31. August

Auch eine Sicht: 

Dein wahres Glück
oh Menschenkind
so denke doch mitnichten
dass es erfüllte Wünsche sind
es sind erfüllte Pflichten!

Johann Wolfgang von Goethe

30. August

Wer wissentlich von den Politikern etwas fordert, was nicht möglich ist, und den Politiker mit der Drohung nötigt, er werde ihn nicht wählen, falls dieser es nicht verspreche, kann, wenn es versprochen, aber nicht gehalten wird, sich nicht als Opfer bezeichnen, sondern allenfalls als Hereingefallenen, nämlich in die Grube, die er selber gegraben hat, während der Politiker nur als listig bezeichnet zu werden verdient, was eher ein Lob der Klugheit als ein Tadel ist.

Manfred Rommel

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Bilder aus dem Osten

29. August

Die Einsicht in das Mögliche und Unmögliche ist es,

was den Helden vom Abenteurer unterscheidet.

 

Theodor Mommsen

 

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ückblick auf den Heldenlauf - gestern. Bilder von H. Bach

28. August

Der Heldenlauf  -
Vorher - auch schon Helden!!
Danach - mit Glückwünschen aus der Ferne!!!!

27. August

Etwas von einem Lehrer - vielleicht für Lehrer - kurz vor Ferienende:

Es gibt Schüler, die man nicht durch Schläge erziehen kann,
selbst wenn man sie zu Tode prügelt,
aber durch Güte und freundliche Ermahnung lassen sie sich führen, wohin mal will.
-.-
Heiteres und Eingängiges gehören zur Jugend, finsterer Ernst und Strenge sind zu meiden.

Erasmus von Rotterdam (1466 - 1536)

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Bilder vom Bodden - als Gruß an Blankenese

26. August

Aus einer alten Klosterhandschrift: "Was trägt uns?"

Die Fische eines Flusses sprachen zueinander:Man behauptet, dass unser Leben vom Wasser abhängt. Aber wir haben noch niemals Wasser gesehen. Wir wissen nicht, was Wasser ist. Da sagten einige, die klüger waren als die anderen: Wir haben gehört, dass im Meer ein gelehrter Fisch lebt, der alle Dinge kennt. Wir wollen zu ihm gehen und ihn bitten, uns das Wasser zu zeigen. So machten sich einige auf und kamen endlich in das Meer und fragten den Fisch. Als der sie angehört hatte, sagte er: O ihr törichten Fische. Im Wasser lebt ihr und bewegt ihr euch. Aus dem Wasser seid ihr gekommen, zum Wasser kehrt ihr wieder zurück. Ihr lebt im Wasser, aber ihr wisst es nicht. Alles, was euch umgibt, ist Wasser.

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Bilder - im Nordosten - wassernah

25. August

„Wenn einer fünfundsiebzig Jahre alt ist“, fuhr er darauf mit großer Heiterkeit fort, „kann es nicht fehlen, dass er mitunter an den Tod denke. Mich lässt dieser Gedanke in völliger Ruhe, denn ich habe die feste Überzeugung, dass unser Geist ein Wesen ist ganz unzerstörbarer Natur; es ist ein fortwirkendes von Ewigkeit zu Ewigkeit. Es ist der Sonne ähnlich, die bloß unseren irdischen Augen unterzugehen scheint, die aber eigentlich nie untergeht, sondern unaufhörlich fortleuchtet.“

Quelle: Eckermann, Gespräch mit Goethe

24. August

Mal ein Text für die Raucher unter uns

Der italienische Journalist Renato Giuntini hatte den großen Pianisten Artur Rubinstein interviewt.
"Zum Abschied schenkte er mir eine Kiste seiner Lieblingszigarren. 'Ich werde sie mein Leben lang aufheben!' sagte ich. 'Tun Sie das nicht,' meinte er. 'Sie müssen sie rauchen, lieber Freund. Die Zigarren sind köstlich wie das Leben. Das Leben bewahrt man sich nicht auf. Man genießt es in vollen Zügen.'

Quelle unbekannt

23. August

Die exklusive Haltung der Religionen

Jede Religion hat ihren Ursprung in einer Offenbarung.
Keine Religion ist absolute Wahrheit,
keine ist ein auf die Erde herabgekommenes Stück Himmel.
Jede Religion ist eine menschliche Wahrheit.
Das heißt, sie stellt die Beziehung einer bestimmten menschlichen Gemeinschaft als solcher zum Absoluten dar.

Martin Buber

22. August

Falls es heute ein Badetag werden sollte

Ein Priester und ein Rabbi gehen spazieren. Als sie an einem einsamen See vorbeikommen, sagt der Rabbi:
„Es ist so heiß heute, lass uns schwimmen gehen!“
„Ich habe keine Badehose dabei“, entgegnet der Priester.
„Ach, uns wird schon niemand sehen, komm schon!“
Nachdem sie sich vergewissert haben, dass niemand da ist, ziehen sie sich splitternackt aus und nehmen ein Bad.
Nach der willkommenen Abkühlung entsteigen sie dem Fluss und gerade jetzt kommt eine Gruppe Radfahrer vorbei. 
Der Priester bedeckt sein Geschlechtsteil mit den Händen, der Rabbi jedoch sein Gesicht.
Nachdem die Radler weitergefahren sind, fragt der Priester den Rabbi, warum er sein Gesicht und nicht sein Geschlechtsteil bedeckt hat.
„Ich weiß ja nicht, wie es bei dir ist“, antwortet der Rabbi, „aber in meiner Gemeinde erkennt man mich an meinem Gesicht.“  

Quelle unbekannt

21. August

.

Es gibt nicht nur die Liebe zum Fahrrad - auch die Liebe zur Seefahrt:

Wenn ich meinen Leuten die Liebe zur Seefahrt mitteile, und so ein jeder den Drang dazu in sich verspürt, weil ihn ein Gewicht im Herzen zum Meere zieht, so wirst du bald sehen, wie sie sich verschiedene Tätigkeiten suchen, die ihren tausend besonderen Eigenschaften entsprechen. Der eine wird Segel weben, der andere im Walde den Baum mit dem Blitzstrahl seiner Axt fällen. Wieder ein anderer wird Nägel schmieden, und irgendwo wird es Männer geben, die die Sterne beobachten, um das Steuern zu erlernen. Und doch werden sie alle eine Einheit bilden. Denn ein Schiff erschaffen, heißt nicht, die Segel hissen, die Nägel schmieden, die Sterne lesen, sondern die Freude am Meer wachrufen. (...) Ich brauche nicht jeden Nagel des Schiffes zu kennen. Ich muß aber den Menschen den Drang zum Meer vermitteln.

Antoine de Saint-Exupéry

 

20. August


Eine Dame kommt in Trauerkleidung in die Buchhandlung.
Sie hält das Buch "Die Pilze unserer Heimat" in den Händen.
Der Buchhändler drückt ihr ergriffen die Hand:
"Herzliches Beileid, gnädige Frau.
Der Verlag hat den Druckfehler inzwischen berichtigt!"

Quelle - aus Datenschutzgründen... - unbekannt

19. August

Immer ist die wichtigste Stunde die gegenwärtige;
immer ist der wichtigste Mensch der, der dir gerade gegenübersteht;
immer ist die wichtigste Tat die Liebe.

Meister Eckhart

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... und wenn - wie gestern - die Queen vorbeikommt...

18. August

Starfotograf Cecil Beaton hat die englische Königinmutter Mary zum siebzigsten Geburtstag aufgenommen. Jedes Fältchen ist retouchiert. Er bekommt die Bilder zurück: "Ich habe siebzig Jahre lang den Stürmen des Lebens getrotzt und möchte nicht den Anschein erwecken, es sei alles spurlos an mir vorübergegangen.

Quelle unbekannt

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Queen Grindel Cranz

17. August

Der Mond. Dies Wort so ahnungsreich,
So treffend, weil es rund und weich –
Wer wäre wohl so kaltbedächtig,
So herzlos, hart und niederträchtig,
Daß es ihm nicht, wenn er es liest,
Sanftschauernd durch die Seele fließt? –

Wilhelm Busch

16. August

Weil das alles nicht hilft - Sie tun ja doch was sie wollen    
Weil ich mir nicht nochmals die Finger verbrennen will   
Weil man nur lachen wird; Auf dich haben sie gewartet  
Und warum immer ich? Keiner wird es mir danken   
Weil da niemand mehr durchsieht, sondern höchstens noch mehr kaputt geht  
Weil jedes Schlechte vielleicht auch sein Gutes hat   
Weil es Sache des Standpunktes ist und überhaupt: wem soll man glauben?   
Weil auch bei den anderen nur mit Wasser gekocht wird   
Weil ich das lieber Berufeneren überlasse   
Weil man nie weiß, wie einem das schaden kann   
Weil sich die Mühe nicht lohnt, weil sie alle das gar nicht wert sind   

Das sind Todesursachen
zu schreiben auf unsere Gräber
die nicht mehr gegraben werden 
wenn das die Ursachen sind

Erich Fried

15. August

Der Priester war fest entschlossen, dem Meister eine unzweideutige Glaubensaussage über Gott zu entlocken. 
„Glaubst du, dass es einen Gott gibt?“
„Natürlich glaube ich das“, antwortete der Meister.
„Und dass er alles geschaffen hat, glaubst du das auch?!"
„Ja, ja“, sagte der Meister, „bestimmt glaube ich das“.
„Und wer hat Gott geschaffen?“
„Du“, erwiderte der Meister. 
Der Prediger schaute ihn entgeistert an. 
„Willst Du mir im Ernst erzählen, dass ich Gott geschaffen habe?!“
„Den, über den du ständig nachdenkst und sprichst - Ja!", sagte der Meister ruhig. 

Anthony de Mello

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Gestern: Eine besondere Lieferung für den Burchardkai

14. August


Der lebt nicht,
dessen Haupt nicht im Himmel steht,
auf dessen Brust nicht die Wolken ruhen,
dem die Liebe nicht im Schoß wohnt
und dessen Fuß nicht in der Erde wurzelt.

Clemens Brentano

13. August

Die meisten Menschen legen ihre Kindheit ab wie einen alten Hut. 
Sie vergessen sie wie eine Telefonnummer, die nicht mehr gilt.
Früher waren sie Kinder,
dann wurden sie Erwachsene,
aber was sind sie nun?

Nur wer erwachsen wird
und ein Kind bleibt,
ist ein Mensch.

Erich Kästner

12. August

 

Lieber
einmal
in der Sonne
als
ständig
hinterm Mond.

.....

11. August

Auf dem Hühnerhof war der Hahn erkrankt. Niemand konnte mehr damit rechnen, er werde auch am nächsten Morgen noch krähen. Abschied war angesagt. Die Hennen machten sich Sorgen - sie waren felsenfest überzeugt, die Sonne gehe nur auf, weil der Meister sie rufe. Der nächste Morgen aber belehrte sie eines Besseren: Die Sonne ging auf wie jeden Tag; nichts hatte ihren Gang beeinflußt.

Aus Persien

10. August

Kaiser Franz Joseph war ein konservativer Regent. Eines Tages besuchte er die Frühjahrs-Ausstellung im Wiener Künstlerhaus. Vor einer in Blautönen gemalten Waldlandschaft blieb er stehen. "Das vor dem Jagdhaus, soll das ein See sein?" fragte er den Maler. "Majestät", erwiderte der Maler, "das ist eine Waldwiese." - "Aber wieso ist die denn blau!" - "Majestät, ich sehe die Wiese so." - "Dann hätten's aber nicht Maler werden sollen!" sagte der Kaiser im Abgehen.

Quelle unbekannt

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Empfehlung - von der Elbe in die Heide und zurück:

Nicht weit entfernt -
ein Besuch der Kunststätte Bassard

Zur Zeit mit einer Ausstellung "Die Malweiber von Paris"
Deutsche Künstlerinnen im Aufbruch.

9. August

Der eigentümliche Fehler der Deutschen ist,

daß sie,

was vor ihren Füßen liegt,

in den Wolken suchen.

 

Arthur Schopenhauer

8. August

Über den Wolken
Muss die Freiheit wohl grenzenlos sein
Alle Ängste, alle Sorgen
Sagt man
Blieben darunter verborgen
Und dann
Würde was uns groß und wichtig erscheint
Plötzlich nichtig und klein

Reinhard Mey

7. August

Pu der Bär muss nachdenken.
Gerade hat sein Freund Christopher Robin ihm eine Frage gestellt, die gar nicht so leicht zu beantworten ist. Er hat gefragt:
Was tust du am allerliebsten?
Pu denkt Folgendes:

„Obwohl Honigessen etwas sehr Gutes war, was man tun konnte, gab es doch einen Augenblick, kurz bevor man anfing den Honig zu essen, der noch besser war als das Essen, (aber er wusste nicht, wie der hieß.) Und dann, fand er, war Mit-Christopher-Robin-zusammen-sein auch etwas sehr Schönes, (was man tun konnte,) und Ferkel-in-der-Nähe-haben war auch etwas sehr Angenehmes, (was man gut haben konnte;) deshalb sagte er, nachdem er alles durchdacht hatte: „Am liebsten von der Welt mag ich, wenn Ferkel und ich dich besuchen gehen und du sagst: `Wie wärs mit einem kleinen Imbiss?“„Das mag ich auch“, sagte Christopher Robin, „aber was ich am liebsten tue, ist gar nichts.“ „Wie tut man gar nichts?“, fragte Pu.
„Das ist, wenn man es gerade tun will und die Leute wollen von einem wissen: `Und was willst du jetzt tun, Christopher Robin?´ Und dann sagt man: `Och, gar nichts´, und dann tut man´s einfach.“

6. August

heute
besuch
ich mich

hoffentlich 
bin ich 
daheim!

Karl Valentin

5. August

Rudern zwei ein Boot,
der eine kundig der Sterne,
der andere kundig der Stürme,
wird der eine führ’n durch die Sterne,
wird der andere führen durch die Stürme.
Und am Ende, ganz am Ende,
wird das Meer in der Erinnerung blau sein.

R. Kunze

4. August

Eines guten Redners Amt oder Zeichen ist, daß er aufhöre, wenn man ihn am liebsten höret und meinet, er werde erst kommen; wenn man ihn aber mit Überdruß und Unwillen höret und wollte gern, daß er aufhörete und zum Ende und Beschluß käme, das ist ein böses Zeichen. Also auch mit einem Prediger; wenn man sagt: "Ich hätte ihm noch wohl länger mögen zuhören", so ist's gut; wenn man aber sagt: "Er war in das Waschen kommen und konnte nimmermehr aufhören", so ist's bös Zeichen.

Martin Luther
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Vom Kopfstand bis zum leeren Faß (Süd-Bilder)

3. August

Starfotograf Cecil Beaton hat die englische Königinmutter Mary zum siebzigsten Geburtstag aufgenommen. Jedes Fältchen ist retouchiert. Er bekommt die Bilder zurück: "Ich habe siebzig Jahre lang den Stürmen des Lebens getrotzt und möchte nicht den Anschein erwecken, es sei alles spurlos an mir vorübergegangen."

Quelle unbekannt
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Gesammeltes - von Splendida - bis zum Sonnenuntergang im Süden

2. August

Der Theologe Giordano Bruno wurde als Ketzer verbrannt, weil er behauptet hatte, die Erde drehe sich um die Sonne. Als Thomas Stephenson die Lokomotive erfand, "bewiesen" spitzfindige Mathematiker, daß auf glatten Schienen niemals ein Zug eine Last ziehen könne, weil die Räder durchdrehen würden. Die Geschichte der Skeptiker ist lang. Wer neue Wege wagt, muß sich immer erst mit den Verteidigern des Status quo auseinandersetzen.

Quelle unbekannt

1. August

Das Leben ist eine Reise,
die heimwärts führt.

Hermann Melville