines jeden einziges leben“

13. August

Nicht die Katastrophen sind die Katastrophe. Die wahre Katastrophe besteht darin, dass es trotz der Katastrophen einfach immer so weiter geht, dass man einfach immer so weitermacht, dass man so tut, als könne man nicht anders, als sei die Zukunft unabwendbares Schicksal. Das Wort Zukunft wird so vom Frohwort zum Drohwort. Und der Fortschritt scheint in fortschreitender Lethargie, in fortschreitendem Stumpfsinn, in fortschreitender Gleichgültigkeit zu bestehen.

Prof. Dr. Dr. h. c. Heribert Prantl, Chefredaktion Süddeutsche Zeitung

7 Uhr: Sea Cloud II

12. August

entbehrliche Neuigkeiten 

Ein Mensch, der Zeitung liest, erfährt
„Die Lage völlig ungeklärt“.
Weil dies seit Adam so gewesen,
wozu denn da noch Zeitung lesen?

Eugen Roth

11. August

und ein offener Himmel

Hoher Sommer

Eine trockenheit,
dass nachts in der ohrmuschel plötzlich
der regen rauscht

Barfuß läufst du vor das haus: 

Das federgras weiß von nichts,
und der himmel ist

dicht von sternen

Reiner Kunze - „eines jeden einziges leben“

10. August

Wunder

Unter sterbenden Bäumen

Wir haben die erde gekränkt, sie nimmt
ihre wunder zurück

Wir, der wunder
eines

Reiner Kunze - „eines jeden einziges leben“

 

9. August

Angelhaken Trachtentanz

über das gemeinsame Singen:

...Wenn man seine Stimme unter andere mischt,
ist man wie mit einem Angelhaken gefangen.

Franz Kaffka "Betrachtung"

8. August

Park der Gärten - Bad Zwischenahn

Das Semester ist eine unangenehme Unterbrechung der Ferien.

Johann Jakob Nöggerath

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unten: Ferien-Erinnungsbilder  

 

7. August

schwerer

»Take it easy!«

Tehk it ih-si, sagen sie dir.
Noch dazu auf englisch.
„Nimm’s auf die leichte Schulter!“

Doch, du hast zwei.
Nimm’s auf die leichte.

Ich folgte diesem populären
Humanitären Imperativ.
Und wurde schief.
Weil es die andre Schulter
Auch noch gibt.

Man muß sich also leider doch bequemen,
Es manchmal auf die schwerere zu nehmen.
 
Mascha Kaléko

6. August

Der Abend vor dem Morgen

Chanson für Morgen


Wir wissen nicht, was morgen wird.
Wir sind keine klugen Leute.
Der Spaten klirrt, und die Sense sirrt,
Wir wissen nicht, was morgen wird.
Wir ackern und pflügen das Heute.

Wir wissen wohl, was gestern war,
Und wir hoffen, es nie zu vergessen.
Wir wissen wohl, was gestern war,
Und wir säen das Brot, und das Brot ist rar,
Und wir hoffen, es auch noch zu essen.

Wir wissen nicht, was morgen wird,
Ob der Kampf unserer harrt oder Frieden,
Ob hier Sense sirrt oder Säbel klirrt -
Wir wissen nur, dass es Morgen wird,
Wenn wir Schwerter zu Pflügen schmieden.

Mascha Kaléko

5. August

Es wohnen drei in meinem Haus -
das Ich, das Mich, das Mein.
Und will von draußen wer herein,
so stoßen Ich und Mich und Mein
ihn grob zur Tür hinaus.

Stockfinster ist es in dem Haus,
trüb flackert Kerzenschein,
Herr, lass dein Sonnenlicht herein!
Dann geht dem Ich, dem Mich, dem Mein
das fahle Flämmchen aus.

Mascha Kaléko

4. August

Sonntag, der tödlichste Tag für Gefangene und Einsame.

Rosa Luxemburg

3. August

Von der Humanität durch Nationalität zur Bestialität

Franz Grillparzer 1849

2. August

Zwei Schuhverkäufer werden von ihrer Zentrale mit dem Auftrag Schuhe zu verkaufen nach Afrika geschickt.

Der eine kommt am Ziel an, schaut sich um und meldet dann seiner Zentrale: „Komme morgen zurück. Hier können wir kein Geschäft machen, kein Mensch trägt Schuhe.“

Der andere Schuhverkäufer schaut sich ebenfalls um, stutzt und strahlt dann von einem Ohr zum anderen. Auch er greift dann zum Telefon und ruft in seiner Zentrale an, um folgende Nachricht abzusetzen: „Wow, das wird hier das Geschäft unseres Lebens, kein Mensch trägt hier Schuhe!!! Bitte schickt sofort mehr.

1. August

Kein Mensch ist so reich, daß er nicht seinen Nachbarn brauchte.

aus Ungarn

Ilsabe H.