Treffen der Studienleiter am 5. Nov. 2014

Studienbereiche

unsere "offene" Liste

Theologie | Gemeindeleben

In der Tradition klassischer evangelischer Akademien will die GemeindeAkademie ein Forum – ein „geschützter dritter Ort“ - für die Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftspolitischen Debatten sein und dabei die protestantischen Positionen deutlich machen. Sie will den Glauben an Gott zur Sprache bringen und dessen Relevanz für das Leben des Einzelnen und für den gesellschaftlichen und politischen Raum begründen. Sie ist dabei dem Weltethos und der Ökumene verpflichtet und beteiligt sich am Interreligiösen Dialog.

Motivationsquelle dafür ist der evangelische Glaube, der sich nicht selbst genug ist, sondern bereit ist, Verantwortung für die Gestaltung einer menschlichen Gesellschaft zu übernehmen.

In regelmäßigen Bibel- und Glaubenskursen, theologischen Vorträgen und Seminaren geht es um religiöse und theologische Weiterbildung, um die kritische Auseinandersetzung und um den Austausch von Glaubenserfahrungen.

Meditation | Spiritualität

"Es gibt einen Ort in uns, wo es kein Kommen und kein Gehen gibt, wo aber jedes Kommen und Gehen seinen Ursprung hat" (Nikolaus Branschen).

Die Meditation ist ein spiritueller Weg der Selbsterfahrung. Wir gehen den Weg nach innen, den Weg der Meditation und Kontemplation. Meditation bedeutet zunächst nichts anderes als fähig zu sein, für eine kurze Zeit still zu sein. So kann die  innere Erfahrung die Möglichkeit bekommen, sich zu entfalten. Auf diesem Weg zu uns selbst und zu Gott sammeln wir bereichernde Erfahrungen. Mit Körperübungen, Übungen zur Achtsamkeit, Tanz, Gesang sowie Texten zum Nachspüren geben wir der Meditation in der Stille einen Rahmen.

Wir wenden uns an Menschen, die in unserer schnelllebigen und unruhigen Zeit einen Ruhepol finden möchten. Die Gruppe ist offen für alle, die bereit sind, sich auf diesen Weg einzulassen.

Wir treffen uns jeden 2. Sonntag im Monat von 19:00 bis 20:30 Uhr im Gemeindehaus und jeden 3. Sonnabend von 08:00 bis 09:00 Uhr im Meditationsraum.

Weltethos | Interreligiöser Dialog | Ökumene

“Die Liebe Gottes öffnet konfessionelle und religiöse Grenzen“ (Leitbild der Gemeinde) – Darum versteht sich die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Blankenese als offen gegenüber anderen Konfessionen und Religionen. Die GemeindeAkademie will dies mit Vorträgen und Diskussionen, Begegnungen und Gesprächen ausgestalten.
Schon seit Jahren arbeitet die Gemeinde am „Projekt Weltethos“ mit, das der kath. Theologe Hans Küng initiiert hat. Es geht darum, das gemeinsame ethische Erbe der Religionen zu entdecken, ein Ethos, das darüber hinaus alle Menschen, auch Menschen ohne religiöse Bindung miteinander verbindet. Auf dem Weg zu einer friedlichen Weltgemeinschaft sieht Küng besonders die Gläubigen in Verantwortung: Kein Friede unter den Nationen ohne Frieden unter den Religionen. Kein Friede unter den Religionen ohne Dialog zwischen den Religionen. Zwei elementare Prinzipien halten unsere Welt im Innersten zusammen: die Achtung der Würde eines jeden Menschen und die Goldene Regel der Gegenseitigkeit, die weltweit vertraut ist –Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu. Konkret geht es dabei um unsere Verantwortung für eine Kultur der Gewaltlosigkeit, der Solidarität, der Toleranz und gleichberechtigten Partnerschaft im Umgang miteinander.
Zusammen mit jüdischen und muslimischen Partnern haben wir während des Hamburger Kirchentags 2013 in einem Zelt Abrahams gemeinsam Gastfreundschaft gestaltet und ein interreligiöses Brotbrechen gefeiert. Seit vielen Jahren schon gibt es in der Blankeneser Kirche am Bußtag ein interreligiöses Friedensgebet mit Vertretern auch der anderen Religionen.
Wir suchen den geschwisterlichen Umgang ebenso mit den anderen christlichen Konfessionen im Respekt vor den unterschiedlichen Ausprägungen christlichen Glaubens.

Rolf Starck

Literatur

Seit Gründung der Gemeindeakademie im Jahr 2006 gehört der Studienbereich Literatur zu deren Angebot. Literatur thematisiert alle Fragen menschlichen Lebens. Sie ist in der Lage, über das Vordergründige hinaus tiefer zu blicken. Gerade um diese Transzendenz geht es uns im Studienbereich Literatur wesentlich.

In den Diskussionen, die unser monatliches Literaturcafe befördert, gehen wir Autorenansichten und -Perspektiven, aber auch gesellschaftlichen Debatten auf den Grund. Immer wieder erfahren wir dabei, wie das Gelesene unsere Empathie weckt und zu Toleranz gegenüber ursprünglich ganz fremden Ansichten und Lebensformen anregt. Im gegenseitigen Austausch mit den Teilnehmern des Literaturcafes werden darüber hinaus oft persönliche Lebenserfahrungen sichtbar und können mit anderen geteilt werden.

Abendveranstaltungen und Seminareinheiten bringen uns Themenschwerpunkte und Autoren näher und auch hier ist es uns stets ein Anliegen tiefer zu blicken, komplexe Fragestellungen zu durchdringen. Die Literatur schlägt in der Gemeinde viele Brücken und den diskursiven Umgang mit den Texten empfinden alle stets als Freude und große Bereicherung.

Politik | Gesellschaft | Bildung und gerechte Teilhabe | Schöpfung und Nachhaltigkeit | Flüchtlingsarbeit | Parents Circle | Europa/Believers for Peace

"Gott will mit uns die Erde verwandeln"

Der Auftrag der Kirche besteht in der Verkündigung des Evangeliums von Jesus Christus. Verkündigung bedeutet, das Verständnis vom Menschen aus christlicher Perspektive zu entfalten und so auch christlichen Glauben in die Welt zu bringen. Der Verkündigungsauftrag ist Legitimation für politisches und gesellschaftliches Engagement: Denn wir glauben an einen Gott, der sich der Welt zu- und nicht abgewandt hat. Kirche äußert sich, um den ChristInnnen Orientierung geben zu geben und um im Diskurs und Zusammenwirken mit anderen gesellschaftlichen Akteuren die Mitverantwortung für die Humanität des Gemeinwesens wahrzunehmen (aus:Das rechte Wort zur rechten Zeit, Denkschrift des Rates der EKD zum Öffentlichkeitsauftrag der Kirche, 2008).

Die GemeindeAkademie lädt dazu ein, über „Gott und die Welt“ und aktuelle politische und gesellschaftspolitische Fragen, die Menschen bewegen, nachzudenken und zu diskutieren. Denn es entspricht unserem Selbstverständnis als protestantische ChristInnen, unsere Welt kritisch und verantwortlich mitzugestalten. Insbesondere ist es unsere Aufgabe, für Versöhnung, Dialog und Frieden einzutreten und diese Verantwortung auch in politischen Prozessen wahrzunehmen.

Wir engagieren uns deshalb u.a. mit Veranstaltungen zum Klimawandel und Nachhaltigkeit, zum Europäischen Einigungsprozess, Flüchtlings- und Migrationsfragen, zum Weltethos und Interreligiösem Dialog; wir haben eine vielfältige Partnerschaft zu Tansania, unterstützen das Parents Circle-Families Forum in Israel/Palästina und sind über die Organisation Peace Now auch mit Friedengruppen in Südosteuropa in Kontakt.

Bildung und gerechte Teilhabe

Die Akademie startete in einer Zeit, in der die Ergebnisse der Pisastudie von 2005 noch in aller Munde waren und neben möglichen Schulreformen auch Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit diskutiert wurden. In dieser Zeit gründete eine Elterninitiative der Kirchengemeinde Blankenese eine „Schule für alle unter dem Kirchturm“ – die Bugenhagenschule im Hessepark.

Die GemeindeAkademie begleitete die Schulgründung mit einer Reihe von Vorträgen, die in dem zweiten Band der Schriftenreihe der Akademie „Kirche macht Schule“, Fenestra Verlag, 2008 zusammengefasst sind.

Die Akademie greift seitdem regelmäßig Themen aus der Schule und auch aus den Kindergärten auf.

Seit dem Inkrafttreten der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen 2009 stehen die Schulen vor der Aufgabe, inklusive Bildung, d.h. den gemeinsamen Schulbesuch von Kindern mit und ohne erhöhten Förderbedarf zu ermöglichen. Damit der garantierte diskriminierungsfreie Zugang für alle Kinder zu Bildungsangeboten an Regelschulen erfolgreich umgesetzt werden kann, sind große gemeinsame Anstrengungen von Schulen und Eltern erforderlich.

Das ist das Thema von Vorträgen und Workshops der GemeindeAkademie – die aber „hinterher weitergehen“:

Weil es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, Inklusion, also das gemeinsame Lernen, Spielen, Glauben, Leben zu verwirklichen, hat eine Gruppe der Kirchengemeinde beschlossen, sich des Themas anzunehmen: »Mittendrin« heißt die Initiative, die das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Förderbedarf in der Gemeinde zu einer Selbstverständlichkeit machen möchte und von der Stiftung ev.-luth. Kirchengemeinde Blankenese unterstützt wird.

Zunächst sollen Begegnungsmöglichkeiten geschaffen werden, um Berührungsängste abzubauen. Ein Mitarbeiter mit Förderbedarf wurde von der Gemeinde als Haus- und Gartenhelfer angestellt; ortsansässige Firmen sollen auf Praktikums- oder Ausbildungsplätze für Jugendliche mit Förderbedarf angesprochen werden, und die Pastoren nehmen Jugendliche mit Förderbedarf nun auch im Konfirmandenunterricht auf.

Schöpfung und Nachhaltigkeit: Kirche schützt Klima

Angestoßen durch den Evangelischen Kirchentag in Bremen 2009 lud die GemeindeAkademie zu einer Vortragsreihe zum Stand der Klimawissenschaften, zu den Handlungsmöglichkeiten in der Zivilgesellschaft und den Grundlagen, die der christliche Glaube dazu gibt. Die Vorträge und eine Predigtreihe zum Thema sind im April 2012 in dem Sammelband „Kirche schützt Klima“ im Fenestra Verlag erschienen.

Alle Referenten betonten in ihren Vorträgen die Möglichkeiten jedes Einzelnen, wozu auch gehöre, die Politik zum verantwortungsvollen und zügigen Handeln herauszufordern. Wie jeder Einzelne auch kann eine Kirchengemeinde auf einen „verschleißarmen“ und bewussten Lebensstil achten. In diesem Sinn hat die Kirchengemeinde Blankenese in der Folge nach der Gebäudesanierung ein neues Heizungskonzept entwickelt, kauft grünen Strom und beteiligt sich an der Aktion Klimakollekte (www.klimakollekte.de).

Im Sommer 2013 organisierte die GemeindeAkademie für die Kirchengemeinde Blankenese in Zusammenarbeit mit der Initiative „Hamburg lernt Nachhaltigkeit“ und unter Förderung durch die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Freie und Hansestadt Hamburg eine große Ausstellung zum Thema „Nachhaltigkeit und Mobilität“: Arte susteMobile. 70 internationale Künstler, Designer und Hochschulgruppen aus mehr als 20 Ländern haben sich mit dem Begriff Nachhaltigkeit auseinandergesetzt und mit Kreativität und Gestaltungswillen verblüffende und manchmal verblüffend einfache Verbesserungen für die Menschen, die Umwelt und den Schutz der natürlichen Ressourcen aufgezeigt (www.blankenese.de/ausstellungen-details/arte-suste-mobile.html).

Das Thema und diese Kooperationsmöglichkeit wurden gern aufgegriffen, bedeutete es doch, dass sich Kirche und Stadt gemeinsam in einer der großen Zukunftsfragen, nämlich der Mobilität, auf die Suche machten „nach der Stadt Bestes; denn wenn's ihr wohl geht, so geht's auch euch wohl“ (Jer. 29,7).

Das Thema Schöpfung und Nachhaltigkeit wird mit weiteren Vorträgen aktuell gehalten und in Zusammenarbeit mit dem Zukunftsforum Blankenese e.V. mit den Nachhaltigkeitsbemühungen im Stadtteil verknüpft.

Flüchtlinge: „Ich war fremd und Ihr habt mich aufgenommen.“

Die GemeindeAkademie will mit ihren Veranstaltungen über die Lage der Flüchtlinge informieren, die gegenwärtige Politik thematisieren und im Diskurs mit der Politik und anderen Akteuren nach Lösungen suchen und sich für einen humanitären Umgang mit Flüchtlingen einsetzen.

Die Synode der evangelischen Nordkirche hat mit großer Mehrheit im Herbst 2013 eine Erklärung beschlossen, in der sie eine gerechte und humanitäre Politik für Flüchtlinge in Europa fordert. Synoden-Präses Andreas Tietze betonte bei diesem Anlass, dass die Kirche in der Flüchtlingsfrage auch der Politik Orientierung geben müsse. Die mehr als 1.000 Gemeinden der Nordkirche wurden zur Aufnahme von Flüchtlingen ermutigt. Christinnen und Christen sollen sich in den Kirchengemeinden dafür einsetzen, die Ängste vor Zuwanderung abzubauen.

Die Akademie organisiert Vorträge und Diskussionen, Begegnungs- und Kinoabende und sammelt in Konzerten Spenden für Flüchtlingsprojekte.

Kooperationspartner sind der Runde Tisch Blankenese-Hilfe für Flüchtlinge und das Kino Blankenese.

Parents Circle Families Forum

Der Parents Circle ist ein Zusammenschluss von mehr als 600 israelischen und palästinensischen Familien, die durch den Konflikt zwischen ihren Völkern Kinder oder nahe Angehörige verloren haben. Gemeinsam setzen sie sich für Versöhnung, Dialog und Gewaltüberwindung ein. Eines der wichtigsten Projekte der Friedenserziehung sind z. B. die Dialogseminare mit palästinensischen und israelischen Schülerinnen und Schülern. Je ein israelisches und ein palästinensisches Mitglied besuchten dabei im Jahr 2013 mehr als 400 Schulen und erreichten so ca. 12.000 junge Menschen (www.theparentscircle.com).

Vertreter dieses Partnerprojektes waren in den letzten Jahren regelmäßig in der Gemeinde zu Gast, um mit Interessierten ins Gespräch zu kommen und insbesondere während der Ökumenischen Friedensdekade für ihre Projekte Spenden zu sammeln.

Das Partnerprojekt wurde zu Beginn der Akademietätigkeit vom Zentrum für Mission und Ökumene vermittelt als eine Möglichkeit, „über den Tellerrand“ hinaus Versöhnung, Dialog und Frieden unter Menschen unterschiedlicher Religionen und Kulturen zu unterstützen.

Europa vor Ort: Begegnung und Dialog mit den Believers for Peace

Auch die Kirchen nehmen die gemeinsame Verantwortung für Europa wahr und fördern die Einigung des europäischen Kontinents (Charta Oecumenica, Kap.3). Sie sind daher auch in Brüssel vertreten und bringen sich als Gegenüber und Partner der Institutionen in alle Fragen des Einigungsprozesses (Landwirtschaft, Menschenrechte, Flüchtlinge etc) ein.

Es ist die besondere Aufgabe der Kirche, die Verantwortung für Versöhnung und Frieden auch in politischen Prozessen wahrzunehmen. Diese Rolle der Kirchen ist im Vertrag von Lissabon geregelt, der einen offenen, transparenten und regelmäßigen Dialog zwischen Kirchen und Union vorsieht.

In der Erfahrung der Kirchen ist Europa ist mehr als die „Union der 28“: Europaarbeit heißt danach, Dialog zu entwickeln, Begegnungen zu fördern, ein Bewusstsein für Europa zu schaffen und damit Vertrauen als Grundlage für ein Zusammenleben als Europäer.

Die GemeindeAkademie nimmt sich auch dieses Themas mit Veranstaltungen an: um über die Rolle der Kirchen zu informieren und diskutieren und über Themen des Einigungsprozesses, bei denen wie in der Flüchtlingspolitik die Wachheit der Kirchen gefragt ist.

Um Begegnungen und Dialog zu und innerhalb Europas zu fördern, ist die GemeindeAkademie über das Ökumenische Forum Hafencity und Church and Peace mit einer interreligiösen Friedensinitiative in Südosteuropa in Kontakt getreten: die Believers for peace/Die Gläubigen für den Frieden wollen für das Friedenspotential der Religionen und für die Verantwortung jedes Einzelnen für ein friedliches Zusammenleben in religiöser und ethnischer Vielfalt sensibilisieren. Seit 2005 setzen sie sich für eine friedliche Zukunft und ein gewaltfreies Miteinander im ehemaligen Jugoslawien ein. Die Mitglieder der Gruppe kommen von den abrahamitischen Traditionen, sind Muslime und Katholiken, orthodoxe Christen und Protestanten. Sie  verbinden ihre Spiritualität und religiöse Werte mit Kompetenzen zu praktischer Friedensarbeit in ihren Gesellschaften (http://www.vjernicizamir.org).

Vertreter der Initiative und der GemeindeAkademie trafen bei einer Friedenskonferenz in Sarajewo im Juni 2014 zusammen; im November d.J. kam eine Delegation der Believers nach Hamburg, um ihre Tätigkeit als Beispiel für ein europäisches interreligiöses Friedensprojekt und ihre Arbeitsweise in einem Workshop vorzustellen.

In diesen Zeiten, in denen wieder mehr vom Gewalt- als vom Friedenspotential der Religionen die Rede ist, tritt auch die GemeindeAkademie dafür ein, mit den Veranstaltungen den Menschen Orientierung zu geben und dazu beizutragen, Ängste vor dem Fremden und vor Zuwanderung und dem Leben in kultureller und religiöser Vielfalt abzubauen. So wie die Gläubigen für den Frieden sucht auch die Akademie als  »religionsbasierter Akteur« gemeinsam mit anderen Einrichtungen und mit der Politik nach Wegen, Gewalt und Ungerechtigkeit im gesellschaftlichen Zusammenleben zu vermeiden und ein friedliches Zusammenleben mitzugestalten.

Das Zusammentreffen und auch die politischen Ereignisse zur Zeit der Begegnung mit den Believers - die Pegida Demonstrationen in Dresden, die Gewalttaten des IS, die Anschläge von Paris - machten das große gemeinsame Interesse deutlich, nämlich den „interreligiösen Dialog auf Augenhöhe“ befördern zu wollen: durch Kommunikation, Bildung, Dialog, auch Widersprechen! und v.a. durch persönliche Begegnungen. So entstand die Idee, zu regelmäßigen Treffen, z.B. im Rahmen gemeinsamer Essen von Juden, Christen und Muslimen einzuladen und diese Art von Ideen und Appellen gemeinsam im europaweiten Netzwerk der Believers weiterzutragen, zu hören, was andere machen, und davon zu erzählen, was hier am Ort versucht und gestaltet wird.

Kirche und Kunst

Ein neues Gemeindehaus, Platz nicht nur für gedankenreiche und klangvolle Veranstaltungen, sondern auch für die Kunst. Es begann im Jahre 2003 mit den St. Petersburger Zwillingen Natalia und Maria Petschatnikov, die ihre dreidimensionalen Arbeiten wie Efeu an den Betonwänden empor wuchern ließen.

Seitdem gab es rund 50 Ausstellungen, von ganz jungen Künstlern genauso wie von den Prominenten der Kunstszene, Bilder von Dieter Asmus, Heinz Glüsing, Almut Heise, Jens Lausen, Horst Skodlerrak, HAP Grieshaber, Plastiken von Jan Koblasa, Ursula Querner, Heinrich Eder oder Installationen, etwa der synkretistische Altar von Tita do Rego Silva. Ein besonderer Schwerpunkt war eine jährliche Ausstellungsreihe von jüdischen Künstlerinnen und Künstlern, die in Blankenese gearbeitet haben, in Zusammenarbeit mit dem Verein zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese. Ein Höhepunkt war die Ausstellung der „Schlumper“ (Künstler mit unterschiedlichen Behinderungen).

Wichtig ist für die Kunstausstellungen der Bezug zur Kirche, zum Kirchenjahr, zur Musik, zum Ort Blankenese und zu Themen, die das Programm der Gemeindeakademie durch den Blick der Kunst auf besondere Weise erweitern.

Eine kleine Auswahl der Ausstellungen

Kirche und Kunst. Ausstellungen seit 2003.

2003

Petschatnikov Maria, Petschatnikov, Natalia | Frank Radmacher, Kurator Dieter Wehde
Dieter Wehde 1. Teil
4 x LEBEN Katalog Verein zur Erforschung der Juden

2004

Dieter Wehde 2. Teil
Almut Heise, kuratiert von Pastor Hartmut Winde
Imke Rawe-Lohmann

 

2005

8. Max Mahlmann und Gudrun Pieper
Harry Reuss-Löwenstein Zusammenarbeit mit dem Verein zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese, kuratiert von Dr. Maike Bruhns. Mit Katalog
Die Schlumper, kuratiert von Pastor Hartmut Winde
So-Ah Yim

 

2006

Bibi Gündisch
Erich Grandeit Zusammenarbeit mit dem Verein zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese, kuratiert von Dr. Maike Bruhns. Mit Katalog
Ricarda Wyrwoll
Klaus Kröger

 

2007

Peter Fetthauer
Lore Feldberg-Eber Zusammenarbeit mit dem Verein zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese, kuratiert von Dr. Maike Bruhns. Mit Katalog
Young-Ja Bang-Cho, kuratiert von Pastor Hartmut Winde
Imken Woldsen

 

2008

20. Karl Goris, kuratiert von Dr. Maike Bruhns, Katalog
Dieter Asmus
Kurt Jückstock kuratiert von Dr. Maike Bruhns, Katalog
Kurt Löwengard Zusammenarbeit mit dem Verein zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese, kuratiert von Dr. Maike Bruhns. Mit Katalog
Otto Ruths

 

2009

Maksa
Heinrich Eder
Pavel Richtr
Annemarie Ladewig Zusammenarbeit mit dem Verein zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese, kuratiert von Dr. Maike Bruhns. Mit Katalog
Tita do Rego Silva

 

2010

30. Horst Skodlerrak
Sonja Jakuschewa und Jan Koblasa
Gretchen Wohlwill, Zusammenarbeit mit dem Verein zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese, kuratiert von Dr. Maike Bruhns. Mit Katalog

 

2011

HAP Grieshaber Katalog Polnischer Kreuzweg
Anders Petersen
Ursula Querner Kat., Claus Wallner Katalog
Alma del Banco, Zusammenarbeit mit dem Verein zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese, kuratiert von Dr. Maike Bruhns. Mit Katalog

 

2012

Ulrike Loos
Hans-Günther Baass
Christina Henselmann
Ruth Gienow (Fotografien über die Arbeit des Blankeneser Runden Tisches)
Jens Lausen „Der innere Horizont“
Werner Zanniak „Köpfe der Reformation“

 

2013

André Attias
45. Friedrich Einhoff (Februar/März)
Barbara Lorenz-Höfer
Anna Bardi (auf dem Friedhof)
Arte SusteMobile, kuratiert von Samuel J. Fleiner
Barbara Böttcher

 

2014

Doris Waschk-Baolz und Klaus Waschk
Heinz Glüsing
 

In Vorbereitung:

Carmen Hillers
Horst Jansen und Blankense
Der Bildhauer Gustav Seitz

 

Schöpfungsweg auf dem Friedhof mit 10 Bildhauern (ab Mai 2015)

 

Diakonie | Fortbildung

Die Weiterbildung der Ehrenamtlichen der Kirchengemeinde und dann in der Folge in der Gemeindeakademie war von Anfang ein Grundanliegen der Akademie. In Bibel- und Glaubenskursen wurden Prediger im Ehrenamt ausgebildet; dazu kamen Fortbildungsangebote und Workshops in Gesprächsführung, gewaltfreier Kommunikation, aber auch wie erwähnt zu Inklusion.

Die AG Weltethos bietet derzeit aus aktuellem Anlass einen Einführungskurs in den Islam an und lädt zu Filmvorführungen auf „Spurensuche“ zu Islam und Judentum mit anschließendem Gespräch mit Glaubensvertretern.

In Zusammenarbeit mit dem Pflegenetzwerk Blankenese, insbesondere dem Hospizverein und dem C.A.P.E. Pflegedienst, finden Informations- und Weiterbildungen zum Thema Sterbe- und Trauerbegleitung statt; in Kooperation mit dem Diakonieverein Vormundschaften und Betreuung e.V. werden Ehrenamtliche Betreuer ausgebildet und Informationsveranstaltungen zu Vorsorgevollmacht, Betreuungs- und Patientenverfügung angeboten.

Die Akademie will alle ehrenamtlichen Mitarbeiter auch dabei unterstützen, in ihrem Glauben sprachfähig zu werden, einen lebendigen und zeitgemäßen Ausdruck ihres christlichen Glaubens zu finden und zu vermitteln. Sie können und sollen für andere Türen zum christlichen Glauben öffnen.