31. Januar 2015

im Flug der Zeiten

Unsere Tage zu zählen,
das lehre uns,
damit wir ein weises Herz gewinnen.

Psalm 90,12

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Zeit an der Eider - und an der Elbe...

30. Januar 2015

Der Blick nach oben

Das Gebet ist der Schlüssel
für den Morgen
und der Türriegel
für den Abend.

Mahatma Gandhi

29. Januar 2015

auf "grün" warten

Klär-Werk

Wenn ich den Mund
bewußt verschließe
dann müssen die Gedanken
erst nocheinmal
durch den Kopf
werden nicht sogleich
in Laute umgewandelt
es bleibt leise

Manchmal dann
verlieren sich die Worte im Kopf
sind als nichtig erkannt
oder aber
sie werden zu Gesten
oder sie kommen mit Kraft
dazu öffnet sich auch der Mund

zu Epheser 4, 29

28. Januar 2015

Das Leben
eine Aneinanderreihung
von Tagesdaten
Beim Zurückblättern
erscheint das Leben
als kurzer Datensatz

Und doch
in jedem Wort
ein ganzes Leben

vertraut

27. Januar 2015

ohne Regen (Foto: Henriette v. Quistorp)

Im Regen geschrieben


Wer wie die Biene wäre,
die die Sonne auch durch den Wolkenhimmel fühlt,
die den Weg zur Blüte findet
und nie die Richtung verliert,
dem lägen die Felder in ewigem Glanz,
wie kurz er auch lebte,
er würde selten
weinen.

Hilde Domin

26. Januar 2015

SchneeSport

Herr, gib uns blöde Augen
für Dinge,
die nichts taugen,
und Augen voller Klarheit
in alle deine Wahrheit.

Sören Kierkegaard

25. Januar 2015

Charlie

Liebe ist das einzige,
was nicht weniger wird,
wenn wir es verschwenden.

Ricarda Huch

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Fotos von Hermann Bach

24. Januar 2015

Geduld

God is not a Christian.
Gott ist eindeutig kein Christ. Seine Fürsorge gilt allen Menschen.
Alle Religionen besitzen eine transzendente Wirklichkeit, (die) barmherzig ist und sich kümmert; die Menschen (sind) irgendwie Geschöpfe dieser höchsten, überweltlichen Wirklichkeit (…), mit einer Bestimmung, die auf ein ewiges Leben hofft, das in einer engen Verbindung mit dem Göttlichen gelebt wird.
Es ist gut zu wissen, dass Gott (gemäß der christlichen Tradition) uns alle nach seinem Bild geschaffen hat (nicht nur die Christen). Dadurch hat er uns allen einen unendlichen Wert verliehen.

Desmond Tutu

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Und nichts darf den Menschen diesen Wert nehmen - nichts!

23. Januar 2015

Am Anfang

Den unmittelbarsten Beweis für die Verträglichkeit von Religion und Naturwissenschaft bildet die historische Tatsache, dass gerade die größten Naturforscher aller Zeiten, Männer wie Kepler, Newton, Leibnis, von tiefer Religiosität durchdrungen waren. [...] Für den gläubigen Menschen steht Gott am Anfang, für den Wissenschaftler am Ende aller seiner Überlegungen.

Max Planck

22. Januar 2015

ohne Worte

Nun bist du mit dem Kopf
durch die Wand.
Und was wirst du
in der Nachbarzelle tun?

Stanislaw Jerzy Lec, polnischer Satiriker

 

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Es ist nicht weit
bis zu Hafenbildern

21. Januar 2015

schon in Altona ausgestiegen

Wer eine
Hintertür
in sein Leben
einbaut,
gebraucht sie eines Tages
als
Hauptportal.

Hans Arndt

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ein Einzelner und ein Hundertschaftsführer

20. Januar 2015

kurz vor dem Fliegen

Wir sind Engel
mit nur einem Flügel -
Um fliegen zu können,
müssen wir uns
umarmen.

Luciano De Crescenzo

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Das Kolumbarium auf dem Blankeneser Friedhof
und liebevolle Gestalten

19. Januar 2015

Morgenlicht leuchtet (Foto: Henriette v. Quistorp)

Morgenlicht leuchtet, rein wie am Anfang.
Frühlied der Amsel, Schöpferlob klingt.
Dank für die Lieder, Dank für den Morgen,
Dank für das Wort, dem beides entspringt.

Mein ist die Sonne, mein ist der Morgen,
Glanz, der zu mir aus Eden aufbricht!
Dank überschwenglich, Dank Gott am Morgen!
Wiedererschaffen grüsst uns sein Licht.

Gälisches Volkslied

18. Januar 2015

Licht

Der Engel in dir
freut sich über dein
Licht
weint über deine
Finsternis

Aus seinen Flügeln rauschen
Liebesworte
Gedichtete Liebkosungen

Er bewacht
deinen Weg

Lenk deinen Schritt
engelwärts

Rose Ausländer

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Bilder von R. Bronsema

17. Januar 2015

Am Abhang...

Das Bewußtsen unserer Sterblichkeit
ist ein köstliches Geschenk,
nicht die Sterblichkeit allein,
die wir mit den Molchen teilen,
sondern
unser Bewußtsein davon.
Das macht unser Dasein
erst
menschlich.

Max Frisch

16. Januar 2015

trotzig - gegen die Kälte - entfacht

Du hast alle
Sterne in mir
Entfacht
Mein Himmel brennt
Unser Himmel brennt

Da ich mein Wort
Nicht bilden
Kann
Musst du warten und
Musst du glauben und
Musst du hoffen

Wenn du
Alle Sterne entfachst in
Mir
Wenn mein Himmel brennt
Wenn meine Nacht
Licht ist
Dann kann ich
Mein Wort bilden
Für dich
Mein Wort
In dir

Luisa Famos

15. Januar 2015

dahinter

Verzage nicht, mein Herz!
Das Ei
Kann Federn kriegen
Und aus der engen Schale
zum Himmel
Fliegen

Friedrich Rückert

14. Januar 2015

da geht die Sonne - durch

Zu einem alten Rabbi kam ein Mann und klagte: „Rabbi, mein Leben ist nicht mehr erträglich. Wir wohnen zu sechst in einem einzigen Raum. Was soll ich nur machen“?
Der Rabbi antwortete: „Nimm einen Ziegenbock mit ins Zimmer.“
Der Mann glaubte nicht recht gehört zu haben.
„Den Ziegenbock mit ins Zimmer?“
„Tu, was ich dir gesagt habe“, entgegnete der Rabbi, und komm nach einer Woche wieder.“
Nach einer Woche kam der Mann wieder, total am Ende. „Wir können es nicht mehr aushalten, der Bock stinkt ja fürchterlich!“
Der Rabbi sagte zu ihm: „Geh nach Hause und stell den Bock wieder in den Stall. Dann komm nach einer Woche wieder.“
Die Woche verging. Als der Mann zurück kam strahlte er über das ganze Gesicht. „Das Leben ist herrlich, Rabbi. Wir genießen jede Minute. Kein Ziegenbock – nur wir sechs.“

(Quelle unbekannt)

13. Januar 2015

das Erleidbare

das Sagbare sagen
das Erfahrbare erfahren
das Entscheidbare entscheiden
das Erreichbare erreichen
das Wiederholbare wiederholen
das Beendbare beenden
 
das nicht Sagbare
das nicht Erfahrbare
das nicht Entscheidbare
das nicht Erreichbare
das nicht Wiederholbare
das nicht Beendbare
 
das nicht Beendbare nicht beenden
 
Helmut Heißenbüttel

12. Januar 2015

Spuren im Sand (Fotos: R. Bronsema)

Fühle mit allem Leid der Welt,
aber
richte deine Kräfte nicht dorthin,
wo du machtlos bist,
sondern zum Nächsten,
dem du helfen,
den du lieben
und erfreuen kannst.

Hermann Hesse

11. Januar 2015

Spuren im Sand (Fotos: R. Bronsema)

Wer weiß
ob nicht
der Schnee
von gestern
heute fällt

Wer weiß
ob nichtmein Kinderglaube
das letzte
Wort behält.

Eva Zeller

10. Januar 2015

Berlin - "Wir lassen uns durch Hass nicht spalten":
Joachim Gauck hat nach dem Anschlag auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" an den Zusammenhalt in der deutschen Gesellschaft appelliert.
"Für uns ist nicht entscheidend, wie jemand heißt und wer seine Mutter ist, an welchen Gott er glaubt oder welche Feste er feiert", betonte das Staatsoberhaupt vor seinem traditionellen Neujahrsempfang:
"Ich schließe mich den Millionen Menschen an, die auf der ganzen Welt bekennen:
'Wir sind Charlie'!"

in Spiegel-online

9. Januar 2015

zwischendurch

Menschen
die aus der Hoffnung leben
sehen weiter

Menschen
die aus der Liebe leben
sehen tiefer

Menschen
die aus dem Glauben leben
sehen allesin einem anderen Licht

Lothar Zenetti

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das licht - da draußen - hält sich in grenzen
selbst wenn man von schiefen türmen herabblickt

8. Januar 2015

ein neuer Wind

Bewusst wahrnehmen
heißt das Zauberwort;
das Herz in den Kopf holen,
so wie beim Salatkopf...,
weil der automatisch das Herz im Kopf hat.

In „Alltagsrituale“ von Pierre Stutz

7. Januar 2015

ein leuchten

Ich bitte nicht um Glück auf Erden;
Nur um ein Leuchten dann und wann:
Daß sichtbar deine Hände werden,
Ich deine Liebe ahnen kann.
Nur in des Lebens Kümmernissen
Um der Ergebung Gnadengruß;
Dann wirst du schon am besten wissen,
Wieviel ich tragen kann und muß.

Annette von Droste-Hülshoff

6. Januar 2015

dem Licht folgend

Die Heil'gen Drei Könige aus Morgenland,

Sie frugen in jedem Städtchen:
"Wo geht der Weg nach Bethlehem,
Ihr lieben Buben und Mädchen?"

Die Jungen und Alten, sie wußten es nicht,
Die Könige zogen weiter;
Sie folgten einem goldenen Stern,
Der leuchtete lieblich und heiter.

Der Stern blieb stehn über Josephs Haus,
Da sind sie hineingegangen;
Das Öchslein brüllte, das Kindlein schrie,
Die Heil'gen Drei Könige sangen.

Heinrich Heine - zur Erinnerung an den 6.1.

5. Januar 2015

ergreifend

Ich habe beschlossen,
glücklich zu sein,
weil es besser für die Gesundheit ist.

Voltaire

4. Januar 2015

Morgenröte in der Pfütze

Wenn wir
wirklich
leben wollen,
fangen wir
am besten
jetzt sofort
damit an.

Wystan Hug Auden

 

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mit Bildern u.a. von Hermann Bach

3. Januar 2015

Zeichen der Zeit!

Nach 100.000 Jahren Entwicklung
läuft ein Teil der Menschheit
stupide mit Stöpseln im Ohr herum
oder hält den Blick auf ein Display fixiert.


Allein der Anblick ist niederschmetternd.

Kein Mensch ohne Handy - ohne Handy kein Mensch.

Gut informiert verpaßt der Mensch sein Leben.

Detlef Hartlap

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Der Gegenblick: ... selbst Bäume strahlen

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Zeichen - sie stehen auf Hochwasser

2. Januar 2015

Der Glaube an Gott
ist wie das Wagnis des Schwimmens:
Man muss sich dem Element
anvertrauen
und sehen,
ob es trägt.

Hans Küng

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1. Januar 2015

Hilf, Herr Jesu, laß gelingen,
Hilf, das neue Jahr geht an!
Laß es neue Kräfte bringen,
Daß aufs neu' ich wandeln kann!
Neues Heil und neues Leben
Wollest du aus Gnaden geben.

Johann Rist, 1642

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Die biblische Losung für das Jahr 2015:

Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.
Römer 15,7